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sensor-Wochenendfahrplan: Für das eine bleiben, für das andere reisen

Text: Kaspar Lauck. Fotos: Veranstalter

Erschwingliche Bahntickets nach München dürften dieser Tage ein ebenso rares Gut sein, wie staufreie Autobahnen dorthin. Die Wiesn lockt. Aber zum Glück nicht nur in der Hauptstadt Bayerns. Das Oktoberfest auf dem Gelände der Gibber Kerb erspart wiesndurstigen Wiesbadenern jegliche Reisestrapazen. Dass wir Euch trotzdem ans Herz legen mal über den Stadtrand Wiesbadens hinaus zu schauen, liegt vor allem am BendMakeChange-Festival in Offenbach. Eigentlich schon außerhalb unseres Fahrplangebietes, aber derart empfehlenswert, dass es hier trotzdem aufgenommen wird. Und auch für alle, die weder Lust auf Reisen, noch auf Wiesn haben, hält dieses Wochenende einiges bereit. Zum Beispiel Lichtspiele im Kurpark oder eine Zeitreise in die Eiszeit oder eine Party mit Hut oder oder oder …  

FREITAG

Aktionsstand „Wohnraum schaffen“ an der Ecke Bleichstraße Bismarckring. DIE LINKE IM WESTEND will mit einem Aktionsstand auf die Wohnraumprobleme aufmerksam machen. Unter dem Motto „Wohnraum schaffen – Leerstand beschlagnahmen – Spekulanten enteignen“ soll dabei der Protest gegen den jahrelangen Leerstand des Gebäudes Bismarckring 23 im Mittelpunkt stehen. Hier lässt der Eigentümer, die Frankfurter Immobilienfirma Avraham Milnitzki, offenbar aus spekulativen Gründen Büro- und Wohnräume verkommen. In dieser Immobilie könnten weit über 50 Wohnungssuchende, Obdachlose, Studierende und Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf finden. Ab 16 Uhr.

Lichtspiele im Kurpark. Sobald sich die Dunkelheit wie ein Schleier über den Kurpark legt, verwandelt sich dieser in ein imposantes Lichtermeer, das zum Bestaunen und Verweilen einlädt. Der dabei entstehenden Atmosphäre mutet etwas Gespenstisches und Faszinierendes zugleich an, von der jeder Besucher in den Bann gezogen wird. Seit Mittwoch bis zum 14. Oktober immer ab 18 Uhr gibt es das Farbenspektakel zu bestaunen.

O´zapft is“ im Thermalbad Aukammtal. Das Thermalbad Aukammtal, Leibnizstraße 7 veranstaltet, einen themenbezogenen Saunaabend unter dem Motto „Oktoberfest“. An diesem Abend wird es im Saunabereich mehrere Erlebnisaufgüsse, beispielsweise den „Schuhplattler-Aufguss“ oder den „Wiesengaudi-Aufguss“ geben. Bei allen Aufgüssen werden verschiedene Wedel-Arten von bis zu drei Saunameistern gleichzeitig vorgestellt. Beginn ist um 18 Uhr.

Quelle: www.Wiesbaden-Oktoberfest.de

Wiesbadener Oktoberfest. O‘ zapft is! Da denken die meisten doch direkt an München und die Theresienwiese. Dass man aber zum „Feiern wie in Bayern“ gar nicht so weit reisen muss, weiß (noch) längst nicht jeder. Beim Oktoberfest Wiesbaden wartet ab dem 28. September echte Wiesn-Gaudi auf die Besucher. Nach erfolgreichen ersten Ausgaben in 2016 und 2017 setzt auch die diesjährige Ausgabe Maßstäbe im Rhein-Main-Gebiet, auch durch die Verpflegung in Kooperation mit dem „i-Punkt“. Für I-Tüpfelchen sorgt zudem natürlich das hochklassig besetzte Musikprogramm. Malle-Sternchen und Wiesn-Institutionen geben sich hier die Klinke in die Hand. Heute geben sich ab 19 Uhr die jungen Zillertaler die Ehre und werden auch heute wieder für ein rauschendes fest sorgen. Bis zum 14. Oktober geht die große Sause noch auf der „Wiesn“ in der Gibb.

