Das frauen museum wiesbaden zeigt im Rahmen seines 40-jährigen Bestehens die Einzelausstellung The Art of Behaving Badly der weltberühmten Guerrilla Girls – und verlängert die Schau nun wegen großer Nachfrage.
„Wir verlängern die Ausstellung The Art of Behaving Badly der weltbekannten Guerrilla Girls aufgrund des großen Publikumszuspruchs bis zum 6. April 2025″, meldet das Museum in der Wörthstraße. Somit läuft sie auch im kommenden Frühjahr parallel zur Ausstellung faszinierend • mutig • wirkungsvoll – frauen museum wiesbaden 1984 bis heute (Laufzeit bis 29. Juni 2025). Die Ausstellungen gewähren Einblicke in die Arbeit von zwei Organisationen, die sich bereits in den 1980er-Jahren als Reaktion auf die Unterrepräsentanz von Frauen in Geschichte und Kunst gründeten und bis heute sehr aktiv sind.
Die nächsten Führungen finden statt am Sonntag, dem 8. Dezember 2024 und Sonntag, dem 26. Januar, jeweils ab 15 Uhr. Vom 14. Dezember 2024 bis 11. Januar 2025 macht das frauen museum wiesbaden eine Winterpause.
Die Abwesenheit von Frauen in Geschichte und Kunst und die bewusste Exklusivität männlich dominierter Netzwerke riefen weltweit ab 1980 zahlreiche Institutionen und Zusammenschlüsse hervor, die bis heute existieren – so auch 1984 das frauen museum wiesbaden.
Im gleichen Jahr eröffnete im New Yorker Museum of Modern Art die Ausstellung „An International Survey of Painting and Sculpture“, die den Anspruch formulierte, die wichtigsten zeitgenössischen Positionen der Welt zusammenzuführen. Unter den 169 Positionen befanden sich nur 13 Frauen. Alle Ausstellenden waren darüber hinaus weiß und kamen aus den USA oder Europa. Es gründete sich eine Gruppe von Aktivistinnen aus der Kunstwelt, um die strukturelle Ungleichbehandlung von Frauen und People of Colour in der Kunstwelt anzuprangern: die Guerrilla Girls.
Die Guerrilla Girls zählten nach, wie viele Einzelausstellungen von Frauen es in den großen Museen der USA gab, wie viele Künstlerinnen in den kommer-ziellen Galerien vertreten waren und was sie verdienten. Die ernüchternden Ergebnisse verbreiteten sie auf heute weltberühmten Postern und Flugzetteln. Als das „Gewissen der Kunstwelt“ enthüllen sie seit nunmehr 40 Jahren die Ausgrenzungsmechanismen und die Unterrepräsentanz von Frauen und People of Colour in der Kunst- und Kulturlandschaft, die sich selbst gerne als divers, aufgeklärt und progressiv stilisiert. Um ihre Anonymität zu wahren, tragen die Mitglieder in der Öffentlichkeit Gorillamasken und agieren unter Pseudonymen historischer Künstlerinnen.
Die Ausstellung gibt mit über 30 Plakate und Filme einen Überblick über das bis heute unvergleichbare Schaffen der Guerrilla Girls. www.frauenmuseum-wiesbaden.de