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Geschäft des Monats: Der Ball, Bismarckring 18

Von Anja Baumgart-Pietsch. Fotos Mary Goldfinger.

Ein Reich der Farben öffnet sich hinter der Tür zu Willy Lipperts kleinem Laden. „Der Ball“ heißt das originelle Geschäft, das der Dotzheimer seit 1996 hier führt. Damals waren es berufliche Gründe, die den ehemaligen Vertriebler aus der Baumaschinen-Branche eine neue Idee suchen ließen. Und er fand sie im Spielwarenbereich. Wobei „Spielwaren“ hier tatsächlich in der Hauptsache Sport- und Therapiegeräte bedeutet, dies aber in einer unglaublich großen Auswahl: vom kleinen Tischtennisball über Fuß-, Basket- und Volleybälle bis hin zum Sitzball.

Slackline und Diabolos im Trend

In den Regalen finden sich auch jede Menge tolle Sachen für Zirkus- und Funsport: Jonglage- und Slackline-Zubehör, Diabolos – „die sind zur Zeit schwer in“  weiß Lippert -, Frisbees, Bumerangs, Rasseln und Speedminton-Schläger, Boxsäcke und –handschuhe, Sport-Stacking-Bechersets , Einräder und vieles mehr. „Der Ball“ ist auch eine Fundgrube für Geschenke. Fans von Yoga und Pilates  finden hier alles, was zum Zubehör zählt, von der Matte bis zum Pilates-Circle, vom Theraband bis zum Igelball. Das Hauptgeschäft macht Lippert indes mittlerweile im Internet. Sein Shop mit tausenden von Artikeln ist in ganz Deutschland – in Wiesbaden sowieso – bei Kindergärten und –horten, Schulen, Vereinen und Reha-Einrichtungen bekannt.

Diese können bei Willy Lippert alles bestellen, was Kindern Spaß macht . Dreiräder und Bobby-Cars, Pedalos,  alles für Bewegungsspiele drinnen und draußen. Aber auch Spielsets mit bunten Scheren oder den guten alten „Pustefix“-Bär, der schöne bunte Seifenblasen produziert, gibt es hier. „Es war schon mühsam, sich einen Namen zu machen“; gibt Lippert zu, der zu Anfang viele Klinken putzen musste. Doch den guten Namen hat er mittlerweile und stemmt- immer noch im Alleingang – Laden und Auslieferservice. Spaß macht es ihm, „obwohl ich natürlich nicht mehr in den Spielrausch gerate“, lacht der Wiesbadener, dem eines wichtig ist: Hundertprozentig hinter der Qualität seiner Ware zu stehen: „Das können Sie bei Kinderspielzeug auch gar nicht anders machen.“

Und so riecht es zum Beispiel im Ladengeschäft auch– anders als erwartet – überhaupt nicht nach Plastik. Die Bälle und Spielsachen sind wirklich hochwertig. Sogar auf gute Produktionsbedingungen achtet der Chef:  „Die Fußbälle der Firma Derbystar werden zwar in Pakistan hergestellt, aber ohne Kinderarbeit und unter ordentlichen Arbeitsbedingungen“, sagt Lippert. Sie stehen in allen Farben im Regal, gleich daneben sind Volleybälle, Basketbälle, Football-„Eier“ zu sehen. Auf Sport- und Spielartikel-Messen informiere er sich ständig über neue Trends, sagt Willy Lippert. Und so gibt es hier Aktuelles neben Klassikern. Für behinderte Kinder und Erwachsene sind zahlreiche Therapiegeräte im Angebot. „Der Ball“ ist ein Geschäft, das nicht auf Laufkundschaft zählt – „dafür bin ich hier am Bismarckring auch am falschen Platz“, weiß Lippert. Vielmehr kommen ganz gezielt Kunden, die wissen, dass sie hier gut beraten werden und auch Sonderwünsche erfüllt bekommen. „Was ich nicht habe, kann ich kurzfristig ordern“, sagt Lippert.

Klug spezialisiert

Und er hat sich auch klug spezialisiert, versucht nicht mit Komplett-Ausstattern „ mit Zwei-Kilo-Katalog“ zu konkurrieren. „Die haben dann auch gleich noch Kindergartenmöbel und so weiter. Ich habe tatsächlich nur die Spiel- und Bewegungsgeräte – aber da bin ich auch Spezialist“, sagt der Chef vom „Ball“. Und auch er hat über 5000 verschiedene Artikel im Angebot, nur ohne Katalog. Die Auswahl findet man dafür im Internet-Shop www.der-ball.de  – und eine ganze Menge auch im bunten Ladengeschäft, das mit seinen prall gefüllten Regalen zum Stöbern einlädt.  Gerade kleine Mitbringsel gibt es hier haufenweise.  Ob er auch selbst jonglieren kann? Da lacht Willy Lippert. Dazu habe er gar keine Zeit. „Ich jongliere schon genug mit dem Geschäft“, schmunzelt der freundliche Inhaber des wahrscheinlich farbenfrohesten Ladens der Stadt.

http://www.der-ball.de/