BendMakeChange-Festival im Waggon am Mainufer in Offenbach. Wie hackt man eine Stadt?  Wie baut man ein Tiny House? Kann man Open Source-Gemüse pflanzen? Wie erstellt man aus Daten sozialer Netzwerke Stadtkarten und für wen?  Darf eine künstliche Intelligenz meine Internetsuchen auswerten? Wie viele Raver passen in und um einen Waggon? Teils wichtige, teils witzige aber immer spannende Fragen, die das BendMakeChange-Festival in Offenbach nicht nur aufwirft, sondern auch beantworten will. Mit Experten-Vorträgen und Diskussionen am Samstag, den Selbermach-Workshops für Erwachsene und Kinder am Sonntag und viel Musik an den Abenden. Um 20 Uhr geht es los, das komplette Programm gibt´s hier!

„Maria By Callas“ im Walhalla im EXIL. Mit ihrer Kunst und ihrem Privatleben stand der Opernstar Maria Callas zu Lebzeiten stark im Fokus der Öffentlichkeit. 40 Jahre nach ihrem Tod erzählt die Künstlerin in MARIA BY CALLAS ihre Geschichte erstmals in ihren eigenen Worten. Die sensible Dokumentation beleuchtet, was diese besondere Frau in ihrem Tiefsten bewegte und welche Resümees sie aus den Ereignissen ihres Lebens zog. Sei es der Rausschmiss aus der Metropolitan Opera, die intensive, wenn auch schwierige Freundschaft und Liebe zu Aristoteles Onassis, die Rückkehr auf die Bühne, der Druck, die Verausgabung oder das amivalente Schicksal mit solch einer Begabung gesegnet zu sein. Aus mannigfachem Archivmaterial webte Regisseur Tom Volf ein sehr persönliches Porträt des Weltstars. Tom Volf wirft einen Blick in die Seele einer der bedeutendsten Sängerinnen überhaupt, die mit ihrer Berühmtheit immer haderte. Heute und am Samstag um 20 Uhr in der Nerostraße 24.

Irmgard Knef im thalhaus. Kabarett, Theater, Chanson … die Knef! Nicht echt, aber verblüffend nah dran an der Knef, der Hildegard Knef. Um 20 Uhr im thalhaus im Nerotal.

Kunstgefixe in der Wartburg. Die erste Ausgabe »Kunstgefixe, die Theaterwundertütenfete mit Anfassen« dieser Spielzeit. Das absurd-sinnliche Künstlerformat ist ab dieser Spielzeit einmal im Monat zu erleben. Die Reihe richtet sich explizit an ein junges Publikum. »Kunstgefixe« ist ein schnelles Format: Teile des Schauspielensembles finden sich drei Wochen vor dem jeweiligen Termin zusammen, um spontan ein etwa einstündiges Programm zu produzieren. So kann es um Liebe, Schmerz, Liebesschmerz, Politik, Emotionen, Sensationen, Gott und die Welt gehen. Also um alles, Hauptsache es verdient sich das Prädikat »besonders bumms!«. Jedes »Kunstgefixe« endet mit einer Party mit DJ. Ab 20:45 Uhr.

Punkrockkaraoke im Sabot. „PIY“ heißt der Punkrockkaraoke-Abend heute ab 21 Uhr in der Kulturkneipe Sabot in der Zimmermannstra0ße 37.

Get Low im Kesselhaus. Der Herbst ist da und das wird ausgiebeig zelebriert! Und zwar mit einer Hip-Hop-Trap-Dancehall Global-Bass Party. Das klingt zwar als Bezeichnung etwas sperrig, verspricht aber einen lauten, basslastigen und vor allem sehr tanzbaren Abend. Ab 23 Uhr.

SAMSTAG

Eintrittsfreier Samstag im Museum Wiesbaden. Jeden ersten Samstag des Monats sind alle Ausstellungen bei freiem Eintritt zu besuchen. Das Thema ist diesmal die Überblicksschau Liquid Light–Joseph Marioni  (bis 14. Oktober 2018). Die Materialität der Malerei, die malerischen Möglichkeiten des Farbauftrags und die Wirkung von Licht und Farbe stehen im Zentrum des Schaffens des US-amerikanischen Künstlers. Um 10 Uhr öffnet das Museum seine Tore.

Open-Air-Flohmarkt am Schlachthof/Kulturpark. Vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr bei solch herrlichem Wetter auf Schnäppchenjagd mit besonderem Flair gehen – ab 11 Uhr im Kulturpark.

