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Wer nicht sehen kann, darf hören: Improvisationstheater auf dem Neroberg am 29.7. erstmals mit Blindenreportage

Der Wiesbadener Improsommer ruht sich nach dem Erhalt des Kulturpreises keineswegs aus, sondern setzt weitere Impulse für das Kulturleben der Stadt. So beschreitet das Improvisationstheater „Für Garderobe keine Haftung“ am 29. Juli neue Wege.

An diesem Abend gibt es, um 20 Uhr, in der Erlebnismulde auf dem Neroberg eine Blindenreportage. Das Ensemble bietet damit vermutlich den ersten abendfüllenden Improvisationstheater-Auftritt mit Blindenreportage in Deutschland an, im Rahmen des von sensor als Medienpartner präsentierten Improsommers.

(Nicht-)Sichtbares durch Worte erlebbar machen

Blindenreportage, was bedeutet das? Menschen mit Sehbeeinträchtigung können einen Empfänger mit einem Kopfhörer ausleihen und das was auf der Bühne sichtbar, aber nicht hörbar ist, von einem Reporter oder einer Reporterin in Worten wiedergegeben bekommen.

Sensibilisierung, Förderung – ein Gemeinschaftsprojekt

Angeregt wurde diese Idee durch das Kulturamt der Stadt Wiesbaden im Rahmen von No Limits. Die Schauspieler:innen nahmen im Frühjahr an einem Sensibilisierungsseminar teil. Begeistert von der Idee, dass man Theater auf unaufwändige Art mehr Menschen zugänglich machen kann, setzten sich ein paar Hebel in Bewegung und dank der Unterstützung durch den Hessischen Blinden- und Sehbehindertenverband konnte eine Finanzierung durch „Brücken schlagen – Menschen verbinden“ realisiert werden, um die zusätzlichen Kosten zu decken. Die Reportage führt das Zentrum für Blindenreportage „T_OHR“ durch.

Die Improvisationskünstler:innen sind bereits neugierig auf die Gedanken in den Köpfen des Publikums und freuen sich auf die Inspirationen von Sehenden und Blinden. Denn wie immer beim Improtheater beeinflussen die Gäste das Geschehen auf der Bühne.

Der Eintrittspreis richtet sich nach eigenem Ermessen. Es werden 8 Euro pro Person und Abend empfohlen.
Ausleihe eines Empfangsgerätes für die Blindenreportage erfolgt gegen einen Ausweis als Pfand, solange es Geräte gibt.

(sas/Foto:Veranstalter)