Von Laura Ehlenberger. Fotos Veranstalter.
Die fünfte Jahreszeit ist in vollem Gange. Und ob links oder rechts des Rheins, sensor wünscht fern der traditionell hessisch-rheinland-pfälzischen Fehde allen feierwütigen Narren und leidenschaftlich Maskierten eine adäquate Wochenendplanung und, dass die angekündigten Sturmböen doch möglichst sanft über unsere Köpfe hinweggleiten werden. Für all jene, die dem alljährlichen Verkleiden entfliehen wollen und im wochenendlichen Wirrwarr geistreicher, musikalischer und komödiantischer Veranstaltungen noch das Passende suchen, ließ sensor sich ebenfalls nicht lumpen und hält jede Menge Tipps parat. Auf jeden Fall entsenden wir euch mit einem dreifach kräftigen Helau! Helau! Helau! ins Wochenende …
FREITAG
The Salesman: Um 17.30 Uhr lässt es sich gemütlich im Caligari ins Wochenende starten. Der folgende Film läuft: Da ihr altes Mietshaus in Teheran einsturzgefährdet ist, ist ein junges Paar gezwungen, in eine neue Wohnung zu ziehen. Sie wissen nicht, dass die vorherige Mieterin ein nicht ganz einwandfreies Leben geführt hat. Durch eine Verwechslung kommt es zu einem Übergriff in den eigenen vier Wänden, der die Beziehung nachhaltig verändert.
Mutter Courage und ihre Kinder: Die Marketenderin Anna Fierling, genannt Mutter Courage, zieht mit ihren Kindern Eilif, Schweizerkas und der stummen Kattrin den Truppen des Dreißigjährigen Kriegs hinterher, um Geschäfte zu machen. Auf ihrem Planwagen verkauft sie alles, was man für die Schlacht und in deren Pausen gebrauchen kann. Selbst in brisantesten Situationen versucht sie rücksichtslos, „ihren Schnitt“ zu machen. Allerdings ist der Grat zwischen Gewinn und Verlust auf dem Schlachtfeld ein schmaler. Deshalb wird die Courage das Handeltreiben mit dem Krieg teuer bezahlen. Das 1938/1939 verfasste Stück t formuliert damit eine Kritik an der Kapitalorientierung des Menschen. Selbst die Familienbande verlieren im Kontext des Geldes an Wert. Bertolt Brechts Klassiker läuft um 19.30 Uhr im Hessischen Staatstheater.
Friday on my mind – Der Weinabend: Im Wakker startet das Wochenende um 19.30 Uhr mit Weinen vom Weingut Bergdolt-Reif und Nett aus der Pfalz. Das Wakker stellt monatlich neue Weine von regionalen Winzern und Weingütern vor. Immer nur eine kleine Auswahl, aber dafür sehr lecker, heißt es. Wem diese zusagen, kann sie für zu Hause käuflich erwerben.
Die MamaMänner: Drei Männer – drei Mütter – ein Ziel, die gibt es um 20 Uhr auf der Bühne im Galli Theater zu sehen. Humorvoll, elegant und sexy stellt die neuste Komödie von Johannes Galli den Kampf dreier junger Männer für ihre Freiheit dar. Oli, Carlos und Raphael scheinen anfangs auf hoffnungslosem Posten zu sein. Aber dann kommt ihnen eine Idee…
Frank Zappa – Eat that Question: Bei dieser intimen Begegnung mit dem revolutionären Komponisten und Musiker um 20 Uhr im Caligari flimmert seltenes Archivmaterial über die Leinwand und belegt das provokante Genie von Frank Zappa, dessen Weltsicht bis zum heutigen Tag und darüber hinaus nachklingt. 1940 geboren, wurde Zappa – Komponist, Musiker, Bandleader, Produzent und Freigeist – mit der Veröffentlichung seines Debüts ‚Freak Out!‘ mit den ‚Mothers of Invention‘ im Jahre 1966 schnell zur meistzitierten Stimme gesellschaftskritischer Popmusik. Unvergessene Interviews und Auftritte wurden von Regisseur Thorsten Schütte aus den Archiven von Fernsehsendern der ganzen Welt zusammengesucht, um daraus diesen einzigartigen Dokumentarfilm zu machen. Der Fokus des Films liegt auf Zappas hemmungslosem und unterhaltsamem Umgang mit den Medien. Seine ätzenden Kommentare zu Staat und Religion, zur Musikindustrie und zur Jugendkultur hinterlassen einen aufrüttelnden gesellschaftspolitischen Kommentar zu seiner Zeit. Heute um 20 Uhr und am Sonntag um 18 Uhr im Caligari.
