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Geschäft des Monats: Weinveritas Concept Store am Luxemburgplatz

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Von Anja Baumgart-Pietsch. Fotos: Rainer Eidemüller.

Es geht vielen so: Wer einmal in Portugal war, verliebt sich in das Land und kehrt immer wieder zurück. Eine, die gleich ein ganzes Berufskonzept aus dieser neu entdeckten Leidenschaft gemacht hat, ist Katharina Wegner. Die Wiesbadener  Kauffrau mit Erfahrung in der Luxusgüterindustrie  und Spezialistin für Weinmarketing reiste 2011 mit einem Wein-Autor in fünf Tagen quer durch Portugal und fand dort nicht nur das Land, sondern auch die Weine ihrer Träume. Zurück in Deutschland, beschloss sie, sich nicht nur fürs Marketing der in Deutschland wenig bekannten portugiesischen Weine stark zu machen, sondern diese auch gleich selbst zu importieren und anzubieten.

Für ein halbes Jahr nach Lissabon

Zunächst aber mietete sich Katharina Wegner für ein halbes Jahr eine Wohnung in Lissabon, lernte Portugiesisch und bereiste ausführlich das Land und vor allem die Weingüter. Es reifte die Idee, gleich einen ganzen portugiesischen „Concept Store“ zu eröffnen: Das haben Wegner und ihr Mann Roland nun im vergangenen Sommer mit „Weinveritas“ am Luxemburgplatz 5 verwirklicht. Hier ist ein wunderbares Ambiente entstanden, das sinnvoll Alt und Neu kombiniert. Der Vermieter des Hauses war vom Konzept der Wegners begeistert und half bei der Umsetzung, wo er konnte, lobt die Inhaberin: Designer- und Flohmarktmöbel, alter Terrazzo – und neuer Parkettboden, sinnliche Pastelltöne und die passende Mischung aus Opulenz und Sachlichkeit macht schon einmal viel Lust aufs Verweilen. Und es gibt nicht nur portugiesische Weine und Portweine hier, sondern viel Schönes aus Portugal: Duftende Seifen in den buntesten Verpackungen  und exklusive Kosmetik vom Label „Castelbel“ oder – perfekt für die jetzt im Trend liegenden gepflegten Männerbärte – die „Grooming“-Serie von Barbearia. Im Angebot ist schöne Keramik mit den typischen Motiven Portugals, aber auch mit plastischen Vögeln, Echsen oder Schwalben als Dekor, außerdem Fischkonserven, Flor de Sel, Tischwäsche und vieles mehr.

Zusätzlich hat Katharina Wegner  auch heimische Kreszenzen mit ins Sortiment aufgenommen: „Riesling ist für mich immer noch das Beste, was es an Weißwein gibt“, sagt sie und zeigt ihre Auswahl an Weißweinen und Winzersekten nicht nur aus dem Rheingau, sondern aus ganz Deutschland. Dazu Obstbrände und Gin aus kleinen, edlen Brennereien: Vom Feinsten. Natürlich kann man alles auch bei kleinen Verkostungen probieren: Einen „After Work“-Abend wird es bald regelmäßig geben, dazu auch buchbare Events. So wird zum Beispiel am Fastnachts-Sonntag die Tür offenstehen. Schon zu Weihnachten gab es gut besuchte Veranstaltungen.

Luxemburgstraßenfest in Planung

Im hinteren Ladenbereich ist eine Küche eingebaut worden, wo Roland Wegner gerne und gut kocht. Im Quartier sind die Wegners, die dort auch wohnen, bereits gut angekommen und vernetzt, unter den Geschäftsleuten kennt man sich. Ein „Luxemburgstraßenfest“ werde gerade angedacht, freut sich Katharina Wegner: „Da sind wir natürlich dann dabei“. Beliefert wird auch die Gastronomie, als prominenten Kunden konnte man das Caligari-Kino gewinnen, wo die Weine bereits sehr beliebt sind. Und auch die Eröffnung eines Online-Shops steht kurz bevor. Wert legt Katharina Wegner nicht nur darauf, dass sie alle Lieferanten persönlich kennt, sondern auch darauf, dass die meisten auf Nachhaltigkeit – wie beispielsweise die Fischproduzenten – oder sogar Bio-Qualität bauen. Und sie hält auch Weine für Histamin-empfindliche oder vegane Kunden bereit. Auch, wer an Weinen speziell aus alten Rebsorten interessiert  ist, findet hier einiges. In den Sommermonaten kann „Weinveritas“ den Platz vor dem Laden nutzen, eine Front lässt sich ganz öffnen: Das kann zum neuen Quartiers-Treffpunkt werden, die Erfahrungen des vergangenen Sommers lassen hoffen. Und immer wieder fahren Wegners nach Portugal, um Neues zu entdecken: „Gerade waren wir in Madeira. Das hatte uns als letzter weißer Fleck auf der Landkarte noch gefehlt“, schwärmt die Ladeninhaberin, die natürlich auch von dort Spezialitäten mitgebracht hat.