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Ortsbeiräte haben Durchgangsverkehr satt – Ungewöhnlicher gemeinsamer Schritt zur Reduzierung

Einen ungewöhnlichen Schritt gehen fünf Wiesbadener Ortsbeiräte. Sie haben die Nase voll vom Durchgangsverkehr und machen nun gemeinsame und parteiübergreifende Sache mit ihren Forderungen an die Stadt.

Die Ortbeiräte von Dotzheim, Nordost, Klarenthal, Rheingauviertel/Hollerborn und Frauenstein fordern in etwa gleichlautenden Anträgen den Magistrat der Landeshauptstadt auf, „eine großräumige Verkehrsuntersuchung aller Zufahrtsstraßen im Wiesbadener Nordwesten  über den Stadtkreis Wiesbaden hinaus mit dem Rheingau-Taunus-Kreis und Hessen Mobil zu planen und umzusetzen, um Möglichkeiten zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs festzustellen und auf ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen.“ Die Anträge wurden vor der Sommerpause in den betroffenen Ortsbeiräten zumeist einstimmig oder mit großer Mehrheit beschlossen.

Ausgangspunkt war die Ablehnung eines Antrages des Dotzheimer Ortsbeirates vom 20. Januar 2021 zur Verkehrsentlastung der Schönbergstraße/Wenzel-Jaksch-Straße. Dort sollte linear Tempo 30 zwischen Rebhuhnweg und Helmholtzstraße eingeführt werden, um den Schulweg sicherer zu gestalten und die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Das wurde vom Verkehrsdezernat abgelehnt, da damit die Otto Wels-Straße Straße und die Graf-von-Galen-Straße in Klarenthal eine Verkehrszunahme erfahren würden.

Viele vergebliche Versuche

„Nach vielen leider vergeblichen Versuchen in unseren jeweiligen Ortsbezirken zur Entlastung von Durchgangsverkehren beizutragen, wollen wir mit einer großräumigen Verkehrsuntersuchung Bewegung in die Sache bringen. Deshalb habe ich die Ortsvorsteher unterschiedlicher parteipolitischer Orientierung angesprochen“, erklärt Harald Kuntze, der Dotzheimer Ortsvorsteher und ergänzt „die Bereitschaft war sofort da, ein Textentwurf schnell gefunden.

So heißt es im Antrag „Die beschließenden Ortsbeiräte haben bereits in unterschiedlichster Form verkehrsberuhigenden Maßnahmen in ihren Ortsbezirken zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs vorgeschlagen, die in der Regel mit der Begründung der Verkehrsverlagerung in den Nachbar-Ortsbezirk abgelehnt wurden.

Dies macht eine umfassende Untersuchung der Verkehrsflüsse aus dem Nordwesten (Rheingau-Taunus) Richtung Wiesbadener Stadtgebiet kommend und der Möglichkeiten einer entsprechenden Reduzierung der Verkehre durch unsere Ortsbezirke erforderlich.“ (dif/Foto Markus Spiske)