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Der große Test: Yoga in Wiesbaden. Ein Sonnengruß an den inneren Schweine-, ähm, herabschauenden Hund

Von Maike Hübinger (Text und Fotos).

Für die einen ist es eine höchst spirituelle Praxis, die anderen sehen es als Ergänzung zu ihrer wöchentlichen Sportroutine oder gar als Ersatz zum Besuch im Fitnessstudio – es geht um Yoga. Auch wenn die rund 3000 Jahre alte philosophische Lehre aus Indien in ihrer ursprünglichen Bedeutung für Einheit und Harmonie steht, gehen die Meinungen über Yoga in unserer heutigen westlichen Welt weit auseinander. Eins haben sie dennoch gemein: Yoga ist in aller Munde. Wie sieht es mit dem Praktizieren in der hessischen Landeshauptstadt aus? Wir haben uns umgeschaut.

Yoga Zentrum, Hasenstraße 4, 65197 Wiesbaden, www.yoga-vedanta-zentrum.de/

Wer sich etwas außerhalb des Stadtzentrums in das Europaviertel begibt, kann hier seit inzwischen elf Jahren nicht nur Hatha Yoga, sondern auch fernöstliche Bewegungs- und Kampfkunst Formen wie Qigong oder Tai Chi sowie gemeinsames Meditieren üben. Von ihrer Ausbildung im südindischen Kerala inspiriert, liegt der Fokus von Studioinhaberin Kristin Kunert beim Unterrichten traditionell auf dem Einklang von Körper und Geist. Gleichzeitig fließen Elemente aus dem Bereich der Faszienarbeit, wie mit der klassischen Blackroll oder auch mal mit Tennisbällen zur Selbstmassage, in die Stunden mit ein – etwas unerwartet, aber erfrischend anders und angenehm. Fazit: Das Angebot an Yogakursen ist überschaubar, dafür bekommt man abwechslungsreich gestaltete und sicher angeleitete Hatha Yogastunden mit viel Raum für die eigene Praxis.

Die Kosten: Die Probe- und Einzelstunde gibt es für jeweils 15 Euro, die 10er Karte mit einer Gültigkeitsdauer von 4 Monaten liegt mit 130 Euro eher im günstigen Bereich. Studenten erhalten leider keinen Rabatt, dafür kann man mit einem Quartals-Abo (230 Euro für 3 Monate unbegrenztes Üben) richtig sparen! Die Yogakurse sind nicht von der Krankenkasse bezuschussbar.

Now Yoga, Luisenstraße 8, 65185 Wiesbaden,www.nowyoga.today

Deutlich zentraler in der Stadt liegt das Now Yoga, wo man seit Mitte 2015 bei Frank Bartl, Jang-Ho Kim und ihrem Team verschiedene Yogastile mit jeweils unterschiedlicher Schwerpunktsetzung praktizieren kann. Mit einer angenehmen Prise Leichtigkeit werden Yogis hier spielerisch und sicher zurück in die Gegenwart, ins „Now“, geholt. Wer eine Stunde von Jang-Ho besucht, geht garantiert nicht nur mit einem Lächeln auf den Lippen, sondern auch um ein paar Lebensweisheiten reicher wieder nach Hause. Vor und nach dem Kurs lädt die stylische Studio-Lounge mit gemütlichen Sofas und einer warmen Atmosphäre zum Ankommen oder zum Austauschen ein. Das Now Yoga bietet neben zahlreichen Workshops zur (persönlichen) Weiterbildung auch zertifizierte Yogalehrer-Ausbildungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Fazit: Trotz der beachtlichen Studiogröße meistert das Now Yoga den Spagat zwischen einem vielseitigen Angebot, authentischem Unterricht und Gemeinschaftsgefühl zum Wohlfühlen.

Die Kosten: Für eine Probe- und Einzeleinheit zahlt man hier stolze 18 Euro, auch die 10er Karte für 160 Euro ist vergleichsweise eher teuer. Sparen können Studenten oder Mitglieder mit einem Vertrag der Wahl, besonders günstig ist hier die „Sunrise“-Option für den unbegrenzten Besuch aller Kurse bis 14 Uhr. Unser Tipp: Beim Schnupperangebot für 30 Euro zwei Wochen lang so viele Kurse testen, wie man möchte! Krankenkassenzuschuss möglich.

