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sensor präsentiert Cirque Bouffon mit neuer Show „Quilombo“ in der Reduit – Premiere macht Angehörige von Sozialberufen zu VIPs

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Von Christopher Kissel (Text und Fotos).

Das Wort „Quilombo“ stammt aus den afrikanischen Bantu-Sprachen und bedeutet soviel wie „Zuflucht“ oder „Versteck“. „Das hier ist unser Quilombo, mitten in der Stadt“ sagt Regisseur Frederic Zipperlin, als er uns in der Manege des Cirque Buffon willkommen heißt, um uns sein neues, gleichnamiges Programm vorzustellen. Hier unter dem Zeltdacht entführt der Regisseur ab dem 24. September wieder die Wiesbadener und Mainzer in eine magische Welt aus Schauspiel, Komik, Akrobatik und Musik – allerdings nicht auf den Reisinger Anlagen, wie beim gefeierten Gastspiel vor zwei Jahren, auch nicht im Kulturpark, wo das Zirkuszelt vorübergehend als „Mahnmal“ aufgebaut wurde, sondern in der Reduit in Mainz-Kastel.

Frederic Zipperlin ist ehemaliges Mitglied des berühmten Cirque du Soleil und gründete 1999 gemeinsam mit seiner Frau Anja Krips den Cirque Buffon, eine Compagnie ganz im Stil des französischen Nouveau Cirque. Diese Zirkuskunst verschmelzt Artistik und Theater miteinander und zaubert daraus ein ästhetisches Gesamtkunstwerk. Besonders im Cirque Buffon ist die Nähe zwischen Publikum und Artisten und die daraus entstehende Intimität, die im Zirkuszelt herrscht. Auch gibt es keinen Backstage, wenn ein Künstler gerade nicht auf der Bühne steht, bewegt er sich im Zuschauerraum umher. Die Grenzen zwischen Show und Publikum zerfließen.

Traumwelt als Feuerwerk der Kultur und Lebensfreude

Die neue Show präsentiert sich wie eine Traumwelt, die mit lateinamerikanischen und afrikanischen Rhythmen zu einem „Feuerwerk aus Kultur und Lebensfreude“ wird. Die großartige Live-Musik stammt aus der Feder von Sergej Sweschinski, der in der Show auch selbst am Kontrabass steht. Das Ensemble um Zipperlin hat einige neue Gesichter aber auch viele Vertraute. Die Gruppe ist eine bunte Mischung aus Nationalitäten und Charakteren. Allesamt Zirkusartisten auf höchstem Niveau. Da ist beispielsweise Aziz Kuyateh, der wie schon seine Vorfahren ein Meister der Kora ist. Mit flinken Fingern zupft er die Saiten und nimmt das Publikum mit zu den Wurzeln seiner afrikanischen Herkunft. Oder Jimmy Gonzalez, der mit verschmitztem Lächeln eine einzigartige Show aus Jonglage, Artistik und Tanz aufführt. Dafür wurde er bereits mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Jedes Mitglied der Gruppe besitzt ein unverwechselbares Profil und trotzdem herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre zwischen den Künstlern.

Glücklich über Ausweich-Standort, unglücklich über Umstände

Auch neu ist der Standort. Erstmals wird das Zirkuszelt in Mainz Kastel an der Reduit aufgebaut. Grund dafür sind die schwierigen Genehmigungsverfahren der Stadt Wiesbaden, die eine Aufführung in der Innenstadt wie in den Vorjahren unmöglich gemacht haben. Aber man fühlt sich in Kastel sehr herzlich empfangen und hofft darauf, so auch mehr Mainzer Publikum zu erreichen, bekundet der Co Produzent des Gastspiels in Wiesbaden Hans Reitz. Trotzdem kritisiert er die Bedingungen für Kulturschaffende in Wiesbaden und betont den großen Wert solcher Engagements für die Stadt. Er erinnert an die lange Tradition von Wandertheatern in Wiesbaden und gibt zu denken: „Die Unbestimmten, die leben wie es ihnen gefällt, sind extrem wertvoll für die Gesellschaft“.

Sozial- und Pflegekräfte sind die wahren VIPs

Premiere feiert Quilombo in Wiesbaden am Freitag, 25. September. Einen Tag zuvor, am Donnerstag, 24. September, gibt es aber schon eine eigene „Pre-Premiere“ für Menschen aus Sozial- und Pflegeberufen. Auf die üblichen VIP-Gäste wird bewusst verzichtet und dafür dürfen die Angehörigen dieses unverzichtbaren Tätigkeitsbereichs einen ersten Blick auf das Stück werfen. Die Einladung gilt für  Krankenschwestern, Kindergärtner, Sozialarbeiter, Kulturschaffende o.ä. und ist Anerkennung und ein kleines Dankeschön für ihre Arbeit und ihr Engagement. Auf die Plätze kann sich jeder bewerben, der in der Pflege arbeitet. Auch zählen Berufe wie Kulturpfleger oder ähnliches. Das Zelt fasst 400 Besucher, die Plätze werden halb/halb zwischen Wiesbadener und Mainzern verteilt. Angehörige sozialer und pflegender Berufe und Kulturengagierte reservieren ihren Platz bei der Preview per Privater Nachricht mit Angabe Ihres kompletten Namens und Ihrer Beschäftigung im Sozialwesen über die Facebook-Seite des Cirque Bouffon oder per E-Mail an: pr@cirque-bouffon.com.

Karten für die Premiere am 25.09.  und die nachfolgenden Shows bis zum 18.10. sind erhältlich bei www.adticket.de  und bei Wiesbaden Marketing unter  auf www.wiesbaden.de/tickets sowie bei der Vorverkaufsstelle in der Tourist Information:  Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden; Tel: 0611-1729 930 sowie an der Abendkasse.  Nur Montag und Dienstag bleibt die Manege frei vom Zirkusgeschehen. www.cirque-bouffon.com