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Erster Whisky aus dem Rheingau – nicht von ungefähr mit besonderer Note / Single Malt trifft Spätburgunder

Wenn ein Musikmanager einen Whisky auf den Markt bringt, ist es nicht verwunderlich, wenn dies ein Whisky mit – Achtung, Wortspiel – besonderer Note wird. Wenn es ein Rheingauer Musikmanager ist, überrascht es wiederum nicht, was genau die besondere Note ist: die Verbindung zweier Welten, ein hochprozentiger Brückenschlag zwischen Rheingau und Schottland und nicht weniger als „eine wunderbare Fusion aus Whisky und Wein“.

Marsilius Graf von Ingelheim heißt der Erfinder und Macher des ersten Rheingauer Whiskys, von dem er nun die zweite Edition auf den Markt gebracht hat. Das eigentliche Metier des 36-Jährigen ist die Musik, er ist Geschäftsführer des Rheingau Musik Festivals und der Meisterkonzerte Wiesbaden.

Studium in Schottland brachte ihn auf den Whisky-Geschmack

Stolz präsentiert Marsilius Graf von Ingelheim die vor wenigen Wochen abgefüllte zweite Edition seiner Rheingauer Single Malt Whiskys. Foto: Dirk Fellinghauer

„Ich freue mich sehr, dass meine Idee so gut ankam und das Beste aus den beiden Welten Schottland und Rheingau gemeinsam ein unverwechselbares Produkt geworden sind“, so der Johannisberger, der sich mit seinem Single Malt Whisky einen lang gehegten Wunsch erfüllt hat. „Nach meinem Studium in St. Andrews, Schottland, war der Wunsch geboren, einen eigenen Whisky herzustellen“, so der 1985 in Wiesbaden geborene BWLer: „Schnell war mir klar, dass dieser Whisky etwas mit meiner Heimat zu tun haben muss, dem Rheingau.“

Im Rheingau gereift

Mit den Nine Peaks Series 1  brachte er  2021 den ersten Whisky auf den Markt, der in einem Rheingauer Spätburgunder Fass (von Balthasar Ress) und im Rheingau vor Ort gereift ist. Nach dem erfolgreichen Einstand – nicht einmal sechs Monate hat es gedauert, bis der erste im Rheingau veredelte Whisky ausverkauft war – ist nun seit wenigen Wochen der zweite auf dem Markt.

Noch, muss man sagen, denn auch bei der „Nine Peaks – M & M Rheingau Edition“ ist die Nachfrage vom Verkaufsstart weg riesig. Auch für die jetzt auf 450 Flaschen limitierte Abfüllung geht von Ingelheim von einem baldigen „vergriffen“ aus – zumal nicht klar sei, ob sich auch eine dritte Edition anschließen wird.  

Positive Rückmeldungen von Whisky-Kennern

„Besonders stolz bin ich auf die zahlreichen Rückmeldungen der deutschlandweiten Whisky-Kenner, die unsere erste Abfüllung so positiv bewertet und begleitet haben. Das hat uns Mut gemacht, mit einer zweiten Edition an diese Geschichte anzuknüpfen“, so Graf von Ingelheim. Gemeinsam mit seinem Bruder Moritz Herrmann hatte er bereits im Sommer 2021 den zweiten schottischen Whisky, diesmal aus der bekannten Region „Highlands“, in Johannisberg in das Rheingauer Spätburgunder Fass eingefüllt und den Reifeprozess gestartet.

Eher Liebhaberei als lukratives Geschäft

Moritz Herrmann und Marsilius Graf von Ingelheim bei der Arbeit.

Der aus der Destillerie Blair Athol stammende Grundwhisky hat mildere Eigenschaften als sein Vorgänger im Fass, der aus der Destillerie Caol Ila stammte und vor allem durch seine rauchige Note auffiel. „Wir können nun alle drei Eigenschaften perfekt miteinander kombinieren und so eine ganz eigene Geschmacksrichtung kreieren“, so Moritz Herrmann, der die Auswahl für die neue Kreation nach der Devise „The character of Scotland with a Rheingau soul“ getroffen hat. Das Ergebnis ist so hochprozentig – 53,27% Alc. Vol. – wie hochpreisig – 80 Euro für eine 0,5-Liter-Flasche. Letzteres deckt eher die Kosten, als dass es den Machern ein allzu dickes Geschäft bescheren würde. Ihre Motivation ist in erster Linie Liebhaberei.

„Mit der zweiten Abfüllung ist unser Ziel erreicht, zwei komplett eigenständige und beeindruckende Whiskys aus ein und demselben Fass herzustellen und mit unserer Marke „Nine Peaks“ zu überzeugen“, so der Ideengeber Graf von Ingelheim. Gemeinsam wurde im Weingut Johannishof der Familie Eser der „Nine Peaks – M&M Rheingau Edition“ in 450 limitierte Flaschen abgefüllt. Somit ist der Reifeprozess und die Fertigstellung des Whiskys, dessen Name vom Familienwappen mit seinen neun Zacken abgeleitet ist, komplett im Johannisberger VDP-Weingut vollzogen worden.

Brexit erschwerte Grundstoff-Import

Kein einfacher Prozess war zu Zeiten des Brexits der Import des Grundstoffs aus Schottland. Matthias Brückner von der Islay Cask Company hat ihn dennoch organisiert. „In der Nase schreitet man sofort den Weinkeller hinunter“, schreibt der Whisky-Kenner in seiner Tasting Note. Bei der „wunderbaren Fusion aus Whisky und Wein“ dränge sich der Wein nicht auf, „sondern ergänzt die typischen malzigen Whiskynoten mit den traubenfruchtigen des Weins.“

Weitere Infos und Bestellungen unter www.rheingau-whisky.de.

(Selma Unglaube, Dirk Fellinghauer / Fotos: Graf von Ingelheim, Dirk Fellinghauer)