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„Berlin Metonia“ gewinnt: Exground Filmfest endet mit Preisverleihung und stolzer 14.000-Besucher-Bilanz

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„In der Stadt ist der Bär los, und die Bevölkerung dreht durch. Dagegen wird Kore von den Schatten ihrer Vergangenheit verfolgt.“ Dies ist die Inhaltsangabe zu dem Film, der heute Abend zum Abschluss des Exground Filmfestes im Caligari zum Sieger des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs gekürt wurde. Nach der Vorführung der zehn Beiträge kürte das Publikum den Kurzspielfilm „Berlin Metonia“ zum Gewinnerfilm. Der 1980 in Mainz geborene preisverwöhnte Filmemacher Erik Schmitt darf sich über 3000 Euro Preisgeld freuen. Mit der feierlichen Preisverleihung und anschließendem Festivalausklang in der ausverkauften Caligari FilmBühne feierte das 29. exground filmfest am Sonntagabend nach zehn Tagen einen erfolgreichen Festivalabschluss. Zahlreiche internationale Gäste und über 14.000 Besucher zeugen erneut von der großen Beliebtheit des Festivals, das sensor als Medienpartner begleitet, über die Grenzen Wiesbadens hinaus.

Im Anschluss an den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb, bei dem „Kaputt“ von Volker Schlecht und Alexander Lahl den zweiten Platz und „Der Wechsel“ von Markus Mischkowski und Kari Maria Steinkühler den dritten Platz ergatterten,  wurden in fünf Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von rund 20.000 Euro vergeben, darunter auch der zum ersten Mal ausgelobte Preis DAS BRETT, über den eine Gefangenenjury der JVA Wiesbaden entschied.

Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den rumänischen Beitrag WRITTEN/UNWRITTEN von Adrian Silișteanu zum Gewinner und überreichte das Preisgeld von 1.500 EUR. Zum ersten Mal wurde der Preis DAS BRETT in der Reihe „Made in Germany“ verliehen. Das Besondere: Die Jury besteht aus Gefangenen der JVA Wiesbaden. Aus den sechs Beiträgen wählten die Juroren den deutsch-moldawischen BeitragANISHOARA von Ana-Felicia Scutelnicu aus. Dotiert ist der Preis mit 1.700 EUR, gestiftet von „Die WERFT – Kulturbühne in der JVA Wiesbaden“.

Bewegender Dokumentarfilm aus dem Iran

Der iranische Dokumentarfilm STARLESS DREAMS von Mehrdad Oskouei aus dem diesjährigen Fokusland Iran, der seinen Beitrag persönlich in Wiesbaden präsentiert hatte, überzeugte die Mitglieder der Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbwerb: „Der Dokumentarfilm informiert die Zuschauer über das Leben von minderjährigen iranischen Straftäterinnen in einem Rehabilitations­zentrum. Es ist sehr spannend und traurig zugleich zu sehen, wie die Mädchen über ihre persönlichen Erfahrungen, wie häusliche Gewalt, Missbrauch und Unterdrückung, berichten. Der Regisseur Mehrdad Oskouei deckt erschreckende, sehr bedrü­cken­­de Schicksale auf und schafft es trotzdem, hoffnungsvolle Momente zu zeigen. Das Leid und die Missachtung, die den Mädchen in ihren Familien widerfahren sind, lässt sie das Zentrum und die Gemeinschaft mit den anderen nicht nur als Gefängnis, sondern auch als Schutzraum wahrnehmen. Die Aussicht auf Entlassung weckt bei vielen mehr Angst als Hoffnung.“ Nicht nur Thema und Protagonistinnen beeindruckten die Jury: „Filmtechnisch ist der Film herausragend gemacht. Tolle Moment­aufnahmen, intensive Interviews und authentische Alltagssituationen spiegeln die wider­­sprüchlichen Stimmungen zwischen Verzweiflung und Überlebenswillen wider, die den Film ausmachen. Der Film hat uns tief berührt und lässt uns unser eigenes Leben aus einer anderen Perspektive sehen und wertschätzen.“ STARLESS DREAMS kam auch bei den Zuschauern gut an und gewann den Publikumspreis im Wert von 1.000 EUR, ebenfalls gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich WAKE UP von Anthony Jole im Publikumsvoting durch. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Den zweiten Platz belegteZERREISSPROBE von Moritz Göbel, der sich über einen Einkaufsgutschein des Apple-Fachhändlers ergo sum im Wert von 150 EUR freuen kann.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb

 

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Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm konnte GIVE OR TAKE von Turan Firatli (Foto) überzeugen. Neben dem Preisgeld von 500 EUR, gestiftet vom Medienpartner Wiesbadener Kurier, kann der Gewinner außerdem mit dem Sachpreis „Filmsound Special“ an zwei Tagen Technik und Know-how des Wiesbadener Tonstudios klangBezirk im Wert von 2.000 EUR für die finale Tonmischung seines nächsten Films nutzen.
Trash ist Kult – das bewiesen in diesem Jahr erneut die Teilnehmer der legendären exground-Gong-Show im Kulturpalast. Verdiente Gewinner von 50 EUR Preisgeld sowie der Goldenen exground-Gurke sind Ari Estavillo und Gereon Weber mit ihrem Werk BUDDY BONER.

„exground filmfest dankt allen Förderern und Sponsoren und freut sich auf die nächste Ausgabe: exground filmfest 30 vom 17. bis 26. November 2017″, machen die Macher schon jetzt Lust auf das exground 30. Das Fokusland wird im kommenden Jahr nicht minder spannend als das diesjährige: die Türkei. (dif/Noise Film PR)