Unit Yoga, Biebricher Allee 30, 65187 Wiesbaden, www.unit-yoga.de

Dieses Studio ist bereits seit elf Jahren eine feste Größe in der Wiesbadener Welt des Yogas. Den Inhabern Romana und Holger Zapf ist es besonders wichtig, mit ihrem wöchentlichen Angebot aus über 20 Kursen einen gesundheitsorientierten Zugang zum Yoga sowohl für (Wieder-)Einsteiger, als auch für bereits Geübte zu schaffen. Der Name „Unit“ steht hierbei neben seiner wörtlichen Übersetzung aus dem Englischen auch für die Einheit verschiedener Yogastile – so unterrichten unterschiedliche Lehrer vom dynamischen Vinyasa über das ganzheitliche Hatha bis hin zur ruhigen Yin Yoga Stunde nahezu alles, was das Yogi Herz begehrt. Oben drauf gibt es für alle, die tiefer in ihre Praxis eintauchen oder gar selber unterrichten möchten, auch ein umfangreiches Angebot an Workshops und sogar deutschlandweiten Yogalehrer Ausbildungen. Fazit: Auch wenn es gerne mal eng wird im Kursraum – das Gesamtpaket aus langjähriger Erfahrung, vielfältigem Angebot und Studio mit Altbaucharme überzeugt.

Die Kosten: Eine Probestunde gibt es für faire 10 Euro, ein spontaner Drop In kostet auch hier stolze 18 Euro, die 10er Karte 160 Euro. Günstiger wird es als Student oder beim Abschließen einer Mitgliedschaft. Ausgewählte Kurse sind von den Krankenkassen als bezuschussbar anerkannt. Spartipp: Eine Mitgliedschaft abschließen! Die Option „Morning“ zur vergünstigten Nutzung aller Kurse bis 13 Uhr oder die Flatrate ´“Unlimited“ für alle Yoga-Verrückten

Monki Yoga Wiesbaden, Untere Albrechtstraße 2, 65185 Wiesbaden, www.monkiyoga.de

Etwas überschaubarer, aber dafür weitaus persönlicher geht es im Monki Yoga zu. Hier wird neben fließenden Vinyasa Stunden für Anfänger und Fortgeschrittene ein ganz besonderer Yogastil praktiziert: das Aerial Yoga. Frei nach dem Motto „Erlebe die Leichtigkeit des Fliegens“ können Neulinge zweimal monatlich ihre ersten Flugversuche im First Steps Workshop starten, um dann wöchentlich im offenen Kurs abzuheben. Es geht noch höher hinaus: Die Studiobesitzerin Caprice Ennulat bietet auch Aerial Yogalehrer Ausbildungen an. Wer lieber auf dem Boden bleiben und trotzdem etwas Neues ausprobieren möchte, kann sich seine Seele im „Yoga & Dance Fusion“-Workshop freitanzen. Fazit: vergleichsweise kleinesm aber kreatives Kursangebot und der einzige Ort in Wiesbaden, wo man in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre Fliegen lernen kann.

Die Kosten: Die Probestunde gibt es vergünstigt für 10 Euro, darauffolgende einzelne Stunden (60 Minuten) kosten 16 Euro. Aerial Yoga ist etwas teurer mit 25 Euro für den First Steps-Workshop und jede weitere einzelne Stunde (inkl. Tuch) 18 Euro. Sparen kann man als Student, Person mit geringerem Einkommen oder beim Abschließen eines Abos. Auch hier kann man Kurse bei der Krankenkasse einzureichen. Wer die 10er Karte in 3 Monaten aufbraucht, erhält die Anschlusskarte für vergünstigte 140 Euro

Yogalover, Nerostraße 3, 65183 Wiesbaden, www.yogalover.de

Im kleinen Studio in der Nerostraße wird Individualität ganz groß geschrieben. Die passionierte Yogini und Besitzerin Beate Tschirch ist besonders die persönliche Beziehung zu ihren Kursteilnehmern wichtig. Man kennt sich, und oft wird vor oder nach der Yogastunde noch gemütlich bei einer Tasse Tee gequatscht. Das Motto „Live a more inspired life“ spiegelt sich im Yogalover in der kreativen Kursgestaltung wieder: im Takt der Musik fließen beim „Insideflow“, einfach mal alles loslassen beim „Deep Relax“ oder über die eigenen körperlichen Grenzen hinauswachsen bei „Out of comfort“. Nach dem gemeinsamen Schwitzen kann man in der Endentspannung als wohlverdiente Belohnung den projizierten Sternenhimmel an der Decke bewundern. Fazit: Wer auf der Suche nach einem individuellen Studio mit abwechslungsreichen und kreativen Kursen in Wohlfühlatmosphäre ist, trifft mit dem Yogalover eine gute Wahl.

