Heute vor 100 Jahren, am 13. Juni 1913, erhielten Johann Eichmann und seine Ehefrau die Ausschankgenehmigung der Stadt Biebrich für das Lokal „Frankfurter Hof“. Damals befand sich die Gaststätte an der Frankfurter Straße, wie die heutige Breslauer Straße vor der Eingemeindung Biebrichs nach Wiesbaden hieß. Michael Koshold führt das Lokal heute als „Biebricher Weinstubb“ fort und wird unter dem Motto „100 Jahre Gasthaustradition in Biebrich“ heute mit einem Fest an die damalige Gründung erinnern.
Ab 17 Uhr wird es 100 Milliliter Wein zum Preis von 100 Cent geben. Für musikalische Umrahmung sorgt Alleinunterhalter Friedel Anschau. Weitere Aktivitäten und Aktionen aus Anlass des Jubiläums sind bis in den Juli hinein geplant.
Bereits am Anfang Juni wurden Michael Koshold sowie Paul und Renate Eichmann, die Eigentümer des Hauses Breslauer Straße Ecke Heppenheimer Straße sind und die das Lokal über Jahrzehnte selbst betrieben haben, bei der Industrie- und Handelkammer geehrt.
Einst Clubheim für US-Soldaten
Das Haus, wie auch die Gaststätte, hat schon Vieles in den letzten 100 Jahren erlebt: Nach der Gründung 1913 erhielten die Eichmanns 1929 die Erlaubnis für einen Saalbetrieb im benachbarten Anbau, in dem in der Folge oft und gerne gefeiert wurde. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg übergab Johann Eichmann den Betrieb 1938 an seinen Sohn Paul Eichmann und dessen Frau Maria. Unmittelbar nach Kriegsende beschlagnahmten US-Truppen das Lokal und nutzten es zwei Jahre als Clubheim für amerikanische Soldaten. 1947 erhielten Paul und Maria Eichmann ihr Lokal zurück und öffneten den bei den Biebrichern beliebten Treffpunkt wieder unter dem vertrauten Namen „Frankfurter Hof“. 1956 verstarb Paul Eichmann und das Lokal wurde vorübergehend verpachtet, bevor es sein Sohn Paul Eichmann jun. unter eigener Führung wieder öffnete und zusammen mit seiner Frau Renate 52 Jahre bis Ende 2008 betrieb.
Neuer Pächter hält an Tradition fest
2011 pachtete Michael Koshold den traditionsreichen „Frankfurter Hof“ von den Eichmanns und betreibt dort nun seine „Biebricher Weinstubb“. Der „Frankfurter Hof“ war unter anderem für seine gut bürgerliche Küche bekannt und Michael Koshold hat an diese Tradition bei der Zusammenstellung seiner Speisekarte angeknüpft. Nicht ohne Grund ist die „Biebricher Weinstubb“ seit März dieses Jahres Mitgliedsbetrieb der Restaurantkooperation „Hessen à la carte“ in der Kategorie „gut bürgerlich“.
http://www.biebricher-weinstubb.de/