Sissi – Das Musical über Liebe, Macht & Leidenschaft: Eine Legende erwacht – in Wiesbaden – erneut zum Leben! Nicht erst seit den weltberühmten Filmen mit Romy Schneider bewegt das tragische Schicksal der jungen Kaiserin Sissi, die als Elisabeth von Bayern geboren wurde, die Menschen auf der ganzen Welt. Ihr Leben glich gleichzeitig einem Märchen, einer Romanze und einer Tragödie. George Amade nahm dies zum Anlass und verwandelte ihr Leben in ein mitreißendes Musical. Für die wahren Sissi-Fans und leidenschaftlichen Musicalfreude dürfte es um 20 Uhr ins Kurhaus gehen.
Männer und andere Irrtümer: Rache oder Resignation? „Sie“ wurde kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag betrogen und verlassen und dreht sich nun im Karussell ihrer Emotionen. Mit viel Witz und Selbstironie findet sie den Weg, weiter zu leben – auch wenn dabei ihr Revolver zum Einsatz kommt! Das Akzent-Theater lädt um 20 Uhr zur Vorstellung.
Treibhaus IV: In Kooperation mit dem „Transylvaliens Festival“ in Rumänien holen die PsyArmy und Unterholz Records ein internationales LineUp ins Kesselhaus zur vierten Episode der „Treibholz“-Saga. Warum? Um den musikalischen Horizont ein wenig zu erweitern und ihren Gästen die Möglichkeit zu geben, sich hautnah mit den Anfängen und Ursprüngen der Goa- und Psytrance-Szene auseinander zu setzen. Das heißt: komplette Neudekoration des Kesselhauses. Um 20 Uhr lässt es sich einfach mal in eine andere Welt abtauchen…
Blau ist kein Freischwimmer: Diese Ausstellung setzt zwei Werksphasen des Künstlers Xue Liu zueinander – „Blau“ und die Serie „Schwimmer“. Hierzu möchte die Galerie „Kaiser & Cream“ um 20 Uhr mit seinen Gästen in den Diskurs zu Fragen wie „Ist etwas faktisch Blaues tatsächlich alternativlos oder gibt es mehrere faktische Alternativen?“ treten.
DBI #11: Zeit für eine neue Runde Doom Buddies Inc. – und an diesem Wochenende hat die Kreativfabrik da etwas ganz Besonderes in der Hinterhand. Es ist etwas mit Namen „Ayahuasca Dark Trip“, es kommt aus Peru und den Niederlanden und ist musikalisch eine Melange aus Doom Metal, Acid Psychedelia und Drone. Und Kenner wissen eh, woher der Bandname kommt. Alle anderen sollten einfach um 20 Uhr vorbeischauen und sich ein Bild machen und den Kopf nach der Woche abschalten…
Rummel im Jungel: Wer war dabei als die Kerbegesellschaft „Norschter Blaubärn 1986 e.V.“ 1998 zum ersten Mal den Jungel in die Taunushalle brachte und für ordentlich Rummel sorgte? Damals säumten rund 2500 feierwütige Neandertaler, Funkenmariechen, Popeyes und andere Kostümklassiker die Heerstraße, um in die Partyarea eingelassen zu werden. In den ersten Jahren bestand noch keine Kostümpflicht, diese wurde dann aber später eingeführt und ist Hauptbedingung, um hier ab 20.11 Uhr mitfeiern zu können!
he-lau! ART-bar!: Unter diesem Motto startet die besondere Weinbar in der Blücherstraße ins Fastnachtswochenende. Ab 21 Uhr wird hier der Beweis aufgestellt: Georgische Weine und Wiesbadener Narren passen wunderbar zusammen!
