Geschicktes Timing: Ab Rosenmontag, 8. Februar, gilt die Bewohnerparkregelung für Besitzer einer Parkerlaubnis der Bewohnerparkzone 7 „Äußeres Westend“ auch für den Elsässer Platz – also einen Tag, nachdem der Platz für die Aufstellung des Fastnachtszuges sowieso von Fahrzeugen geräumt wird. Damit erhalten die Anwohnerinnen und Anwohner aus den benachbarten Straßen im Westend und Rheingauviertel/Hollerborn die Möglichkeit, montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr mit Vorrecht auf dem Platz zu parken. Bislang war der Elsässer Platz von den Regelungen des Bewohnerparkens ausgenommen und wurde auch von Pendlern und Dauerparkern, etwa zum Abstellen von kaum genutzten Zweitwagen oder Anhängern, genutzt. Mit dieser Maßnahme, die von der Stadtverordnetenversammlung im November 2015 beschlossen wurde, folgt das Verkehrsdezernat einem langgehegten Wunsch des Ortsbeirates Westend.
Der Ortsbeirat stützt sich auch auf eine Befragung der Haushalte im äußeren Westend im vergangenen Jahr. Daraus ergab sich unter anderem, dass von den Haushalten im Quartier, die ein Auto besitzen, 85 Prozent im öffentlichen Raum parken und dabei durchschnittlich 20 Minuten pro Parkplatzsuche aufwenden. „Um die umliegenden Wohnquartiere von unnötigem und umweltbelastendem Parksuchverkehr zu entlasten“, hat Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke zunächst diese kostengünstige und zeitnah umsetzbare Lösung auf den Weg gebracht. Die Einbeziehung des Elsässer Platzes in die Bewohnerparkregelung erfolgt lediglich durch die entsprechende Beschilderung ohne weitere bauliche Maßnahmen.
Nur kurzfristige Sofortmaßnahme
„Dies ist aber nur eine kurzfristige Sofortmaßnahme. Für die Zukunft sind weitergehende Lösungen zur Nutzung und Gestaltung der Fläche des Elsässer Platzes notwendig. Denkbar ist eine Anwohnertiefgarage und eine Neugestaltung des Platzes, die den Bedürfnissen der Anwohner nach Parkplätzen und einer öffentlich nutzbaren Fläche mit hoher Aufenthaltsqualität Rechnung trägt“, erklärt Möricke. „So befürworten 57 Prozent der 2015 Befragten den Bau von Quartiersgaragen. Bislang ist der Bau einer Quartiersgarage aber an den zu teuren Angeboten der Anbieter gescheitert – weder kann die Stadt jährliche Zuschüsse für den Betrieb eines Parkhauses leisten, noch können die Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Westend und Rheingauviertel/ Hollerborn dreistellige Monatsmieten hinblättern.“
Das Stadtentwicklungsdezernat sei bereits auf der Suche nach einer geeigneten Lösung für das Quartier. Dabei sollen von Anfang an die Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess eingebunden werden. Eine erste Bürgerversammlung zum Thema „städtebauliches Entwicklungskonzept Elsässer Platz“ fand im November statt, der damals angekündigte Workshop ist für den 26. Februar geplant.
Platz frei machen bis Sonntag, 6 Uhr!
Übrigens: Zur Aufstellung des Fastnachtsumzuges das Parken auf dem gesamten Elsässer Platz bereits am Fastnachtsonntag ab 6 Uhr nicht mehr erlaubt. Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt. Helau! (dif / Foto Dirk Fellinghauer)
„Eine erste Bürgerversammlung zum Thema „städtebauliches Entwicklungskonzept Elsässer Platz“ fand im November statt, der damals angekündigte Workshop ist für den 26. Februar geplant.“
Schön, dass man davon im Februar erfährt! Wo wurde diese Bürgerversammlung abgehalten und wo wurde das Ganze kommuniziert?
Ansonsten ist das Ganze immerhin ein Ansatz.
Seit Anfang der Neunziger debattiert man darüber und plant eine Bewohner-Parkgarage und, und, und. Lange gab es Bewohnerparken, das wurde zurück genommen.
Und jetzt fängt Wiesbaden also wieder von vorne an?!
Ohne Worte! Unglaublich, dass die Situation seit mehr als 20 Jahren einfach nur ausgesessen wird. Bis zum nächsten Wahlversprechen…
Fazit seit Montag: Es hat sich gar nichts geändert. Der Platz ist vollgestellt mit KFZ aus der gesamten Republik. Ab 17 Uhr keine Chance auf einen Parkplatz, da ist meditatives im Kreis herumfahren angesagt bis irgendwann mal ein Auto wegfährt. Ab 20 Uhr sinken die Chancen auf einen Parkplatz dann unter null!