Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner.
Die Nova Lounge am Luisenplatz ist vielen Wiesbadenern seit über zehn Jahren ein Begriff. Was der ein oder andere vielleicht noch nicht weiß – vor kurzem gab es einen kräftigen Facelift. Die ehemalige Lounge ist nun noch mehr Restaurant, es gibt neue Farbe an den Wänden und natürlich einen neuen Namen: Mathilda. „Wir sind mit der Lounge älter geworden und nun war es einfach Zeit für etwas Neues“, erklärt der Inhaber, der das Restaurant zusammen mit seiner Frau betreibt. Die auffälligsten Änderungen findet man dabei zu allererst auf der Karte, die tolle neue Gerichte bietet. Der Chef steht selbst am Herd und brennt für seine bodenständigen, aber modern interpretierten Speisen: „Wir kochen aus Überzeugung das, was uns selbst am besten schmeckt“. Vor allem auf der Wochenkarte findet man stets toll umgesetzte Klassiker der deutschen Küche mit frischen, regionalen und natürlich auch saisonalen Zutaten.
Grünkohl, Käsespätzle und – der Geheimtipp – Rinderbäckchen
Aktuelles Highlight sind zum Beispiel die sattmachende Kartoffelsuppe mit Steinpilzduft oder leckerer Grünkohl mit Speck und Kartoffeln. Darüber hinaus bekommt man zum Beispiel exzellentes Kalbsschnitzel, zu Unrecht fast schon in Vergessenheit geratene Kohlrouladen sowie Käsespätzle und – sie gelten als absoluter Geheimtipp – zarte Rinderbäckchen mit hausgemachten Serviettenknödel und Burgundersoße.
Die ehemalige Lounge ist ein Restaurant für jedermann geworden, entsprechend bunter von jung bis alt ist jetzt auch das Publikum gemischt. Saß dieses vor wenigen Wochen noch direkt auf dem Luisenplatz vor dem Restaurant im angeschlossenen Biergarten und genoss die warmen Tage, wird man mittlerweile eher den Gang nach drinnen bevorzugen. Nicht geändert hat sich dabei zum Glück die aus „Nova Lounge“-Zeiten bekannte Gemütlichkeit. Den Gastraum zieren überall kleine, feine Details wie Schiffsmodelle aus Holz, ausliegende Literatur und teilweise private, stilvoll gerahmte Fotografien. Fast denkt man, man säße zu Hause im eigenen Wohnzimmer, wenn man dann nach dem Essen noch einen Wein aus der ausgezeichneten Weinkarte genießt.
Früher eine Buchhandlung, heute Restaurant mit Altbau-Flair
Die hohen Decken im Altbau, der früher mal eine Buchhandlung beherbergte, und die rundum tiefe Fensterfront mit Blick auf den Platz und die lebendige Rheinstraße liefern dazu noch den ganz besonderen und dabei typischen Wiesbadener Flair. Den kann man übrigens nicht nur abends sondern auch bei Tageslicht genießen, denn das Mathilda hat ab 10 Uhr geöffnet und bietet ein tolles Frühstück und einen abwechslungsreichen, ständig wechselnden Mittagstisch, der inhaltlich das Thema der Abendkarte aufgreift.
Mathilda Restaurant & WeinBar, Luisenplatz 2, 65185 Wiesbaden, Tel. 0611/3088775, Montag bis Samstag 10 – 0 Uhr
Rezept: Grünkohl nach lippischer Art
Die im lippischen Volksmund häufig genannte „Lippischen Palme“, also der lippische Grünkohl, steht gerade in der Zeit ab November gerne auf dem Speiseplan der Lippe. Warum gerade ab dann? Damit sich die in dem Grünkohl vorhandenen Bitterstoffe und die Stärke in Zucker umwandeln, muss der Frost einmal über den Grünkohl „drüber gegangen sein“. Grünkohl gilt neben dem lippischen Pickert als das „lippische Nationalgericht“ und ist außerdem reich an Vitamin C.
Zur Zubereitung der regionaltypischen Speise benötigen Sie für ca. 3-4 Personen:
2 Kilo frischen Grünkohl, 200 gr. Räucherspeck, 1 frische Kohlwurst, 2 geräucherte Kohlwürste, 2 mittelgroße Zwiebeln
Zuerst entfernen wir den Strunk und die härteren Stielenden des Kohls, bevor er gründlich gewaschen wird. Den Räucherspeck am besten schon vom Schlachter in dicken geschnittenen Scheiben im Topf anbraten lassen. Die Zwiebel klein hacken und zusammen mit dem Speck anschwitzen. Nun den Grünkohl mit etwas Wasser hinzugeben, und das ganze 60 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit braten wir in einer Pfanne die Kohlwürste kurz kräftig an und geben Sie nach den 60 Minuten mit in den Topf hinzu. Es empfiehlt sich, die Kohlwürste nach dem Braten mit einer Gabel anzustechen, damit sich der Geschmack im Topf beim Grünkohl besser entfalten kann. Nun alles im Topf nochmals ca. 30 Minuten köcheln lassen. Bei Bedarf kann der Grünkohl jetzt noch mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abgeschmeckt werden.
Kurz vor dem Servieren werden noch klein geschnittene Salzkartoffeln hinzugefügt.