Die Kosten: Die erste Probestunde im Yogalover ist kostenfrei! Danach gibt es die erste 3er Karte für günstige 30 Euro, eine spontane Drop In-Stunde kostet 17 Euro und eine 10er Karte 150 Euro. Rabatt gibt es für Studenten und wer regelmäßig praktizieren möchte, kommt mit der Yoga Flatrate „Endless Love“ für monatliche 69 Euro besonders günstig weg. Eine Krankenkassen-Zertifizierung hat das Studio aufgrund des offenen Kurssystems nicht.

Yoga im Hinterhaus, Blücherplatz 4, 65195 Wiesbaden, www.yogaimhinterhaus.de/aktuelles/

Schon im Treppenhaus werden Besucher im Yoga im Hinterhaus, das dieses Jahr bereits 15-jähriges Jubiläum feiert, Lichterketten, Räucherstäbchen und kleinen Buddha Figuren begrüßt. Farbenfroh geht es auch oben weiter, denn Besitzerin Merle Kaiser hat das Studio (Foto oben) liebevoll mit über die Jahre eigens zusammengestellter Dekoration eingerichtet. Über die Woche verteilt gibt es ein bunt gemischtes Kursangebot für Anfänger und Fortgeschrittene, von Zeit zu Zeit finden auch eigens veranstaltete oder externe Workshops in den Räumlichkeiten des Studios statt. Die Yogalehrer bringen neben einer fundierten Ausbildung alle ihren eigenen Stil mit in die Stunden, ein verbindendes Element gibt es jedoch: die Freude am Praktizieren. Fazit: Kleines, aber feines Studio mit einem überraschend großen Yoga Angebot für unterschiedliche Bedürfnisse, Level oder Geschmäcker.

Die Kosten: Schnupperstunde gibt es gratis, eine spontane offene Stunde kostet 15 Euro und für die 10er Karte 130 Euro. Besonders kostengünstig ist das Yoga Abo für ein halbes Jahr: für monatliche 65 Euro soviel praktizieren kann, wie man will. Feste Kurse können von der Krankenkasse bezuschusst werden.

Iyengar Yoga, Ellenbogengasse 8, 65183 Wiesbaden, https://iyengar-yoga-wiesbaden.de

Wer noch nie mit Iyengar Yoga in Kontakt gekommen ist, wundert sich bei Betreten des Studios anfänglich womöglich über die Seilkonstruktion, die hier entlang der Wand angebracht ist. Dabei bilden gerade die Seile eine zentrale Komponente in dem Yogastil, den Cornelia und Pierre Drumeaux seit 2003 mit jeweils über 20 Jahren Unterrichtserfahrung im Herzen von Wiesbaden unterrichten. Dank akkurater Anweisungen, kombiniert mit der Unterstützung der Wandseile, bieten sie damit eine besonders gesundheitsförderliche Form des Hatha Yogas an, die sowohl für Anfänger zum Einstieg als auch für Fortgeschrittene mit einer regelmäßigen Praxis gut geeignet ist. Fazit: Für die körperlich aktive und herausfordernde Form des Hatha Yoga fühlt man sich im Iyengar Yoga Wiesbaden unabhängig vom Trainingslevel gut und sicher aufgehoben.

Die Kosten: Ein Probiermonat kostet gerade mal 39 Euro, danach hat man die Wahl zwischen verschiedenen Halbjahres- und Jahresabo Optionen, inklusive Studi-Rabatte. Ermäßigungen sind möglich, auch können die Kursgebühren teilweise durch die Krankenkassen bezuschusst werden.

MymoovesInhaber: Laura Grundel und Beatrice Grundel, Bierstadter Str. 27, 65189 Wiesbaden, 
www.mymooves.de

Das mymooves gibt es bereits seit über 10 Jahren. Damals noch unter einem anderen Namen und nur als reines Pilatesstudio. „Vor einigen Jahren kamen auch wir am Yoga nicht mehr vorbei und haben nach und nach mehr Yogakurse bei uns im Studio etabliert“, sagen die Inhaberinnen Laura Grundel und Beatrice Grundel. Von Yin Yoga über Faszien Yoga bis Vinyasa finden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene Yogis und Yoginis den passenden Kurs. Und für ein bisschen Abwechslung sorgen die anderen Angebote im mymooves: Trampolin, Pilates und Schlingentraining. Alles auf Kursbasis in kleinen, persönlichen Gruppen von maximal 12 Teilnehmern. Fazit: Familiäre Atmosphäre und vielseitiges Angebot mit besonderen „Extras“.

Die Kosten:  monatlich zwischen 42,00 – 89,00 EUR je nach Laufzeit und Vertragsart,
Rabatte für Schüler und Studenten von 15%.