Salón Tango: Hier können Liebhaberinnen und Liebhaber des argentinischen Tanzes in der glamourösen Atmosphäre des historischen Foyers im Hessischen Staatstheater der Tangomusik lauschen, Tango tanzen und die südamerikanische Stimmung genießen. Gabriel Sala, Tanzlegende und Choreograf, führt die Tänzerinnen und Tänzer ab 21.45 Uhr durch die Nacht. Mit von der Partie wird „La Hoguera Tango“ sein. Das Septett aus Buenos Aires besteht seit 2012 und war bereits auf vielen Festivals zu Gast. Zu Ihrem Repertoire gehört der traditionelle Tango ebenso wie moderne Varianten.
Faschingsparty: Anlässlich des Fastnachtsfreitags öffnet das Heaven seinen „Schwarzen Salon“ und lädt ab 22 Uhr zum Tanz. „Verkleiden ist natürlich auch, ein guter alter Faschingsbrauch. Und bringt ihr gute Laune mit, dann wird das Fest ein Superhit“, damit wäre eigentlich alles gesagt… Von Funk über House bis hin zu Disco-Mukke wird hier so einiges gespielt.
1000 und eine Nacht: In die lässt es sich ab 23 Uhr bis in den frühen Samstag hinein im Wohnzimmer eintauchen – mit DJ AleksD und der passenden Mukke seinerseits.
SAMSTAG
Kinderfest: Das Fastnachtswochenende geht für die kleinsten Wiesbadener ab 10.33 Uhr in die finale Endrunde – mit einem bunten Kinderfest inmitten der Fußgängerzone, bevor gegen 15 Uhr der traditionelle Kinderumzug startet.
Prinzessin auf der Erbse: Eigentlich geht der klassische Prinzessinnentest sehr einfach: Man nimmt eine Erbse und legt zwanzig Matratzen darüber. Wenn die Frau, die darauf schlafen soll, nicht schlafen kann, weil sie die Erbse spürt, dann ist sie eine Prinzessin. Genaueres gibt es für alle Märchenfans um 11 Uhr im Galli Theater.
Ein Lied für Nour: Um 15 Uhr steht wieder das Kinderkino im Caligari auf dem Programm. Mohammed liebt die Musik, seit er ein kleiner Junge ist. Mit seiner Schwester Nour und zwei Freunden spielt er in einer Band im Gazastreifen. Die Instrumente sind selbstgemacht, doch Mohammed und seine Schwester wollen hoch hinaus. Sie haben Träume und glauben fest daran. Als Nour an Nierenversagen stirbt, ist Mohammed am Boden zerstört. Jahre später, nimmt er all seinen Mut zusammen und nimmt in Kairo an einem internationalen Gesangswettbewerb teil. Er will gewinnen – für Nour!
Närrische Kinderturnstunde: Die „Närrische Kinderturnstunde“ des TSV Auringen findet in der Mehrzweckhalle in Auringen statt. Kinder, natürlich in bunter, vielfältigster Kostümierung sowie Freunde, Eltern, Opas und Omas sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Die Übungsleiter sorgen ab 15 Uhr für einen Mittag mit jeder Menge Bewegung und Musik.
Kinderumzug: Um 15.33 Uhr fällt der Startschuss für den Kinderumzug, der sich alljährlich seinen Weg durch die Innenstadt bahnt. In diesem Jahr sind 36 Teilnehmer angekündigt: Drei Musikzüge, angeschlossene Vereine mit ihren Garden und Komitees sowie viele Kitas werden sich in bunter Farbenpracht präsentieren. Gegen 16.20 Uhr wird der Zug dann vorm Rathaus einlaufen. Nach dem Sturm aufs Rathaus stehen noch einige Bühnendarbietungen auf dem Programm.
Clowns Ratatui: Närrisch wird es auch auf der Bühne im Galli Theater. Nachdem zwei Clowns vergeblich auf den Direktor warten, machen sie den ganzen Zirkus selbst. Der Zauberer Rata und der Musiker Tui. Sie passen zusammen wie die Faust aufs Auge – und natürlich zum Fastnachtswochenende. Auf humorvolle Art werden Höhen und Tiefen einer Freundschaft gespielt. Die Vorführung startet um 16 Uhr.
