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Freundschaft, Geheimnis, Liebe – Andreas Martin Widmann gibt Lesungs-Heimspiel

Von Dirk Fellinghauer. Foto Ramune Pigagaite.

Die Leiterin des Literaturhauses macht uns neugierig. „Auf die Lesung von Andreas Martin Widmann“, antwortete Susanne Lewalter auf die Frage unseres Autors Alexander Pfeiffer, worauf sie sich beim diesjährigen Literaturfestival „Buchseiten – Buchzeiten“ besonders freue – siehe untenstehen Bericht. Und dann erfahren wir, dass der 1979 geborene Schriftsteller, der am 18. April in der Villa Clementine liest, in Mainz-Kastel lebt und gerade seinen Debütroman veröffentlicht hat. Den schauen wir uns mal genauer an.
„Diesem Buch sind folgende Schlagworte zugeordnet: Deutschland, Freundschaft, Geheimnis, Liebe, Familiengeschichte.“ Steht so auf der Seite des Rowohlt Verlags. Des Verlags, in dem der Debütroman von Andreas Martin Widmann mit dem Titel „Die Glücksparade“ Anfang März erschienen ist. Nicht irgendein Verlag, weiß jeder, der ein bisschen was über Literatur weiß.

Worum geht es auf den gut 220 Seiten? Simon ist fünfzehn, als sein Vater – ein Mann mit vielen Plänen, die nie ganz aufgegangen sind – auf dem Campingplatz zu arbeiten beginnt. Ein Platzwart soll, sagt er, wo er arbeitet, auch wohnen, und so finden sich Simon und seine Mutter in einem Container wieder – inmitten von Dauercampern, die am Leben der neuen Nachbarn mal mehr, mal weniger Anteil nehmen. Auch sie sind Glücksritter, auf ihre Weise, und darüber ganz allmählich an den Rand der Gesellschaft gelangt. Da ist zum Beispiel „Bubi“ Scholz, ein gutherziger Alter, der sich seinen Namen von dem berühmten Boxer geliehen hat. Oder Lisa, die hübsche Tochter der Hellers, von der es heißt, sie werde auf einem Regionalsender eine eigene Fernsehshow bekommen, die „Glücksparade“. Zu Lisa fühlt Simon sich hingezogen. Bald unterstellt er seinem Vater eine Affäre mit ihr. Und tatsächlich verbindet die beiden ein Geheimnis, aber eines anderer Art.

Siehe da, fast alle zugeordneten Schlagworte sind in der genaueren Beschreibung des Buches wieder aufgetaucht. Scheint also etwas dran zu sein. Am Autor ebenso. „Mit feinem Gespür erzählt Andreas Martin Widmann vom Erwachsenwerden, und er entwirft zugleich ein Bild unserer Zeit mit all ihren Härten und Schönheiten.“ Das sagt Christoph Schröder, der das gut beurteilen kann, der ist Literaturkritiker und Juror des Robert-Gernhardt-Preises 2010 – des Preises, den Andreas Martin Widmann zuletzt erhielt (nach mehreren anderen Stipendien und Preisen). Andreas Martin Widmann,1979 in Mainz geboren, studierte Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaft, promovierte 2008 in Neuerer Deutscher Literatur und unterrichtete zeitweise Deutsche Sprache und Literatur an der University of London. Er veröffentlichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien und nun liegt sein erster Roman vor – und am 18. April ab 19.30 Uhr auf dem Tisch bei Andreas Martin Widmanns Lesung im Literaturhaus Villa Clementine.

Wir verlosen drei Exemplare des Romans „Die Glücksparade“ – Mail an losi@sensor-wiesbaden.de