Yoga Wiesbaden, Inhaberin: Christa Zehnder, Herrngartenstrasse 17, 65185 Wiesbaden, www.yoga-wiesbaden.de

Seit 25 Jahren gibt es Yoga Wiesbaden mit Christa Zehnder und diese immense Erfahrung fließt in die von den Krankenkassen anerkannten Yogakurse. Individualität, Kreativität und Achtsamkeit sind der rote Faden im Unterricht, der den Bedürfnissen und Möglichkeiten der TeilnehmerInnen angepasst wird. In wunderschönen Bewegungsräumen mitten in der Stadt werden alle Gruppen- oder Einzelstunden von der Inhaberin persönlich geleitet, empathisch und im ganzheitlichen leistungsfreien Sinne von Yoga. Mit „Sen-Yoga“  gibt es seit 10 Jahren auch für ältere Menschen oder Menschen mit Einschränkungen die Möglichkeit ins Yoga einzusteigen. Neueste Kreation ist das „Meditationshäppchen“ mit achtsamer Geh- und Sitzmeditation. Zu den besonderen Schmankerln  zählen Workshops wie Yoga-Kreativ und Gong-Yoga, die Yoga mit zeitgenössischem Tanz, Mudras, Livemusik oder Singen verbinden. Als Pionierin von „Yoga im Freien“ in Wiesbaden finden seit 10 Jahren im Schlosspark Biebrich  Yoga-Events statt, auch ein meditativer Glühwürmchenspaziergang ist Teil des Angebots. Fazit: Wer teilnehmerorientierten und kreativen Unterricht schätzt, gepaart mit aussergewöhnlicher Erfahrung, ist bei Christa Zehnder genau richtig.

Die Kosten: Eine Probestunde à 90 Min ist kostenlos! Ein Yogahäppchen zum Kennenlernen für 3 Yogastunden = 40,00 €, Zehnerkarten mit unterschiedlichen Flexibilitäten zwischen 120 – 160.- €, Student*innenrabatt 20.- €.  Die Meditationsstunden sind einzeln buchbar. Die Kurse kann man bei der Krankenkasse einreichen.

Noch mehr Yoga-Angebote

Yoga Atelier: www.sonjathomas-yoga.de, Yoga Chamundi: http://yoga-chamundi-wiesbaden.de, Yogaraum: www.yogaraum-wiesbaden.de, Yoga Wiesbaden: https://yoga-wiesbaden.de, Sofico Yoga: http://sofico-yoga.com, Lady Fitness: www.ladyfitness-wiesbaden.de, Sports Up: https://sportsup-wiesbaden.de/ Peer Baldamus im Studio ZR6: www.crisper-yoga.de

3 Yoga-Geheimtipps in Wiesbaden

Kostenlose Zen Meditation: Montag, Mittwoch und Freitag von 7 bis 8 Uhr – https://www.yogaimhinterhaus.de/aktuelles/ Yoga im Freien: April – September, sonntags von 10 bis 11.30 Uhr im Schlosspark Biebrich https://yoga-wiesbaden.de/ Yoga bei 39 Grad: Beim Hot Yoga im Studio39 in einer Kurseinheit bis zu 1.200 Kalorien verbrennen http://mystudio39.com/

Yogastile – Ein Überblick

Aerial Yoga: dynamisch & variabel

Ein junger Yogastil, bei dem mit, am und im Yogatuch geübt wird; Körper und Geist können durch das Gefühl der Schwerelosigkeit immer wieder neu erlebt werden

Iyengar Yoga: präzise & wirksam

Yogastil mit therapeutischem Ansatz, der sich durch absolute Präzision bei der Ausübung der einzelnen Asanas (Körperhaltungen) auszeichnet; zur Unterstützung wird mit zahlreichen Hilfsmitteln wie Blöcken, Gurten, Seilen oder Stühlen gearbeitet

Hatha Yoga: ganzheitlich & kraftvoll

Die wohl bekannteste und traditionellste Form von Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist angestrebt wird; die Asanas werden langsam eingenommen und vergleichsweise lange gehalten

Vinyasa Yoga: fließend & körperbetont

Kraftvoller und dynamischer Yogastil, bei dem die verschiedenen Asanas fließend ineinander übergehen und mit der bewussten Wahrnehmung des Atems verbunden werden

Yin Yoga: ruhig & entspannt

Meditativer und passiver Yogastil, bei dem die Positionen länger gehalten werden und die Muskeln entspannt bleiben; dadurch wird das tiefe Bindegewebe (Faszien) gedehnt und die Gelenke geöffnet