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Keine Chance für Rechtsextreme – „Wiesbaden bleibt bunt!“-Kundgebungen gegen Pro Deutschland-Auftritte

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Die rechtsextremistische Splitterpartei „Pro Deutschland“ hat für morgen, Dienstag, 3. September, in Wiesbaden zwei Kundgebungen angekündigt. Die Stadt hatte die Veranstaltungen verboten, die Verbote wurden aber vom Verwaltungsgericht Wiesbaden wieder aufgehoben. Bei zwei angemeldeten Gegenkundgebungen soll die Bevölkerung morgen ab 12 Uhr deutlich zeigen: „Wiesbaden bleibt bunt!“ Erst letzte Woche zeigten Hunderte Wiesbadener einer Handvoll Neonazis von der NPD, was die Stadt von solchen Besuchen hält, nämlich nichts (Foto, siehe Bericht hier).

„Pro Deutschland“ will vor der Tauhid-Moschee im Rheingauviertel/Hollerborn nicht mit Inhalten, sondern mit einer provokanten Aktion gegen Minderheiten auf sich aufmerksam machen. Das „Wiesbadener Bündnis für Demokratie“ wird mit einer zeitgleich stattfindenden Kundgebung ein Zeichen für Vielfalt und Menschenrechte setzen. „Wir werden nicht tolerieren, dass in unserer Stadt Minderheiten für soziale Missstände verantwortlich gemacht werden“, so Philipp Jacks vom DGB, einer der Sprecher des Bündnisses.

„Pro Deutschland ist ein Wolf im Schafspelz“

Die Kundgebung des Bündnisses für Demokratie findet ab 12 Uhr „Im Rad“ in unmittelbarer Nähe der Wahlkampfveranstaltung von „Pro Deutschland“ statt und ist am besten über die Bushaltestelle Kleinfeldchen erreichbar. Im Anschluss will „Pro Deutschland“ ab 14.30 Uhr eine weitere Kundgebung vor dem Infoladen linker Projekte in der Werderstraße abhalten – hier wie dort unter dem Motto „Zuwanderung stoppen – Islamisierung verhindern“. In der Werderstraße hat das Wiesbadener „Bündnis gegen Rechts“ Proteste angemeldet. „`Pro Deutschland´ ist personell eng verbunden mit rechtsextremistischen Gruppen wie NPD, REPs, DVU, GDL, PINews und anderen. `Pro Deutschland´ ist ein Wolf im Schafspelz, der versucht, in der Mitte der Gesellschaft zu fischen“, erklärt das Bündnis auf seiner facebook-Seite. 

Die Organisatoren der Gegenveranstaltungeh hoffen trotz der kurzen Vorbereitungszeit und der Uhrzeit auf breite Beteiligung aus der Bevölkerung. „Wir haben am Freitag die muslimischen Gemeinden angeschrieben und auch den Ausländerbeirat. Vielleicht können sich manche eine verlängerte Mittagspause einrichten oder müssen nicht arbeiten“, so Jacks. Mit Auseinandersetzungen sei nicht zu rechnen, daher spräche auch nichts dagegen, mit Kindern zu kommen. Von einem Lautsprecherwagen sollen einige Reden gehalten und Musik gespielt werden.