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Volles Haus und volles Programm – Exground läuft nach starkem Start auf Hochtouren

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Solch ein dichtes Gedränge im Caligari, das kann nur einen besonders guten Grund haben: Das exground filmfest 27 wurde – mit sensor als Medienpartner – am Wochenende mit zwei internationalen Premieren aus dem Länderschwerpunkt Mexiko eröffnet. Den Anfang machte THE HAMSTERS, eine Familien­komödie von Newcomer Gilberto González Penilla. Per Videobotschaft begrüßte der Regisseur, der wegen Visaproblemen beim Zwischenstopp in den USA nicht nach Deutschland fliegen durfte das Publikum. GUTEN TAG, RAMÓN sorgte um 22 Uhr für eine ausverkaufte Caligari FilmBühne. Voll war es auch später bei der Eröffnungsparty im Kulturpalast.

Kulturdezer­nentin Rose-Lore Scholz und Günter Schmitteckert vom Hessischen Ministerium für Wissen­schaft und Kunst hatten nach der Begrüßung der Gäste durch Festivalleiterin Andrea WInk vor dem ersten „Film ab“ im Caligari in ihren Grußworten die Einzigartigkeit des ehrenamtlich organisierten Exground Filmfestes betont. Der mexikanische Konsul Horacio Saavedra Archundia schloss sich an und sprach launig einleitende Worte zum diesjährigen Länderschwerpunkt Mexiko.

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Ein stilechter Tequila-Empfang brachte die zum Großteil geladenen Gäste des ersten Eröffnungsfilm in Stimmung, anschließend gab es noch einen weiteren Empfang mit Wein und Häppchen und vielen angeregten Gespräch. Der Stadtrundgang A WALL IS A SCREEN, bei dem unter freiem Himmel Kurzfilme auf Fassaden projiziert werden, fand zeitgleich statt und führte erstmals raus aus der Innenstadt. Rund 300 Kurzfilmfans nahmen an dem cineastischen Spaziergang teil, der am Murnau-Theater – der zweiten Hauptspielstätte des Festivals – startete und nicht weit über den Hauptbahnhof hinaus kam.

Richtig rund ging es im Kulturpalast bei der ausschweifenden Eröffnungsparty. Hunderte tanzten hier bis sehr sehr weit in den Samstagsmorgen hinein zur klasse Musik des DJ-Gespanns One Ticket To Paris und I Can´t Dance.

Erster Preis für Hitchcock-Hommage

„Nichts anmerken lassen“ – könnte ein Filmtitel sein, war aber die Devise am zweiten Festivaltag, den viele reichlich verkatert absolvierten. Da wurde auch gleich, natürlich ganz nüchtern, ein erster Preis verliehen: Die Hitchcock-Hommage DO SOMETHING von Leon Kaczmarczyk gewann den Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb  und somit auch die 450 EUR Preisgeld. Auf dem zweiten Platz landete DAS AMULETT von Anthony Jole und Finn Jensen, dotiert mit einem Sachpreis von 150 EUR. Neben guter Unterhaltung brachte das erste Exground-Wochenende auch schon ernste Stoffe und starken Tobak, wie den viele schockierenden Beitrag „Children 404“ über die Situation von schwulen und lesbischen Jugendlichen im homophoben Russland. Heute Abend erlebten die exground-Besucher mit dem Live-Remix der Gruppe pulp.noir zu Terry Gilliams Klassiker BRAZIL ein ganz besonderes Festivalhighlight im Caligari.

Noch bis Sonntag laufen jede Menge Filme aus aller Welt, aber auch direkt aus Wiesbaden – Kurzfilmprogramme, Langfilme, Wettbewerbe und Specials. Ganz vieles, was man sonst nicht auf der Kinoleinwand zu sehen bekommt, schon gar nicht in Wiesbaden, ist bei Exground zu sehen.

www.exground.com 

(Text/Foto Dirk Fellinghauer)