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Erwachsenwerden mit goEast

Mehr Filme denn je präsentiert das goEast-Festival des mittel- und osteuropäischen Films bei seiner 12. Ausgabe in Wiesbaden. 141 Filme aus 26 Ländern sollen vom 18. bis 24. April  vor allem in Wiesbaden, aber auch in Frankfurt und erstmals in Mainz, ein vielfältiges Bild einer Region im Wandel vermitteln, kündigten die Veranstalter heute bei der bestens besuchten Pressekonferenz im Caligari-Foyer an. „Die Themen Erwachsenwerden, Aufbruch und Konflikte sind außergewöhnlich präsent im Programm“, nannte Festivalleiterin Gaby Babić inhaltliche Schwerpunkte.

 

Im Kontrast zu Gegenwartsbezügen seien aber auch historische Themen stark vertreten. Im Wettbewerb des vom Deutschen Filminstitut veranstalteten Festivals konkurrieren zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme um den mit 10000 Euro dotierten Hauptpreis „Die Goldene Lilie“ für den besten Film. Über die Gewinner entscheidet eine internationale Jury unter dem Vorsitz des rumänischen Regisseurs Cristi Puiu. Babić bemerkte eine „erfreuliche Ländervielfalt“ im Wettbewerb: „Neben den üblichen Verdächtigen sind auch Länder wie die Ukraine, Usbekistan und Kasachstan vertreten.“ Die Beiträge von bekannten Filmschaffenden ebenso wie von Newcomern zeichneten sich durch eine große stilistische und thematische Vielfalt aus: „Man kann das nicht über einen Kamm scheren. Wir wollen viele Geschmäcker bedienen, ohne beliebig zu werden“, erklärte die Festivalleiterin, „für jeden ist etwas dabei.“ Auch vom und für den Nachwuchs übrigens: „Wir setzen auf junge Talente!“ Andrea Wink ließ den Worten weitere Worte folgen und stellte das von ihr kuratierte umfangreiche Hochschulprogramm vor.

Raritäten und auch Kuriositäten wie ein sowjetischer Sherlock Holmes versprechen die Festivalmacher für das Symposium, das sich dem ältesten russischen Filmstudio Lenfilm widmet. Die Deutschlandpremiere von “Ausgerechnet Sibirien” wird der Schauspieler Joachim Król  als einer von 220 Festivalgästen bei der Sonntags-Matinée persönlich vorstellen. Die Sektion “Beyond Belonging” beschäftigt sich mit dem aktuellen Thema Protest. Wesentlichen Anteil an der Finanzierung des siebentägigen Festivals haben das Land Hessen (115000 Euro), bei der PK vertreten durch Staatssekretär Ingmar Jung, und die Landeshauptstadt Wiesbaden (11000 Euro). Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz meinte: “Bei der Höhe der Förderung lassen wir als Landeshauptstadt dem Land natürlich gerne den Vortritt.” goEast-Pressesprecherin Conny Reichel moderierte die Pressekonferenz.

(Text und Foto: Dirk Fellinghauer)