Von Tamara Winter. Fotos Veranstalter.
Auch beim 35. Kranzplatzfest, das am Mittwoch begonnen hat, setzen die Veranstalter wieder aufs Motto „Umsonst und draußen“. Auf den beiden Bühnen werden jede Menge Liveacts stehen und als größtes traditionelles Stadtfest gehört es damit selbstverständlich ins Zentrum des aktuellen sensor-Wochenendfahrplans und die Kulturstätten unserer Stadt feiern kräftig mit – auch wenn beim Kranzplatzfest irgendwann die Lichter ausgehen. Ein anderes Highlight an diesem sommerlichen Wochenende ist der 12. Visionäre Frühschoppen am kommenden Sonntag. Im Spiegelsaal des Walhalla Theaters werden ab 12 Uhr sechs Kulturschaffende als Podiumsgäste zum Thema „MITeinander reden – anstatt übereinander“ zu Gast sein. Unter der Moderation von Dirk Fellinghauer, u.a. auch Chefredakteur des sensor-Wiesbaden, kann außerdem das Publikum wieder in der „Visionären Minute“ das Wort ergreifen, um die eigene ganz persönliche Vision für Wiesbaden vorstellen – in maximal 60 Sekunden. Vorneweg und im Anschluss an die Veranstaltung gibt es Gelegenheit zum Netzwerken, Kennenlernen, befruchtenden Austausch – und druckfrische Lektüre zum reinschmökern und mitnehmen: Die nagelneue sensor-Juni-Ausgabe liegt für das Frühschoppen-Publikum aus. Na dann kann ja nix mehr schief gehen!
FREITAG
Umsonst und draußen, wie jedes Jahr: Das Kranzplatzfest ist das größte privat organisierte Straßenfest der Stadt.Seit über 34 Jahren wird am Ende der Fußgängerzone ein umfangreiches und mit Fingerspitzengefühl ausgewähltes Musikprogramm auf die Bühne gebracht. Das Angebot bietet Rock, Pop, Jazz, Soul und Reggae und überzeugt seit Mittwoch auch in diesem Jahr. Die gesamte Stadt ist zum mitfeiern und tanzen einladen. Da trifft altbewährtes und traditionelles, wie ortsansäßige musikalische Urgesteine auf neue Vibes und bietet mit Sicherheit für jeden geschmack etwas. Besonders zu betonen ist auch, dass die anliegenden Restaurants und die bunten Stände auf dem Platz jede Menge kulinarische Spezialitäten im Angebot haben und dazu auch die passenden Drinks. Der traditionelle Flohmarkt zum durchstöbern ist natürlich auch wieder dabei! Mehr Informationen auf www.kranzplatzfest-wiesbaden.de
Party-time all-the-time: Und wenn beim Kranzplatz abends die Lichter ausgehen geht die Feierei andernorts aber erst richtig los. Um 23 Uhr lädt das New Basement ein zum „Black Friday“ mit Twerk-, Oldschool- und Hip Hopmusik. Aber auch das Wohnzimmer und das Walhalla Theater haben knackige Afterevents für dieses Wochenende vorbereitet und dazu richtig tanzbare Musiker eingeladen, zum Beispiel das beliebte Absinto Orkestra, welches mit seinen mitreißenden Rhythmen osteuropäischer Hochzeitskapellen seit zehn Jahren die Region zum feiern bringt.