Jumbo und Winz: Ebenfalls um 16 Uhr stehen zwei weitere Helden auf der Bühne – und zwar im Hessischen Staatstheater. Jumbo und Winz sind beste Freunde und haben eine Menge Spaß miteinander. Doch so ganz zufrieden sind sie nicht, denn jeder der beiden wäre gern wie der andere. Dann entdecken sie ein wunderbares Land, wo dieser Wunsch in Erfüllung geht. Doch das hat ungeahnte Folgen…
Wiener Dog: Todd Solondz ist zurück mit seinem bislang skurrilsten und abgründigsten Film – einer pechschwarzen Komödie über vier Menschen, deren Leben sprichwörtlich auf den Hund gekommen ist: Da ist der kleine Junge, der erdrückt wird von der Liebe seiner Eltern. Die unscheinbare Tierarztassistentin, die sich auf ein Abenteuer mit einem Bad Boy einlässt. Der gescheiterte Drehbuchautor, der auf eine letzte Hollywood-Chance hofft. Und eine in die Jahre gekommene Dame, die nur dann von ihrer Enkelin besucht wird, wenn diese Geld braucht. Erträglich wird der Kampf der traurigen Helden gegen die Windmühlen des Alltags oft nur dadurch, dass sie den Hunde-Gefährten an ihrer Seite wissen. All das und mehr zeigt das Caligari um 18 Uhr.
Dr. med. Hiob Prätorius: Das Kontrastprogramm gibt es um 19.30 Uhr im Hessischen Staatstheater. Obwohl! Auch hier wird es komödiantisch, wenn auch leicht makaber. Der angesehene Gynäkologe Prätorius ist samt junger Ehefrau gegen einen Baum gefahren und tödlich verunglückt. Sherlock Holmes und Dr. Watson ermitteln die Hintergründe seines Todes und rollen dabei das Leben von Prätorius auf: Er war ein vor Vitalität und Überzeugung berstender Mann, dessen Heilmittel aller Fälle Humor und Humanismus lautet. Doch mit seinen ungewöhnlichen Methoden und seiner Abneigung gegen „menschliche Dummheit“ macht er sich nicht nur Freunde…
Jihad Baby: Brandaktuell wird es zur gleichen Zeit in unmittelbarer Nähe – im Studio des Hessischen Staatstheaters. Jona gehen seine Lehrer und Eltern mit ihrer geheuchelten politischen Korrektheit und ihrem oberflächlichen Lebensstil auf die Nerven. Sein Freund Musa nimmt ihn mit in die Moschee. In der Gemeinschaft dort fühlt er sich wohl. Er sieht Videoposts von einem muslimischen Prediger an und ist fasziniert. Zugleich verliebt er sich in Jenny, doch die soll nun tabu für ihn sein!
Lebanon Hanover: Das sind Laurissa Iceglass und William Maybelline, die zusammen aufs Wesentliche reduzierten, frostig-minimalen Gitarren/Bass-Wave produzieren. Ein vielseitiges und ideenreiches Duo, das Minimal Synth mit ursprünglichem New Wave und einer gehörigen Portion Post Punk anreichert sowie veredelt und um 19.30 Uhr im Schlachthof auftritt.
Alternative Anti-Faschingsparty: „Männer und andere Irrtümer“, die Kult-Ein-Frau-Komödie im Akzent-Theater, bringt Sigrid Siewior um 20 Uhr als Einstieg für die anschließende Party auf die Bühne. Danach wird es für alle, die feiern wollen, laut – und das alles garantiert ohne Faschingslieder. Garantiert wird stattdessen Rock und Pop open End.
Thalhaus-Dancefloor: Es soll Menschen geben, die sich an Fastnacht nicht mit Pappnase und anderen Utensilien zu verkleiden pflegen, die aber trotzdem tanzen und feiern wollen. Für sie bietet das Thalhaus in traditioneller Manier eine Fastnachtsalternative namens „No Pappnase“ an. Dazu wird das leer geräumte Parkett im Veranstaltungssaal für einen Thalhaus-Dancefloor freigegeben. Mit DJ Roscha und seiner Auswahl aus gutem Rock und Pop können sich die Besucher in den Fastnachtssonntag hinein tanzen. Um 20 Uhr geht es dort los.
Akustikkonzert mit Inga Bachmann: Wer kennt den Masterplan vom Glück? Oder die Monster im Schrank? Was ist, wenn heute voll von gestern ist? Ist meine Beziehungsweise denn beziehungsweise? Und überhaupt: Wer bringt den Müll raus? Inga Bachmanns Lieder handeln von der großen Sehnsucht, Abgründen der Liebe und den kleinen Gemeinheiten des Alltags: Ihr Programm ist so vielfältig wie das Leben. Zu hören gibt es sie um 20 Uhr im Infoladen in der Blücherstraße.
