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Schach unter der Sonne – Ein Wiesbadener bei der Weltmeisterschaft der Amateure auf der griechischen Insel Kos

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Von Michael Bolduan.

Ganz wichtig: Kaffee und Wasser in beliebiger Menge. Während des Schachspiels bleibt nur die Konzentration aufs Brett und die Hand zum Glas, zur Tasse neben dem Brett. In diesem Jahr für 240 Spieler/innen aus 27 Ländern auf der griechischen Insel Kos. Dieses vierte Turnier-Treffen der Schach-Amateure/innen (nach den Stationen Dubai, Kreta und Rhodos) startete mit einem Get-Together. Die  Teilnehmer/innen – teilweise mit Familienanhang – sollten sich zwanglos und noch außer Konkurrenz kennenlernen. Erste Gelegenheit, Freundschaften über Landesgrenzen hinweg zu bilden, die auch jenseits der Turnierzeit Bestand haben werden.

Lothar Hirneise hatte für die Amateur Chess Organization (ACO) die diesjährige  Schachweltmeisterschaft der Amateure, unterstützt von seinen Söhnen Jens und Tobias (beide Schachmeister), perfekt im Hotel Helona Resort organisiert. Ansprechpartner war auch Großmeister und ACO- Geschäftsführer Falko Bindrich.

Schach als Völkerverständigung

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Bei 240 Teilnehmern stellte Deutschland  mit 70 Personen den größten Anteil, gefolgt von Schweizern und Österreichern. Auch ferne Länder waren vertreten, so kam ein Spieler aus Argentinien, Australien oder aus der Nähe von Nowosibirsk. Carla Heredia Serrano eine (WGM) – Weibliche Großmeisterin im Schach – kam aus dem fernen Ecuador. Sie wurde Weltmeisterin in ihrer Gruppe.

Es wurden 9 Partien Schach gespielt (mit der Schachuhr), und jeder hatte die Chance  Schachweltmeister der Amateure in seine Leistungsklasse zu werden. Das sogenannte Schweizer System ist eine Sonderform des Rundenturniers, das gewährleisten soll, dass die jeweils erfolgreichsten Spieler gegeneinander antreten.

So international besetzt wie das Turnier war dann auch das Endergebnis in den einzelnen Gruppen A (starker Amateur) bis F (ohne Wertungszahl).

Man nahm sich Pausen zwischendurch – auch wieder bei Kaffee und Wasser und am turnierfreien Tag stand eine Inselrundfahrt auf dem Ausflugsprogramm. Staunend standen wir vor den historischen Stätten.

Die Platane des Hippokrates

Hippokrates, der berühmte Arzt und Begründer des nach ihm benannten Eids, ist 460 v.Chr. hier geboren und hat eine Platane gepflanzt. Da diese mehr als 2400 Jahre sein sollte, wird angenommen, da es sich um einen Ableger handelt. Das Asklepion von Kos ist eine bedeutende archäologische Stätte und lohnte eine Besichtigung bei herrlichem Wetter.  Die englischsprachige Reiseleitung brachte uns die Geschichte der Insel Kos im Zeitraffer bei.

Schach als Gesamtpaket

Aber abgerundet wurde das Gesamtpaket der Weltmeisterschaft doch wieder mit Schachspiel: einem abendlichen Blitzturnier und einer Simultanvorstellung des griechischen Großmeisters Spiridon Skembris. Skembris kommentierte an den letzten Tagen auch die beendeten Partien. Da war viel zu lernen! Verkehrssprache unter den Teilnehmern/innen war übrigens Englisch.

Am Ende nicht nur Kaffee und Wasser, sondern, wie zu Beginn, ein Glas Sekt für alle. Auf der obersten Terrasse des Hotels mit weitem Blick über das Meer war die Vorfreude auf die Preisverleihung am Abend groß. Aus der Nähe von Nowosibrisk angereist, wurde  Nikolay Gutsulyak aus Russland Schachweltmeister der Amateure.

Teilnehmer von 9 bis 85 Jahren

Die neuen Schachweltmeister (bis Platz 3) wurden mit Siegerpokal und Geldpreis geehrt, Sonderpreise gingen an den jüngsten Teilnehmer (9 Jahre) und den ältesten (85). Jeder konnte eine Namensurkunde mit nach Hause nehmen. Ich auch, war aber mit meinem Resultat von 50 % gegen nominell stärkere Gegner nicht zufrieden. Nächstes Jahr wird der Titel in Angriff genommen.

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Und alle waren so begeistert von dem reibungslosen Ablauf des Turniers und dem gastlichen Ort, dass beschlossen wurde, die kommende Schach-Weltmeisterschaft 2016 wiederum auf Kos zu veranstalten – vom 7. bis 16. Mai 2016 im Helona Resort. Wieder wird es Kaffee und Wasser in beliebiger Menge kostenfrei geben!

http://amateurchess.com/