Mit seinem neuen Roman „Terrorballade“ widmet sich der Schriftsteller Alexander Pfeiffer dem Wiesbadener Vermächtnis der RAF. Die Buchpremiere findet im Rahmen des „Wiesbadener Krimimärz“ am Donnerstag, dem 7. März, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt. Dass das Thema durch die kürzlich erfolgte Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette neue Aktualität und Aufmerksamkeit gewinnen würde und sein Roman quasi von der Wirklichkeit eingeholt wird, konnte der Wiesbadener Krimiautor nicht ahnen.
Der reale Hintergrund bildet den Rahmen für eine fiktive Geschichte um das weitere Schicksal der RAF-Reste, um die sich seit der offiziellen Selbstauflösung 1998 diverse Mythen und Gerüchte ranken. Auch eine an die nun festgenommene Daniela Klette angelehnte Figur kommt auch im Roman vor, die derzeit noch fieberhaft gesuchten Ex-RAF-ler Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub spielen ebenfalls eine Rolle. „Mich hat auch die Frage beschäftigt, wie leben die heute, wie kann man sich das vorstellen?“, sagte Alexander Pfeiffer in dem unten zu findenden Interview zum Roman – nicht ahnend, dass fast zeitgleich mit dem Erscheinen des Romans die Wirklichkeit einige Antworten liefern würde.
Beinahe wäre Sänger, die Hauptfigur des Romans, in die linksextreme Wiesbadener Szene geraten. 30 Jahre ist das her, die Erinnerungen werden wach, als er einen neuen Auftrag als Privatdetektiv bekommt. Robert „Robby“ Zimmermann soll er suchen, dereinst mitbeteiligt an der Sprengung eines neu gebauten Gefängnisses in Wiesbaden, dem letzten Coup der RAF, bevor sie aufflog. Woran Robby als V-Mann wohl gehörigen Anteil hatte. Für Sänger beginnt ein mordsgefährliches Abenteuer in der Wiesbadener Unterwelt.
Die Suche nach Robby führt Sänger von Wiesbaden nach Hamburg und wieder zurück – und nicht zuletzt tief in die eigene Vergangenheit. Seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und die hochprozentige Ehe mit seiner frisch angetrauten Frau, der Journalistin Marlene, halten ihn dabei auf Kurs.
Alexander Pfeiffer, geboren 1971 in Wiesbaden, wo er bis heute lebt und wirkt – unter anderem auch als Mitglied des Kulturbeirats und als frisch gewählter neuer Vorsitzender des 1. Wiesbadener Amateurboxclubs WABC oder auch als Initiator und Moderator der 2016 gestarteten Videokolumne „Pfeiffers Kulturkiosk“ -, legt mit „Terrorballade“ unverhofft den Kriminalroman der Stunde vor, geschrieben und angesiedelt in einer Stadt mit ganz eigener RAF-Geschichte. „Das Thema kam eigentlich zu mir“, sagt Alexander Pfeiffer in diesem Videointerview und erinnert sich, wie präsent für ihn als junger Mann das Thema RAF und linksextreme Szene in Wiesbaden gewesen sei.
„Terrorballade“ ist im Verlag Edition Outbird erschienen, 234 Seiten, 15,90 EUR.
Karten für die Premierenlesung von und mit Alexander Pfeiffer, die Shirin Sojitrawalla moderieren wird, gibt es im Vorverkauf zum Preis von 12 Euro, ermäßigt 9 Euro, zuzüglich Vorverkaufsgebühr bei der Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; online über die Homepage des Literaturhauses/Eventim. An der Abendkasse kostet der Eintritt 15 Euro, ermäßigt 11 Euro.
Der „Wiesbadener KrimiMärz“ läuft noch bis Samstag, 23. März an vielen Spielorten der Stadt. Weitere Informationen sind unter www.wiesbaden.de/krimimaerz zu finden, (dif/Bild Edition Outbird)
VIDEOINTERVIEW MIT ALEXANDER PFEIFFER ZUR „TERRORBALLADE“