Antilopen Gang: Die Düsseldorfer Rap-Crew „Antilopen Gang“ war in gut unterrichteten Kreisen schon lange so etwas wie das Versprechen auf einen neuen Morgen im deutschsprachigen HipHop. Ihr Debütalbum erschien schließlich vor gut zwei Jahren und das neue Werk der Gruppe, „Anarchie und Alltag“, eine weitere Düsseldorf-Reminiszenz, wie man unschwer erkennt, ist unlängst erschienen. Der Schlachthof begrüßt die Band nun zum zweiten Mal in seinen heiligen Hallen. Um 20 Uhr geht es los.
Carnival Edition: „Werft euch pünktlich zur Faschingszeit in eure schicksten und schrägsten Kostüme und macht euch mit uns zum Narren, ganz abseits der Meenzer Fassenacht“, so der Leitspruch des Kulturpalasts am Fastnachtssamstag. Hier kommen die Wiesbadener Narren also so richtig auf ihre Kosten, dafür wurde gesorgt: „Und was ist wenn sich außer mir niemand verkleidet..? Keine Sorge, der Dresscode ist vorgegeben und muss von allen Feierwilligen eingehalten werden!“ Den besten drei Kostümen winken sogar Preise im Wert von über 50 Euro. Start ist um 20 Uhr.
Fasenacht in der Nordenstadt: Um 20.11 Uhr hält die fünfte Jahreszeit Einzug in der Sportlerklause 2.0. Mit den besten Ohrwürmern von New- bis Oldschool wird hier in witziger und/oder sexy Maskerade die Nacht zum Tag gemacht!
In Hoch auf uns: Unter diesem Motto darf um 23 Uhr im Wohnzimmer das Tanzbein geschwungen und beschwingt gefeiert werden. DJ Kenny sorgt für die passende Club-Musik. Schluss ist erst in den frühen Morgenstunden.
Nightcrawling: Seit über zehn Jahren gehört die Nightcrawling zu den Klassikern im Schlachthof. Auch im renovierten Wasserturm bleibt der Treffpunkt für die schwarze Szene erhalten. Neue Anlage, neues Licht und eine großartige visuelle Installation bieten im Kesselhaus den perfekten Rahmen dafür. Ab 23 Uhr darf sich hier der dunklen Seite hingeben werden, während die bunten Narren anderorts das Feiern zelebrieren.
SONNTAG
Faschingsumzug: Es ist wieder soweit! Haustüren und Fenster zu und Kopfhörer auf – oder: Kostüm aus dem Schrank, Schminke ins Gesicht und nichts wie ab aus dem Haus! Das mag für den Großteil der Wiesbadener wohl die unterhaltendere Alternative sein. Denn der Fastnachtsonntagzug zieht durch die Straßen. Alle Infos auf www.dacho.de – Am Elsässer Platz wird um 13.11 Uhr gestartet, von dort aus bahnt sich der Umzug seinen Weg durch die Innenstadt vorbei am Rathaus und an Tausenden Närrinnen und Narren am Straßenrand. Wenn der Zug seine Fahrt beendet hat, wird noch lange weitergefeiert. Dann herrscht in den Bars und Kneipen bis in die frühen Morgenstunden eine ausgelassene Fastnachtsstimmung. Hier ein paar Tipps:
After-Zug-Party, die Erste: Im Angebot stände zum einen diese exotische anmutende After-Faschingsumzugsparty namens „Carneval in Rio“. Im Wohnzimmer darf zu Live-Acts und im Beisein animierender Tänzerinnen gefeiert werden.
After-Zug-Party, die Zweite: Nach dem Zug geht es wieder einmal in der Palast Hotel Bar am Kranzplatz rund. Ob auf dem Tisch oder unter dem Tisch… Gezündet werden hier jede Menge Hit-Bomben aus den letzten Jahrzehnten. Gute Stimmung und gute Laune seien bei der „After-Zug-Party“ mit DJ John Francis ab 14 Uhr garantiert.
After-Zug-Party, die Dritte: Die Bar No.One in der Goldgasse lädt ums 15.11 Uhr zu ihrer „Altstadt-After-Zug-Party“. DJ Marco Simonelli steht an den Plattentellern.
After-Zug-Party, die Vierte: Das Coyote Café, ebenfalls in der Goldgasse, öffnet ab 15.30 Uhr seine Pforten, um fastnachtswütige Gäste zu einem gemeinsamen Brunch zu begrüßen und anschließend mit anständiger Musik – in Form von DJ 2 Tuff Dee – zu versorgen.
After-Zug-Party, die Fünfte: Auch die Carnevalsgemeinschaft „Fidele Elf Mainz/Wiesbaden“ lässt es sich nicht nehmen, die Fastnachter aus Wiesbaden und Umgebung zum feucht-fröhlichen Weiterfeiern ab 16 Uhr in den Nonnenhof einzuladen.
After-Zug-Party, die Sechste: Im New Basement schunkeln die Narren ab 16.15 Uhr auf elektronische Beats.
After-Zug-Party, die Siebte (x2): Beim FC Bierstadt ist ebenfalls nach dem Umzug vor dem Umzug! Hier wird ab 18.10 Uhr gesungen, getanzt und gelacht – ganz klassisch und recht beliebt auf das Beste aus den 70’s, 80’s und 90’s. + Um 20.11 Uhr geht es auch in der bunt geschmückten Turnhalle in Bierstadt heiß her. Für musikalische Untermalung sorgt der DJ und für gute Unterhaltung das Männerballett „Auringer Springböcke“.
After-Zug-Party, die Achte: Wie immer Fastnachtssonntag: ‚The Fabs‘ im ‚Finale‘ in der Emser Straße. Nach dem Zug geht´s gleich los und hört erfahrungsgemäß nicht so schnell wieder auf.
After-Zug-Party, die Neunte: Dazu geht es ab 21 Uhr ins Park Café. DJ Boulevard Bou setzt hier auf Urban Beats.
After-Zug-Party, die Zehnte: Bis in den Rosenmontag hinein wird auch in der Badhaus.Bar getanzt. Denn hier startet die sogenannte „Bademeister-Party“, zwar bereits um 15 Uhr, ein open end sei allerdings garantiert. Zu hören gibt es so gut wie alles, außer Helene Fischer. Wer sich damit arrangieren kann, ist in der Häfnergasse herzlich willkommen.
After-Zug-Party, die 11.: Zum Tag der offenen Tür lädt das Chopan in der Bleichstraße schon ab 13.11 Uhr als „unfreiwilliger Support“ des Wiesbadener Fastnachtsumzugs. Nach der Zugente geht´s dann richtig rund mit den Nitribitts und Beat, Soul, Rhythm and Blues und den Diskjockeys Clöebal Players, Faysal, Robert und Robert. „Verkleidungszwang!! Kommt einfach in Euren Alltagskostümen“, lautet die Ansage. Aha! Und: Absoluter Wahnsinn!!
La Giuditta „Di Cambridge“: Unterdes ist das Hessische Staatstheater musikalisch ein wenig anders unterwegs. Um 16 Uhr steht hier eine Oper auf dem Programm, genauer gesagt eine Horrorszene des Barock: Die schöne Judith zückt das blanke Schwert und schlägt dem schlafenden Holofernes den Kopf ab, nachdem sie ihn verführt hat. Seit Caravaggio diese Bluttat schonungslos auf die Leinwand bannte, ließ die junge jüdische Witwe mit dem Mut der Verzweiflung die Menschen des Barock nicht mehr los. Alessandro Scarlatti hat ihr gleich zwei Oratorien gewidmet. Seine Musik demaskiert den Krieger als Schwächling und stellt sich auf die Seite der Frauen, die mit ihren eigenen Waffen kämpfen bis hin zum kaltblütigen Mord. Im brodelnden Neapel des Barock schuf der Komponist aus Sizilien ein Kammerspiel über Verführung und Tod.
Shockheaded Peter: In beeindruckender Kostümierung passend zur fünften Jahreszeiten steht um 18.30 Uhr der umstrittene Held aus der berühmten Bildergeschichte, die der Frankfurter Kinderarzt und Psychiater Heinrich Hoffmann 1844 verfasste, auf der Bühne. Die Glanzstücke dieser „schwarzen Pädagogik“ prägten die deutsche Kulturgeschichte. Wer kennt sie nicht: das zündelnde Paulinchen, den unverbesserlichen Daumenlutscher Konrad oder den Zappel-Philipp?
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