Kritische Auseinandersetzung mit Massenfluchten: Romana Menz-Kuhn ist neben ihrer Malerei für ihre Installationen und Arbeiten im öffentlichen Raum wie die Großskulptur „Nahtstelle Müll-Fenster zur Deponie“ in Flörsheim bekannt. In ihrem Werk verarbeitet sie verschiedene künstlerische Medien zu ästhetischen, inhaltlichen und kritischen Arbeiten. Oft nimmt sie dabei Bezug auf die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur, die Veränderung von Orten und Räumen im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem Einfluss des Menschen. Die schon an vielen verschiedenen Orten präsentierte Installation „Behausung“ wird noch bis Ende Mai im Projektraum Faulbrunnenstrasse „Behausung 7“ 2016 / nach der „Behausung 6“ 2016, die durch die Zerstörung der Putzfrau zur „Behausung 6a“ 2016 wurde, zu sehen sein. Auch hier ist die Installation ortsspezifisch. Mit ihren ‚Behausungen‘ setzt sich Romana Menze-Kuhn kritisch mit Massenfluchten und Flüchtlingen sowie deren Schicksalen auf dem Weg in die Freiheit auseinander. www.ig-galerien.de
Die „Junge Woche“ neigt sich dem Ende zu: Wer meint, die Maifestspiele seien nur etwas für ältere und alte Menschen, irrt sich gewaltig. Eine ganze „Junge Woche“ ist dem Nachwuchs gewidmet und sie läuft noch bis einschließlich Sonntag, dem 29. Mai im Hessischen Staatstheater. Spannende Produktionen aus unterschiedlichsten Ländern mit Altersangaben von „2+“ („Jablonka – The Apple Tree“ aus Polen) bis „16+“ („Macbain“ aus Amsterdam) stehen auf dem Programm. Für die ganz Kleinen gibt es Theater ohne Sprache, für die Größeren in Originalsprache mit Untertiteln. Das ist eine einmalige Gelegenheit für besondere Theatererlebnisse. www.maifestspiele.de
Authentische Musik zum dahin schmelzen: Mit nachdenklichen und gleichsam lebensbejahenden deutschen Texten gewährt die sympathische Marburger SingerSongwriterin FEE Eintritt in ihre ganz persönliche Welt – mal traurig, mal strahlend, immer ehrlich und voller Energie und lässt uns teilhaben: ab 20 Uhr im heimathafen, Karlstraße 22. „Lieber liegen” heißt eins der Lieder der jungen Künstlerin, mit dem sie eine für sie nicht untypische Ansage macht. Sie steht im Leben wie auch auf der Bühne für Mut, Natürlichkeit und Authentizität. Ihre Musik besitzt einen ganz eigenen Charakter. Es muss nicht alles perfekt sitzen und durchgestylt sein, denn gerade die kleinen Ecken und Kanten sind es, die FEE selbst so begeistern und sie und ihre Musik zu etwas Besonderem machen. By the way: Der Eintritt ist frei. Zum facebook-Event geht’s hier. Mehr Informationen auf heimathafen-wiesbaden.de
An alle Oldtimer-Freunde: Seit über 30 Jahren bietet der Hesse Motor Sports Club Wiesbaden e.V. seinen Teilnehmern eine Premium Veranstaltung des historischen Rallye Sports. Von Donnerstag, dem 26. bis Sonntag, dem 29. Mai wird ein Programm angeboten, das für Oldtimerfans keine Wünsche offen lässt: Prolog auf dem Schloßplatz vor dem Rathaus, zwei Tagesausfahrten, Spielbank Abend, Gala Dinner und Siegerehrung im Kurhaus, Concours d`Elegance im Kurpark. Bei diesem Event ist also für jeden etwas dabei. Letztes Jahr hatte sich die HMSC Oldtimer Rallye Wiesbaden mit Erfolg neu erfunden. Die Vernastalter setzen nun auf Fahrfreude und Lebensart und bieten eine rasante Zeitreise mit hunderten historischen Motorsport-Fahrzeugen.
SAMSTAG
Um die Wette knipsen: Punkt 11 Uhr fällt der Startschuss zum dritten Fotomarathon in Wiesbaden. Auch in diesem Jahr haben Fotobegeisterte die Möglichkeit, Kreativität, fotografisches Können und urbanen Spürsinn unter Beweis zu stellen. Beim Fotomarathon haben die Teilnehmer sechs Stunden Zeit, um zehn Motive festzuhalten, die einerseits eine stimmige Serie zum Rahmenthema ergeben und andererseits die zehn Einzelthemen auf die digitale Speicherkarte bannen sollen. Wie schon in den letzten beiden Jahren wird es auch Startplätze für analoge Fotografen geben. Vorgesehen ist zudem auch wieder eine Sonderwertung für jugendliche Teilnehmer. Die besondere Herausforderung: Sowohl Rahmenthema als auch Einzelthemen werden erst am Veranstaltungstag bekannt gegeben. Die Fotografien werden am Ende des Fotomarathons durch eine unabhängige Jury bewertet. Mitmachen kann jeder, der eine Kamera besitzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 17 Euro bzw. für Jugendliche 10 Euro. Anmeldung auf www.fotomarathon-wiesbaden.de
