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„Noch ein Glück“: Auschwitz-Überlebende Trude Simonsohn teilt ihre Erinnerungen – Lesung am Mittwoch im Literaturhaus

09 09 Trude Simonsohn Annemarie Weiß (AMS)„Warum habe ich überlebt? Ich hatte viele Chancen tot zu sein. Ich hatte Glück, trotz allem.“ Wie ein Leitmotiv durchziehen diese Worte die Erinnerungen von Trude Simonsohn, die sie 2013 im Gespräch mit ihrer Freundin, der Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Abendroth, unter dem Titel „Noch ein Glück“ verfasst hat. Am Mittwoch, 9. September um 19 Uhr stellt sie ihr Erinnerungsbuch zusammen mit Elisabeth Abendroth im Literaturhaus Villa Clementine vor. In „Noch ein Glück“ versammelt Simonsohn Erinnerungen an eine „glückliche“ Kindheit – sie wurde 1921 geboren – in ihrer mährischen Heimat, wo sie 1942 nach dem Attentat auf Heydrich als politische Gefangene verhaftet, dann als Jüdin nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz sowie in weitere Lager deportiert wurde. Nach der Befreiung 1945 geht sie mit ihrem Mann Berthold Simonsohn in die Schweiz und arbeitet dort für die jüdische Flüchtlingshilfe. Seit 1950 lebt die Familie Simonsohn in Deutschland, von 1955 an in Frankfurt, wo Trude Simonsohn lange Jahre als Vorsitzende des Gemeinderats der jüdischen Gemeinde wirkte. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich, vor allem in Schulen, als Zeugin der „großen politischen Verwerfungen im 20. Jahrhundert“ für Aufklärung und Zivilcourage. Für ihren unermüdlichen Einsatz ist die „Citoyenne“ vielfach ausgezeichnet worden. Die Lesung wird vom Aktiven Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden in Kooperation mit dem Literaturhaus Villa Clementine / Kulturamt und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung veranstaltet. www.wiesbaden.de/literaturhaus