An diesem Freitag, 26. Oktober, will die AfD mit ihrer gesamten Bundesspitze in Wiesbaden anrücken und in den Kurhaus Kolonnaden den Abschluss ihres Wahlkampfs zelebrieren. „Kann man da nichts gegen machen?“, fragen viele, die der Gedanke empört, dass diese Damen und Herren dieses Gebäude unserer Stadt nutzen wollen, um ihre Ansichten zu verbreiten. „Kann man nicht“, hören wir von der Kurhaus-Spitze. Die Anmietung der Kurhaus-Räume könne man nicht verweigern, wie auch immer man zu dieser Partei stehe. Demonstrieren aber, das kann man, und das werden viele Menschen tun an diesem Freitagnachmittag und -abend.
Das Wiesbadener Bündnis gegen Rechts ruft, mit Akteuren wie Schlachthof, Kreativfabrik, Sabot, Café Klatsch und vielen mehr und mit breiter hessenweiter Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteure, unter dem Motto „AfD – nur die Spitze des Eisbergs“
am 26. Oktober zu einer „Solidarität statt Ausgrenzung“-Kundgebung um 15:30 am Hauptbahnhof Wiesbaden mit anschließendem Demonstrationszug (ab 16:30) zur Abschlusskundgebung (19:00) vor dem Kurhaus auf: „Gemeinsam soll mit entschlossenem und kreativem Protest ein Zeichen gegen menschenverachtende und rechte Stimmungsmache gesetzt werden.“ Musikalisch werden die Protestaktionen von dem Absinto Orkestra und David Rovics begleitet.
„Die AfD steht in besonderer Form für Rassismus, Antifeminismus und Antisemitismus. Auch ihre Positionen zu sozialen und ökologischen Fragen bedrohen existenzielle Rechte“, heißt es in der Ankündigung: „Prominente AfD-Mitglieder fallen durch Kontakte zur extremen Rechten oder menschenverachtende Äußerungen, wie die Leugnung nationalsozialistischer Verbrechen, auf.“
Doch die AfD ist für die Initiatoren der Demo „nur die Spitze des Eisbergs“: Quer durch die Parteienlandschaft würden Impulse von rechts außen bedient. Das soziale Klima werde zunehmend kälter, politische Entscheidungen führten in teils menschenunwürdige Zustände. „Um so wichtiger ist es jetzt, diesen Entwicklungen zu widersprechen und gemeinsam für Solidarität statt Ausgrenzung einzutreten, wie es ja auch in bundesweiten Bündnissen vermehrt geschieht“, so Leila Haas vom Wiesbadener Bündnis gegen Rechts. Parteifahnen jedweder Couleur sind übrigens bei der Demo nicht erwünscht.+
Gegenprotest wirkt
„Was bringt das schon, verschafft man der AfD damit nicht nur noch mehr Aufmerksamkeit?“, fragen manche mit Blick auf solche Demos. Ganz im Gegenteil, sagen die Initiatoren: „Überall dort, wo es große, bunte Gegenproteste gibt, schneidet die AfD am schlechtesten ab und rechte Hetze bekommt am wenigsten Raum. Wir möchten alle ermutigen, am 26.10. eure Stimme zu erheben.“ (dif)
Alle Informationen auf: wiesbadengegenrechts.blogsport.de
Die Unterstützer*innen der Demo:
Arbeitskreis Internationalismus Rhein-Main, Café Klatsch Kollektiv, AKU Wiesbaden, Community for all FAU, GEW – KV Wiesbaden-Rheingau, GEW Bezirksverband Südhessen, Flüchtlingsrat Wiesbaden, Internationale Sozialistische Organisation Wiesbaden, Infoladen Linker Projekte, Kreativfabrik, Kulturkneipe Sabot, Kritische Intervention Wiesbaden, Schlachthof Wiesbaden, Lautstark gegen rechts, Rückenwind Refugees welcome to rheingau, Syndikalistisches Emanzipatorisches Kollektiv,DfG-VK Hessen, DfG-VK Mainz, Hessischer Flüchtlingsrat, Seebrücke.
ich bin bunt, tolerant und vielfältig und möchte Migranten aus dem Mittelmeer retten. Wie kann ich bei Ihnen mitarbeiten?