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Restaurant des Monats: La Brasserie Alexandre, Rheinstraße 41

La Brasserie Alexandre (2)_WEB 

Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner

Wenn zwei Mal in der Woche die Stände des Wiesbadener Wochenmarktes für reges Treiben auf dem Dern‘schen Gelände sorgen, dann zieht Alexandre Dikeos mit seinen zwei großen Einkaufstrolleys los! Er kauft Salate, frisches Gemüse, Kartoffeln, Obst und natürlich Lamm, Wild und Rind. Mit strengem Blick für biologisch hochwertig produzierte Ware bedient er sich bevorzugt nur von lokalen Gärtnereien und Bauernhöfen. Was zunächst einmal nicht besonders scheint, ist auf den zweiten Blick doch ein wenig ungewöhnlich: Alexandre kauft nicht für den heimischen Herd ein, sondern für sein kleines Lokal, das erst Anfang August in der Rheinstraße eröffnet hat. Kein Großmarkt, sondern Wochenmarkt – mit bewusstem Einkaufen und bewusstem Kochen ist der aus Paris stammende Gastgeber der Brasserie aufgewachsen. Auf seinem Weg hat er alle Karrierestufen der Gastronomie und Hotellerie von ganz unten bis ganz oben durchlaufen, hat europaweit in hochdekorierten Häusern gearbeitet und ist schließlich zu Beginn des neuen Jahrtausends als Restaurantleiter für fast zehn Jahre bei Käfer’s in Wiesbaden gelandet und sesshaft geworden.

Pariser Flair in der Wiesbadener Luft

Hohe Fenster, gemütliche Tische und Sitzecken, ein großzügiger, heller Raum, Schwarz-Weiß-Fotografien und große Spiegel an der Wand, gediegene Chansons; hier liegt viel Pariser Flair in der Wiesbadener Luft. Für Alexandre ist seine Brasserie die Erfüllung eines Traums. Sie ist nicht nur ein Stück Heimat, sie ist auch ein großes Stück von ihm selbst – er zeigt, wofür er steht, wofür er lebt: niveauvolles Genießen, penibel ausgewählte Produkte von höchster Qualität, guter Wein, aufmerksam aber dezenter Service. Ohne abgehobenes Getue, aber stets zur Zufriedenheit der Gäste. Er selbst nennt es eine „Nische der Ruhe in einer Welt voller Lärm und Unruhe“, die „das Leben etwas angenehmer macht“. Es ist ein kleines gemütliches Lokal zum Entspannen und Wohlfühlen, sei es unter Freunden, mit der Familie oder für ein erstes Date. Egal welcher Anlass, ob zum Essen oder nur zu einem Glas guten Weins, das Angebot überzeugt auf ganzer Linie. So kann man den Abend mit wundervoll frischer Quiche Lorraine oder einem exzellent facettenreichen Salade niçoise mit Bohnen und Thunfisch einläuten – dabei aber unbedingt Platz für mehr lassen! Egal ob das würzige Coquelet Provençal, das nahezu unverschämt saftige, zarte Entrecôte, oder auch saisonale Angebote wie die Gans nach normannischer Art: Die Hauptgerichte sind auf den Punkt abgeschmeckt, überaus gekonnt zubereitet, bestechen durch Frische, außergewöhnliche Komposition und Geschmack. Ganz Brasserie-typisch lässt sich der Abend mit göttlichen Nachtischen (verschiedene Schokoladen-Mousse, Zimtparfait, Crème brûlée) oder Käse „wie Gott in Frankreich“ ausklingen. Très bien, Monsieur Alexandre!

La Brasserie Alexandre

Rheinstraße 41 
65185 Wiesbaden

Tel. 0611 – 90067130

Mo-Fr 11.30 Uhr bis 15:00 Uhr und 18.30 Uhr bis 00.00 Uhr, Sa von 18:00 Uhr, So geschlossen

Rezept

Coquelet Provençal

 Zutaten:

1 französisches Stubenküken von ca. 500g (Coquelet)
1 Thymianzweig
1 frisches Lorbeerblatt
1 Zweig Rosmarin
1 Bund Blattpetersilie
Salz und Pfeffer aus der Mühle
1 Ochsenherz-Tomate in Würfel geschnitten
1 Schalotte in feine Würfel geschnitten
10 schwarze Oliven
1 festkochende Kartoffel in Spalten geschnitten, in Salzwasser gekocht
1 EL Tomatenmark doppelt konzentriert
0,1 l Weisswein (Chablis)
Olivenöl (kaltgepresst)

Das Stubenküken waschen und trockentupfen. Mit Salz und Pfeffer würzen, dann
das gehackte Thymian auf der Haut einmassieren. Petersilie in
feine Streifen schneiden und über das Coquelet streuen. Im Ofen bei 200 Grad
Umluft ca. 20-25 Minuten backen. Für die Sauce werden die Schalotten in Olivenöl glasig angeschwitzt, dann Tomaten, Lorbeer, Thymian und Rosmarin mit anschwitzen und Tomatenmark dazugeben. Mit dem Chablis angießen, bei kleiner Flamme kurz ankochen. Kartoffel und Oliven zufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und auf einer Platte anrichten. Et voilà! Bon Appetit!