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Restaurant des Monats: Gasthaus Zum Engel, Wandersmannstraße 26, Erbenheim

Text Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner

Wurde in den letzten Jahren die Frage gestellt hat, wo man in Wiesbaden richtig gut Schnitzel und Steak essen kann, dann gab es stets einen Geheimtipp: das „Grunsels Börnchen“ in Schierstein.

Seit gut zwei Monaten muss man sich nun umorientieren, vom Wiesbadener Westen in den Wiesbadener Osten: Das Wirtepaar Gerald und Andrea Schlosser hat die Location gewechselt und das „Gasthaus Zum Engel“ in Erbenheim übernommen.

Schade für Schierstein, aber gut für Erbenheim, denn der „Engel“ stand einige Monate leer und hatte dort mitten im alten Ortskern gegenüber dem Rathaus eine große Lücke hinterlassen. Dass die Schlossers überhaupt nach Wiesbaden kamen, war eigentlich eher ein Zufall.

Andrea, im Sauerland geboren, und Gerald, gebürtiger Wiesbadener, hatten sich im Allgäu kennengelernt, wurden ein Paar und schließlich in Wiesbaden sesshaft. Im „Grunsels Börnchen“ haben sie sich vier Jahre lang sehr wohl gefühlt und eine treue Stammkundschaft gewonnen. „Es war dort aber einfach zu klein, wir mussten oft Leute wegschicken, weil kein Platz frei war“ resümiert Andrea den Grund für den Wechsel. Das Problem ist nun definitiv aus der Welt geschafft: Im tollen Biergarten gibt es unter den vor Sonne und Regen schützenden Schirmen rund 100 Plätze, und auch der gemütliche Gastraum sowie das für Feiern ideale Jägerstübchen bieten zusammen noch einmal circa 90 Plätze.

50 Bewerber wollten den „Engel“ – die Schlossers bekamen den Zuschlag
Die Schlossers sind deshalb auch heilfroh, dass sie sich gegen knapp 50 andere Bewerber durchsetzen konnten und die Zusage bekamen. Für Andrea war der Engel „Liebe auf den ersten Blick“, wie sie sagt. Verständlich, denn die sympathische Wirtin passt mit Ihrem Humor und flotten Sprüchen perfekt in das urige Gasthaus aus dem Jahr 1634. Startschwierigkeiten gab es dann auch definitiv keine: „Wir sind hier toll aufgenommen worden“ erzählt die Chefin, die sich ganz besonders freut, dass auch viele der Stammkunden den „Umzug“ quer durch die Stadt mitgemacht haben. Für den Sommer ist dann auch gleich einiges geplant, um im Biergarten für Stimmung zu sorgen – so gibt es zum Beispiel ab August Grillabende (New Orleans Style BBQ!) mit Livemusik.
Das Wichtigste: Satt werden
Das Wichtigste, so Andrea, ist aber nach wie vor, „dass man bei uns satt wird“. Und das wird man. Die Portionen sind üppig und das Essen schnörkellos, ehrlich und vor allem lecker. Allen voran natürlich die Schnitzel, die es in unterschiedlichen Variationen gibt. Besonders zu empfehlen: das Schnitzel „Pikant“ mit Camembert, Rahmsoße und frischen Pilzen nebst Preiselbeeren oder aber auch das „hessische“ Cordon Bleu (mit Handkäse gefüllt). Natürlich schmecken die Klassiker der Wirtshausküche ebenso gut, zum Beispiel der Stramme Max, Käsespätzle oder der deftige Zwiebelrostbraten. Und blättert man in der Karte ans Ende, entdeckt man noch ein besonderes Highlight: Fondue (Käse ganzjährig, Fleisch nur in den Wintermonaten).

Gasthaus Zum Engel, Wandersmannstraße 26, 65205 Wiesbaden-Erbenheim, Tel.: 0611/71679947, Mo-Mi und Fr 11.30-24 Uhr, Sa 16-24 Uhr, So 11.30-23 Uhr
Rezept für „Schnitzel Pikant“

Ein paniertes Schnitzel goldbraun braten. Einen Camembert in dicke Scheiben schneiden, diesen zwei Mal panieren und dann langsam backen. Frische Champignons in Sahne garen, abschmecken. Den Camembert auf das Schnitzel legen und die heiße Champignonsoße darüber geben. Dazu noch Preiselbeeren geben. Am besten schmeckt das „Schnitzel Pikant“ mit Pommes oder Bratkartoffeln. Mahlzeit!