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Saisonziel: Stadtgespräch – ZDF-Sportstudio-Moderator Sven Voss im Interview zum SV Wehen Wiesbaden

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Von Dirk Fellinghauer. Fotos  Kai Pelka.

Wiesbaden eine Fußballstadt? Eher nicht. ZDF-Sportstudio-Moderator Sven Voss will helfen, das zu ändern. Der Wahlwiesbadener ist Teil einer neuen Kampagne, die die Ränge der Brita-Arena endlich füllen soll.

Warum engagieren Sie sich für die neue Kampagne des SV Wehen Wiesbaden?

Ich lebe seit sechs Jahren in Wiesbaden, aber erst jetzt bin ich hier mit meiner Familie so verwurzelt, dass Wiesbaden mein klarer Lebensmittelpunkt ist. Meistens gehe ich zu den Heimspielen ins Stadion. Als Enno Uhde mich gefragt hat, ob ich Lust habe, mich über das Zuschauen hinaus für den SV Wehen Wiesbaden zu engagieren, habe ich ganz spontan zugesagt. Es ist ja kein Geheimnis, dass der Verein noch ein paar Zuschauer mehr gebrauchen könnte. Wenn man da ein wenig dran drehen kann, unterstütze ich das gerne.

Welche Rolle spielen Sie in der Kampagne?

Wir wollen die Wiesbadener, und nicht nur die, für ihren Club begeistern. Dazu muss das Team ein Gesicht bekommen. Ich mache kleine Interviews, wir nennen das Ganze Treppentalk. Da erfährt man dann mehr über die Jungs. Man sieht sie auch mal außerhalb des Platzes. Mal im Spital, mal im Lumen, mal auf dem  Neroberg. Es geht nicht nur um Fußball, sondern auch darum, wo man die Spieler trifft, wenn sie das SVWW-Trikot aushaben. Außerdem machen wir am 20.2. einen Leseabend mit Fußball-Autor Ronald Reng und viel Musik. Fußballkultur in der Brita-Arena.

Und das soll die Ränge in der Brita-Arena füllen?

Naja, das wichtigste ist natürlich der gute Fußball auf dem Platz. Wenn eine Mannschaft attraktiv spielt, sorgt das dafür, dass die Leute dabei sein wollen. Livefußball ist etwas Großartiges!  Wenn der Verein zum attraktiven Gesprächsthema in der Stadt wird, dann platzt die Arena irgendwann auch aus allen Nähten.

Was verpasse ich, wenn ich nicht zu den Heimspielen des SVWW gehe?

Einer Stadt ohne Profifußball fehlt was. Ein Fußballclub ist eine Visitenkarte für eine Stadt. Wenn ich unterwegs sage „Ich wohne in Wiesbaden“, dann soll das sofort den Reflex auslösen „Hey, ihr spielt doch nächste Woche gegen Rostock“. Wenn ein Verein von den Bewohnern der Stadt unterstützt wird, kommt das irgendwann zurück. Ein guter Verein strahlt dann auf die Stadt ab und auf die Menschen, die hier wohnen. Das müssen wir hinkriegen.

Was trauen Sie dem SVWW noch in dieser Saison zu, und was mittel- oder langfristig?

Der Verein  hat das Zeug dazu, dauerhaft in der 2. Liga zu spielen. Also muss der Aufstieg her. Der Trainerwechsel kam zum richtigen Zeitpunkt, Marc Kienle kann dem Ganzen rechtzeitig seinen Stempel aufdrücken. Das Spiel braucht seine Handschrift. Kleinerer Kader und auf ehrgeizige Spieler setzen – vielleicht wird’s ja noch was mit dem Aufstieg.

Wie schauen Sie Fußball im Stadion – als Sportjournalist oder als Fan?

In erster Linie schaue ich schon professionell. Ohne Aufstellung in der Hand setze ich mich nicht hin. Während des Spiels überlege ich wie jeder andere im Stadion auch, was man jetzt tun kann, um das Ding noch zu drehen. Mittlerweile kenne ich ja auch einige  Spieler und fiebere natürlich mit ihnen mit.

Sicher gibt es in Wiesbaden viele Fußballfans, deren Herzen für alle möglichen Vereine schlagen, aber eben nicht für den Verein ihrer eigenen Stadt. Wie bekommt der SVWW die Desinteressierten in die Brita-Arena?

Wenn man Profifußball in der eigenen Stadt hat, muss man einfach hingehen. Ich bin überzeugt, es würden sehr viel mehr Leute regelmäßig ins Stadion gehen, wenn sie einmal da waren. Und genau das ist ja das Ziel der neuen Kampagne des SVWW.

Betreiben Sie selbst aktiv Sport?

Früher habe ich Fußball gespielt und Basketball bis in die Regionalliga. Heute spiele ich noch Tennis, beim TC 94 mit Kollegen oder mit der Familie. Aber nichts mit Ambitionen.

Der 37-jährige Sven Voss ist seit 2004 Mitglied der der Sportredaktion des ZDF, seit 2011 moderiert er „Das aktuelle Sportstudio“. Im Februar wird er als ZDF-Reporter zu den Olympischen Winterspielen nach Sotchi reisen. Seit 2005 arbeitet der verheiratete Vater von zwei Kindern auch für den MDR als Moderator der Wissenssendung „Echt – Das Magazin zum Staunen“.

Die verbleibenden Heimspiele der Saison sind am 8.2. (Burghausen), 22.2. (Erfurt), 15.3. (Elversberg), 25.3. (Osnabrück), 5.4. (Heidenheim), 19.4. (Chemnitz), 3.5. (Darmstadt).

Wir verlosen 2 Dauerkarten für alle Heimspiele bis zum Saisonende: losi@sensor-wiesbaden.de

Die neue Kampagne: www.sv-wir.de