Das philosophische Café unter Leitung von Dr. Christian Rabanus im Kunstverein Bellevue-Saal, Wilhelmstraße. Dem allgemeinen Sprachgebrauch nach ist mit einer Utopie nicht viel anzufangen: Als „utopisch“ wird gemeinhin das bezeichnet, dessen Realisierung vielleicht wünschenswert, aber höchst unwahrscheinlich ist. Die Veranstaltung mit Lust am Denken soll einen Weg zur Exploration des utopischen Denkens in Vergangenheit und Gegenwart weisen. Wie immer geht es nicht primär um die geistesgeschichtliche Aufarbeitung des Themas, sondern um die Möglichkeit und/oder Unmöglichkeit der Aufnahme des utopischen Denkens in den eigenen Lebensentwurf. Ab 16 Uhr.

„Nora oder Ein Puppenhaus“ in der Wartburg.Das Schauspiel »Nora oder Ein Puppenhaus«, in der Inszenierung von Tim Kramer ist wieder in der Wartburg zu sehen. Henrik Ibsen schrieb mit »Nora oder Ein Puppenhaus« ein Drama, das auch nach 140 Jahren nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Das Schauspiel ist in der Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel zu erleben. Um 19:30 Uhr.

Friedemann Weise im Theater im Pariser Hof. „Wenn nur einer das Theater mit einem Lächeln verlässt, hat sich der Abend für mich gelohnt“, und gerade wenn man sich fragt, seit wann Friedemann Weise so handzahm ist, geht der Satz weiter „… vorausgesetzt derjenige bin ich“. Der Kölner Comedian, Liedermacher und Satiriker, bekannt auch aus der ZDF “heute-show”, zeigt am Samstag, dem 6. Oktober, um 19.30 Uhr im Theater im Pariser Hof in seinem zweiten Soloprogramm „die Welt aus der Sicht von schräg hinten“. Neben neuen komischen Liedern, skurrilen Aphorismen, abstrusen Geschichten und erstklassigen Bilderwitzen bringt Friedemann Weise auch Texte aus seinem neuen Buch mit in die Spiegelgasse.

Trio Ivoire im Kulturforum. Im Trio Ivoire verschmelzen persönliche Wurzeln aus den Traditionen von Jazz, europäischer und afrikanischer Musik. Die Verbindung des afrikanischen Balafons mit Klavier, Schlagzeug und Elektronik schafft einen zeitgenössischen Sound ohne Vergleich. Gemeinsam entsteht eine eigene Art von Musik jenseits der Klischees – ein lustvolles Spiel dreier außergewöhnlicher Musikerpersönlichkeiten zwischen Traditionen, Visionen und Experimenten. Um 20 Uhr.

Wiesbadener Comedy Club im thalhaus-Theater. Nach einem erfolgreichen ersten Jahr startet der „Wiesbadener Comedy Club im thalhaus“ jetzt weiter durch. Neue frische Künstler bereichern wieder die Bühne des thalhaus Theaters mit ihren Performances. Durch das Programm führt Berhane Berhane. Um 20 Uhr geht es los.

Obhut-Party im Kulturpalast. Der Dresscode ist simpel und versteckt sich in der zweiten Silbe des Partynamens. Wer also mit passender Kopfbedeckung aufkreuzt, darf sich nicht nur über vergünstigten Eintritt freuen, sondern auch über die Renaissance des Hutes – zumindest für einen Abend. Ab 22:30 Uhr.

A love thing in der Kreativfabrik. Hill Cardwell und Mathias Zimmermann – inzwischen nach Berlin übergesiedelt, heute aber back in (home)town – öffnen ihre Schatzkiste, prall gefüllt mit den schönsten Disco-, Boogie-, Funk- und Italoperlen. Ab 23 Uhr darf gegroovt werden.

Let´s Go Queer im Kesselhaus. Zurück aus der Sommerpause: Bei der Let’s Go Queer! treffen sich Schwule, Lesben, Transgender, Bi-, Trans- und Intersexuelle sowie Queers. Und genauso bunt und offen wie die sexuelle Vielfalt der Gäste, präsentiert sich auch der Musikmix: Pop-Hits der 80er treffen auf (Gay-)Dance-Classics der 90er, R’n‘B-Sounds der 00er und aktuellstem Shit. Diesmal aus der Hauptstadt als Gast dabei: Bambi Mercury (SchwuZ / GMF Berlin).

