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Falk Fatal killt die Musik

FalkFatal

Deutsche Kanzler, Olympiasieger, Oscar- und Bambi-Preisträger – sie alle haben die Rhein-Main-Hallen schon betreten. Die meisten von ihnen häufiger als ich. Ich war in meinem Leben genau zweimal in den Rhein-Main-Hallen. Und keiner der beiden Besuche hatte etwas mit Scooter zu tun. Bei dem legendären Auftritt des Dancefloor-Philosophen (How much is the fish?) hatte ich leider etwas anderes vor.

Mein erster Besuch in den Rhein-Main-Hallen muss Ende der 1980er Jahre gewesen sein. Da besuchte ich mit meinen Eltern die Hafa – die Hauswirtschaftsfachausstellung. Da gab es dann alles, von dem man damals dachte, dass es Hausfrauen glücklich macht. Es gab sicher schon spannendere Familienausflüge, aber dennoch war dies ein einprägsamer. Denn glücklicherweise dachte ein Aussteller, dass auch Leerkassetten zur Hauswirtschaft zählen, und verschenkte selbige als Gratisprobe. Das freute mich sehr. Ich griff so viele ab, wie möglich und begann mit meinem Hometaping, die Musik zu killen.

Zunächst überspielte ich nur meine Ärzte- und Roxette- (ja, wirklich. Ich war jung und mein Musikgeschmack war noch etwas flatterhaft) Schallplatten auf Tape, damit ich sie auch auf meinem Walkman hören konnte. Danach begann ich, Sampler mit meiner Lieblingsmusik zu erstellen. Zu der gehörten auch David Hasselhoff, Runrig, Anthrax, Guns’n’Roses, die Toten Hosen und Elvis Presley. Zumindest die Ärzte und Elvis höre ich heute noch. Diesen Samplern gab ich dann so sinnige Namen wie “Best of 1 -13”.

Da ich im Alter von zehn, elf Jahren noch nicht so viele Schallplatten und Tapes besaß, das Internet erst noch erfunden werden musste und die Moderatoren im Radio schon damals gerne in die Musik quatschten, war es mit der Samplerproduktion allerdings schnell vorbei. Ich verlegte mich stattdessen auf Hörspielproduktionen. Die bestanden darin, dass ich meinen kleinen Kassettenrekorder immer dann im Aufnahmemodus an den Fernseher hielt, wenn dort eine neue Folge des A-Teams lief. So konnte ich die Abenteuer von Hannibal, Face, Murdoch und B.A. anschließend auch unterwegs hören. Man kann also sagen, dass die Hafa mein Start in die Tonträgerproduktion war.

Mein zweiter Besuch in den Rhein-Main-Hallen war dann weniger prägend. Da war ich vor ein paar Jahren auf einer Messe für Versicherungsvertreter, über die ich berichten sollte. In Erinnerung geblieben ist mir davon nur das riesige Buffet, auf dem schon morgens zahlreiche Alkoholika auf Eis gebettet lagen und zum kostenlosen Verzehr feilgeboten wurden. Jetzt werden die Rhein-Main-Hallen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der hoffentlich nicht zur Wiesbadener Elbphilharmonie wird. Sei’s drum. Ich erfreue mich derweil an meinen Best-of-Samplern und genieße den Sommer. Ich hoffe, ihr tut das auch.

fatalerror.biz

 

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