In den Lebensmittelregalen der Welt oder auch auf Grußkarten hat Wiesbaden unzählige große Auftritte – ohne dass der Bezug zu unserer Stadt dabei all zu vielen bewusst ist. Wer dieser Tage das Wiesbadener Rathaus besucht, wird künftig beim Einkaufen und anderen Gelegenheiten so manche Aha-Effekte erleben. Oder besser gesagt „Wiesbaden Swing“-Effekte. Seit Anfang dieses Jahres bis zum 15. Januar wird im Rathaus-Foyer die Ausstellung „Wiesbaden Swing. Eine Schrift tanzt um die Welt.“ gezeigt.
Wiesbaden Swing ist wie Arial oder Times eine Schriftfamilie. Sie wurde von der Wiesbadener Kalligrafin Rosemarie Kloos-Rau entworfen und 1992 unter dem Namen der Landeshauptstadt veröffentlicht. Sie zählt zur Gruppe der Schreibschriften und wird international in der Werbung für Slogans und Markenlogos eingesetzt.
Besonders häufig begegnet man ihr in Lebensmittel-Regalen, so zum Beispiel bei der Maggi Suppenterrine, Zentis Marmelade, Duplo und Milka. Daneben ziert die individuelle, schwungvolle Schrift unzählige Grußkarten rund um den Globus. Auch in Parfümerieabteilungen hat „Wiesbaden Swing“ viele Auftritte.
Offizielle Genehmigung und persönliches PS von OB Exner
Die gezeichnete Urform der Wiesbaden Swing wurde 2010 als Kulturgut in das Archiv der Akademie der Künste in Berlin aufgenommen. Wiesbadens damaliger OB Achim Exner genehmigte der Designerin seinerzeit per offiziellem Schreiben die Nutzung von „Wiesbaden“ als Namen für die Schrift – und fügte, in schwungvoller Handschrift, hinzu: „ps: viel Erfol!“.
Designerin führt durch ihre Ausstellung
Die Ausstellung im Foyer des Rathauses zeigt auf Bildern, Collagen und Objekten Anwendungen der beliebten Schrift, deren Reise durch die Welt, die vor dreißig Jahren in der Hessischen Landeshauptstadt begann. Sie ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Mo-Fr 7-18.30 Uhr, Sa 9-15 Uhr) unter 2G-Regeln für alle Interessierten zugänglich. Am Dienstag, 11. Januar, 11 bis 15 Uhr führt Rosemarie Kloos-Rau vor Ort durch die Ausstellung, vorbehaltlich der dann tagesaktuell geltenden Corona-Beschränkungen.
(sun/dif, Fotos Dirk Fellinghauer)
Eindrücke von der Ausstellung im Rathaus-Foyer: