Hessen, Wiesbaden und das Museum Wiesbaden trauern um den Kunstsammler Ferdinand Neess. Der Mäzen Neess hatte dem Land Hessen im Frühjahr 2017 seine einzigartige Jugendstil-Sammlung geschenkt, die im Landesmuseum in Wiesbaden zu sehen ist. Am Sonntag ist er im Alter von 90 Jahren verstorben. Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Kulturdezernent Axel Imholz würdigen seine Verdienste.
„Ferdinand Neess hat den Hessinnen und Hessen und allen, die Wiesbaden besuchen, mit seiner Sammlung ein großartiges Geschenk gemacht – wir alle werden ihm immer dankbar sein“, erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier und Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute in Wiesbaden. „Dass jemand, der die Kunst so liebt und mit ihr lebt, sich von diesen Werken trennt und sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellt, zeugt von einer Selbstlosigkeit, die als Vorbild dienen kann. Ein großer Mann ist von uns gegangen.“
„Dank der Großzügigkeit von Ferdinand Neess kann das Museum Wiesbaden eine der bedeutendsten europäischen Privatsammlungen des Jugendstils und des Symbolismus zeigen“, erklärte Ministerpräsident Bouffier, der den Kunstsammler im Oktober 2019 im Museum mit der Georg-August-Zinn-Medaille des Landes Hessen ausgezeichnet hatte. „Diese Kunstwerke werden noch viele künftige Generationen beeindrucken. Wir verstehen das Andenken an Ferdinand Neess auch als Verpflichtung, sie zu erhalten, zu zeigen und daran zu erinnern, wem wir diesen Kunstgenuss zu verdanken haben.“ Die Sammlung umfasst mehr als 500 Kunstwerke. Ihr Wert wird mit 42 Millionen Euro beziffert.
„Ich bin sehr froh, dass Ferdinand Neess die Einrichtung der Sammlung im eigens dafür umgebauten Südflügel des Museums Wiesbaden im vergangenen Jahr noch erleben konnte, einen Tag nach seinem 90. Geburtstag“, so Kunstministerin Dorn. „Der Stifter hat mehr als 40 Jahre lang Kunst und Leben eng miteinander verbunden, ganz im Geiste der Stilrichtung, die er sammelte. Er hat ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das die Grenzen zwischen Leben und Kunst schließlich aufheben sollte –wir, die wir daran teilhaben dürfen, danken ihm und seiner Frau Danielle herzlich.“
„Die Landeshauptstadt Wiesbaden trauert um Ferdinand Wolfgang Neess. Er hat uns 2017 reich beschenkt, indem er dem Landesmuseum seine einmalige Jugendstilsammlung vermacht hat, die seither kunstbegeisterte Menschen aus der ganzen Welt in unser Museum lockt. Für immer sind wir ihm von Herzen dankbar; sein Andenken werden wir in großen Ehren halten“, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Kulturdezernent Axel Imholz heute. Weit über die Landeshauptstadt Wiesbaden und das Land Hessen hinaus, bleibe Ferdinand Wolfgang Neess als großzügiger und nobler Mensch in Erinnerung, der seine einzigartige Sammlung allen Menschen zur Verfügung stellt. „Wiesbaden hat Ferdinand Wolfgang Neess viel zu verdanken. Er war ein Schöngeist im wahrsten Sinne, der auch andere Kunstliebhaber an seinem Reichtum teilhaben lässt. Für immer wird das Museum Wiesbaden mit seinem Namen verbunden sein“, sagen der Oberbürgermeister und der Kulturdezernent.
In Wiesbaden hat die Schenkung ein „Jugendstil-Jahr“ ausgelöst, zu dem unterschiedlichste Akteure verschiedenste Veranstaltungen beitragen und das derzeit noch läuft.
(dif/Foto Museum Wiesbaden, Bernd Fickert)