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sensor-Straßengespräch: Heide Toldrian, 78 Jahre, Rentnerin

Interview und Foto Maximilian Wegener.

Was erhoffen Sie sich für 2019?  Zunächst mal ganz persönlich …

Ich bin skeptisch, was die Zukunft angeht, aber ich versuche, mir Hoffnung zu machen. Persönlich wünsche ich mir vor allem noch ein paar gute Jahre. Dass das Gedächtnis noch mitmacht, dass ich körperlich fit bleibe, zum Beispiel noch wandern gehen kann. Und dass meine Rente so gut bleibt, wie sie jetzt ist.

… und für die Welt?

Für die Welt wünsche ich mir mehr Zusammenhalt und weniger Armut. Ein normales menschenwürdiges Leben für alle – das würde ich mir sehr wünschen. Dass unsere Enkelkinder niemals die Armut und die Schwierigkeiten erleben müssen, die wir nach dem Krieg durchstehen mussten. Wir sind ja damals damit aufgewachsen, deshalb kamen wir damit zurecht. Aber ich glaube, die heutigen Generationen würden nicht damit fertig werden, wenn es plötzlich wieder so schlimm würde, wie es damals war.

Gibt es ein Thema, das Sie aktuell besonders beschäftigt?

Ja, der Brexit. Ich würde mir wünschen, dass die EU wieder mehr zusammen hält, anstatt sich immer weiter von einander zu entfernen, wie es die Briten und auch andere gerade vormachen. Das finde ich schlimm. Die Freiheiten, die wir durch Europa haben, sind ein wichtiges Gut, und ich würde mir für meine Enkel wünschen, dass  uns das erhalten bleibt.