Der Rheingauer Winzer Fred Strieth und sein Sohn Nico, der in Geisenheim Weinbau studiert, wollen bewusst ein deutliches Zeichen gegenüber der in ihren Augen zunehmenden Intoleranz setzen. Das Sortiment des Weinguts Strieth in Rüdesheim-Aulhausen wurde deshalb dieses Jahr um einen Wein mit einem ganz besonderen Etikett ergänzt: „Fuck off Intolerance“ ist auf der Flasche zu lesen, ergänzt um den deutlich erkennbaren „Stinkefinger“.
„Auch wir Winzer haben jedes Jahr mit vielen Problemen zu kämpfen, wenn ich aber angesichts der Not vieler Flüchtlinge immer nur höre: ‚Das Boot ist voll‘, dann ist mir doch irgendwann einmal der Kragen geplatzt.“, begründet Fred Strieth die Motivation für diese Aktion. So war die Idee schnell geboren, einen besonders ausdrucksstarken Tropfen des Jahrgangs 2014 – einen Assmannshäuser Spätburgunder Blanc de Noirs – mit einem ebenso ausdrucksstarken Etikett auszustatten, das ganz bewusst irritieren soll. Sohn Nico steuerte in Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Anna Henkel die Grafik bei, und das Projekt konnte schnell in die Tat umgesetzt werden.
Wobei es den beiden bei dieser Aktion nicht nur um die Problematik von Flüchtlingen allein geht, sondern um die Ausgrenzung von Minderheiten generell. Erste Reaktionen auf Facebook sprechen dafür, dass dieser ungewöhnliche Weg offenbar von vielen positiv aufgenommen wird. Nico Strieth: „Es freut uns, dass unser kleiner Beitrag gegen Intoleranz auch von anderen geteilt wird.“