SONNTAG

Zeitreise im Museum Wiesbaden. Im Museum Wiesbaden öffnet sich das Eistor zu einer Zeitreise und lädt zu einer Safari in die letzte Kaltzeit Europas ein. Noch vor 30.000 bis 15.000 Jahren durchstreifen Mammutherden und Wollnashörner die Landschaft. Höhlenlöwen gehören zu den gefährlichsten Raubtieren und Riesenhirsche mit ihrem ausladenden Geweih beeindrucken selbst Wölfe. Die eiszeitlichen Menschen hinterließen ihre Spuren an unterschiedlichen Orten: Sie jagten Wildpferde in Igstadt und badeten in den heißen Quellen von Wiesbaden. An der Lahn stellten sie Schmuck aus Knochen her und im Mittelrheintal zeichneten sie Tausende von Tieren und Menschen auf Schiefertafeln. Vergleichbar mit einer Safari in den Savannen Afrikas, können die Besucherinnen und Besucher in der Eiszeit-Safari den „Big Five“ der Vorzeit begegnen und diese auf ihrer Zeitreise in Begleitung von den eiszeitlichen Jägern und Sammlern, den Scouts Urs und Lena, selbst erforschen. Bis zum 21. April 2019 ist diese Zeitreise erlebbar.

Zweites Kammerkonzert am 7. Oktober im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Das ursprünglich angekündigte Programm mit Streichtrios zum 275. Geburtstag von Luigi Boccherini wurde geändert. Im neuen Kammerkonzert-Programm mit neuer Besetzung aus Streich- und Blasinstrumenten trifft Boccherini auf Mozart. Es erklingt das Sextett Es-Dur op. 42,2 des italienischen Barockkomponisten. Dazu werden Mozarts Quartette F- und D-Dur KV 370 und 285 kombiniert, ebenso wie sein Quintett Es-Dur KV 407. Beginn ist um 11 Uhr.

„Urzeitsonntag“ in der Fasanerie: Tag des Wisents. Die Fasanerie, Wilfried-Ries-Straße 22, lädt zu einem „Urzeitsonntag“ ein, um das Wisent zu feiern. Von 13 bis 17 Uhr wird für Jung und Alt ein vielfältiges Programm angeboten: Führungen, Lesungen, Mitmachangebote und vieles mehr zur Urzeit und zum Urzeittier, dem Wisent. In der Fasanerie leben derzeit acht Wisente, darunter ein Bulle, fünf Kühe und zwei Kälber.

Heimspiel vom SV Wehen Wiesbaden in der Brita-Arena. Zugegeben: So ganz glücklich wird man beim SVWW über die bisherige Saison nicht sein. Nach dem knapp verpassten Aufstieg im Vorjahr, fristet man nun sein Dasein im Niemansland der Tabelle. Aber: Die Saison ist noch jung und mit einem Sieg gegen den Tabellennachbarn aus Halle könnte man wieder heranrücken an die Aufstiegsränge. Anstoß ist um 14 Uhr.

KulTour & Mehr erkundet das Bergkirchenviertel – EntdeckungsTour mit Startpunkt am Kochbrunnen. Wiesbaden im 19. Jahrhundert: elegante Bühne der Gesellschaftskur und Dauerbaustelle. Dazu bedurfte es Heerscharen von Handwerkern, Hilfskräften sowie all der dienstbaren Geister, die für das Wohlergehen die vornehmen Herrschaften in der Weltkurstadt zu sorgen hatten. Sorgsam dem Blick der Gäste entzogen, lebten diese „kleinen Leute“ im Quartier um die Bergkirche, das die Wiesbadener das „Katzeloch“ nennen. Die EntdeckungsTour unter der Leitung von Rainer Niebergall startet um 15.00 Uhr am Kochbrunnen. Sie dauert etwa 2 – 2 ½ Stunden und endet in der oberen Webergasse.

Ólafur Arnalds im Kurhaus. Nach seinem Projekt Island Songs, Scores für TV-Serien wie „Broadchurch“ und „Philip K. Dick’s Electric Dreams“ und einer Welttournee mit seinem Elektronik-Projekt Kiasmos kehrte der isländische Komponist Ólafur Arnalds kürzlich erst unter seinem eigenen Namen zurück auf die Konzertbühnen und eröffnete seine Tournee mit einer beeindruckenden Show in der Londoner Royal Albert Hall. Das Live Setup besteht diesmal aus einem Streichquartett, einem Live-Perkussionisten und Arnalds ureigener Spielwiese, einem Fuhrpark aus Klavieren und Synthesizern. Ein zentrales Element der diesjährigen Tournee sind zudem zwei automatische Klaviere, an denen Arnalds die letzten zwei Jahre gearbeitet hat. Einlass zum Schlachthof-Konzert im Kurhaus ist ab 19 Uhr.

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