Sonne, Musik und Kultur im Park: Warum bis zum Abend warten, wenn schon der Nachmittag zum Chillen bei guter Musik einlädt. Und das auch noch umsonst. „Sounds in the Sun“ heißt es zum letzten Mal in diesem Monat, aber glücklicherweise nicht zum letzten Mal in diesem Sommer von 15 bis 20 Uhr im Kulturpark zwischen Hauptbahnhof und Murnau-Filmtheater. Die Sonne scheint hoffentlich am Himmel und dieses Mal sorgt die „Blütenwiese“-Familie für die elektronischen Klänge. Dort ergibt sich bei satten sounds garantiert auch das ein oder andere interessante Gespräch mit kreativen Köpfen. Mehr Informationen auf www.kulturpark-wiesbaden.de
Theater unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen: Das Staatstheater bringt seit der Premiere am 19. Mai Salman Rushdies Roman “Die satanischen Verse” auf die Wartburg-Bühne. Nach einem Regie- und Besetzungswechsel ist das Stück aufgrund seiner Brisanz eingeschlagen wie eine Bombe. Auf den Autor des Romans ist auf Grundlage einer Fatwa aus dem Jahre 1979 bis heute ein Kopfgeld von mittlerweile fast 4 Millionen Dollar ausgesetzt. Auch deshalb finden Proben und Aufführungen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt. Sicherheit hin oder her: Die Regie der Wiesbadener Inszenierung hat der im Irak geborene Kurde Ihsan Othmann, der in Berlin und Bagdad lebt und deutscher Staatsbürger ist, übernommen. Die Hauptrolle des mutierten Teufels Saladin spielt der Berliner Schauspieler und Regisseur Tobias Rott, der diese Rolle bereits der Welturaufführung der Theaterfassung von “Die satanischen Verse” am Hans-Otto-Theater in Potsdam spielte. www.staatstheater-wiesbaden.de
SONNTAG
Der visionäre Frühschoppen: In Wiesbaden wird zu viel geredet. Übereinander. In Wiesbaden wird zu wenig geredet. Miteinander. „MITeinander reden – anstatt übereinander“ ist das Thema No. 12 beim Visionären Frühschoppen um 12 Uhr im Walhalla-Spiegelsaal. Das Themenspektrum der Visionen für ein Miteinander-Reden in unserer Stadt reicht von Flüchtlingen und Immigranten über Toleranz, Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung bis zur (Selbst-)versorgung und Europa. Spannende Gäste, die etwas bewegen wollen in und für Wiesbaden, werden das Thema aus den unterschiedlichen Richtungen beleuchten und ihre Visionen vorstellen – und zur Diskussion stellen. Ganz wichtig: miteinander kann aber nur geredet werden, wenn wir alle teilnehmen und uns positionieren! Hier gehts zum Facebook-Event
Gehirntraining gefällig?: Claudia Hentschel eröffnet heute ihr Institut für Gedächtniskunst „Synapse“ im Hof der Goebenstraße 19. Zwischen 14 und 17 Uhr gibt es Vorträge über das Gehirn, Bewegung fürs Gedächtnis auch zum Mitmachen und jede Menge Denkspiele. Wer Lust hat, sein Gehirn zu trainieren, sich zu bewegen, Neues zu lernen, kann bei umfangreichen Kursangeboten – von Memotechniken über Speedreading, Jonglieren bis zu BrainDance oder BrainRunning – schauen, ob etwas Interessantes dabei ist. Auch für Coaching ist ein Wochentag reserviert. In ihrem Institut vermittelt Claudia Hentschel auf kompetente, intensive und lebendige Weise aktuelles Wissen neurobiologischer Vorgänge. Gleichzeitig bietet sie Übungen an, die die eigenen Fähigkeiten steigern, Informationen aufzunehmen, aktiv abzurufen und im Leben einzusetzen. www.hentschel-coaching.de
Kampf für die Freiheit der Frauen: Urmila Chaudhary lebte im Süden Nepals und war sechs Jahre alt, als sie von ihren Eltern als Kamalari, eine Haushaltssklavin, in die Hauptstadt verkauft wurde. Seit ihrer Befreiung kämpft Urmila gemeinsam mit der Organisation „Freed Kamalari Development Forum“ (FKDF) für die Befreiung weiterer junger Sklavinnen in ihrer nepalesischen Heimat. Schon 13.000 Mädchen konnte geholfen werden und Urmila macht auch international auf die Probleme in ihrem Land aufmerksam. Allerdings will sie auch gerne Anwältin werden und versucht dafür, ihre Rolle als Aktivistin mit intensivem Lernen zu verbinden. Die bewegende Dokumentation wird in einer Sondervorstellung um 17.30 Uhr in der Caligari-Filmbühne gezeigt, bei der sowohl die Protagonistin Urmila Chaudhary, als auch die Regisseurin Susan Gluth anwesend sein werden.
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