Heute werden im Kunsthaus Wiesbaden am Schulberg um 20 Uhr die 11. Wiesbadener Fototage eröffnet. Bis zum 1. September können an fünf verschiedenen Ausstellungsorten die Werke von 57 FotografInnen betrachtet werden. Dazu gibt es unterschiedliche Veranstaltungen, wie etwa Fotografengespräche, Führungen, Workshops sowie Filmvorführungen im Caligari.
Das Ausloten von Grenzen ist seit jeher immanenter Bestandteil von Fotokunst. Die 11. Wiesbadener Fototage machen dies nun selbst zum Thema und stehen deshalb unter dem Motto „Grenzgang Fotokunst“. Finnland bildet in diesem Jahr mit zwölf vielschichtigen fotografischen Positionen den diesjährigen Länderschwerpunkt.
Die grundsätzliche Fragestellung, mit welchen Grenzgängen – inhaltlichen wie auch fotografischen – sich die Fotografen auseinandersetzen, bildet den Ausgangspunkt und Kern der Fototage. Einen weiteren Schwerpunkt stellen die Fotoarbeiten von blinden Fotografen dar.
An insgesamt fünf verschiedenen Ausstellungsorten ist das Publikum eingeladen, die jeweiligen Grenzgänge in über 57 fotografischen Werken zu entdecken. Das auführliche Programm ist auf der Website der Fototage zu finden.
Die Ausstellungsorte:
- Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Rheinstraße 23-25
- SV SparkassenVersicherung, Bahnhofstraße 69
- Kunsthaus Wiesbaden, Schulberg 10
- frauen museum wiesbaden, Wörthstraße 5
- Rathaus Wiesbaden
Außerdem zeigt die Caligari FilmBühne begleitend zu den Fototagen Portraits ausgesuchter Fotokünstler. Am Mittwoch, dem 21.08., läuft „Shot in the Dark“, ein intimes Porträt der sehbehinderten KünstlerInnen Bruce Hall, Sonia Soberats und Pete Eckert. Am Freitag, dem 23.08., und Sonntag, dem 25.08, läuft „Peter Lindbergh – Women’s Stories“, die Geschichte eines Mannes, der zu den größten Fotografen des 20. Jahrhunderts zählt. Lindbergh gelang es, Frauen wie Naomi Campbell, Linda Evangelista oder Cindy Crawford unter einem völlig neuen Blickwinkel abzubilden und sie zu den größten Topmodels der Welt zu machen. Am 1. September schließlich kommt „Das Salz der Erde“ auf die Leinwand, ein Dokumentarfilm über das Leben und Werk des brasilianischen Sozialdokumentar-Fotografen Sebastião Salgado, der in diesem Jahr übrigens während der Buchmesse in Frankfurt mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt wird.
Förderpreise
In diesem Jahr werden bei den Wiesbadener Fototagen zwei Förderpreise von je 1.500 Euro ausgelobt. Die Förderpreise, gestiftet von der SV SparkassenVersicherung, werden als Publikums- und Jurypreis ausgeschrieben. Für die Jury konnte zusätzlich Andreas Trampe, jahrelanger Bildchef beim Stern, gewonnen werden. Die Preisverleihung ist am Freitag, dem 6. September, um 17 Uhr im Atrium der SV SparkassenVersicherung.
Hintergrund der Fototage
Was 2002 mit einer Ausstellung zum Thema „Experimentelle Fotografie“ begann, hat sich längst zu einer festen Institution der überregionalen Kunstszene entwickelt. Alle zwei Jahre zeigen Kunstschaffende ihre aktuellen Werke unter einer jeweils wechselnden thematischen Klammer. Ab 2019 werden die Wiesbadener Fototage durch die Eingliederung in eine Foto-Triennale im Rhein-Main-Gebiet in eine neue Phase eintreten. Gemeinsam mit Frankfurt und Darmstadt wird abwechselnd jedes Jahr ein Fotofestival stattfinden. Die Weiterentwicklung der Fototage wird vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden und dem RheinMain Kulturfonds als wichtigste Partner begleitet und finanziell gefördert.
(mwe/Foto Veranstalter)