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Kunstsommer bringt „Nichts“ – Wiesbaden total verfluxt

Katharina Schenk lockt ins „Nichts“. Wer sich locken lässt, berichtet anschließend, Besonderes erlebt und erfahren zu haben. Heute und Samstag haben alle letzte „Nichts“-Gelegenheiten.

Von Dirk Fellinghauer (Text und Foto).

Die Passanten  staunten schon, bevor es losging. Plötzlich verkündete ein Plakat an einem seit langem leer stehenden Geschäft in der Wiesbadener Innenstadt: „Sensation: Ab 30. Juni Nichts in Wiesbaden“. Ein schöner Spaß. Und richtig Fluxus. Heute und Samstag gibt es letzte Gelegenheiten, „Nichts“ zu erleben. Die in Wiesbaden 1962 geborene, weltweit bis heute für Furore sorgen Bewegung steht im Mittelpunkt des diesjährigen Wiesbadener Kunstsommers. Der läuft noch bis zum 23. Juli.

Der „überfällt“, wie es Kulturfonds-Chefin Karin Wolff im Vorfeld formuliert hatte, schon den ganzen Juni über und noch bis 23. Juli die Menschen in der Stadt mit Kunst. Nicht nur in geschlossenen – und oft einer breiten Öffentlichkeit verschlossenen – Räumen, sondern auch ganz viel auf Straßen und Plätzen verfluxt dieser Kunstsommer die Stadt.

Im Ladengeschäft Friedrichstraße 41, Ecke Neugasse zum Beispiel. Das ist nun Spiel- und Arbeitsort für die Wanderbühne Freudenberg. „Nichts“ ist es natürlich nicht, was die Akteur:innen dort ausgeheckt haben: „Hier richten wir für zwei Wochenenden einen Bahnhof ein“, kündigen sie an: „Ein Zug bleibt auf offener Strecke liegen, die Lichter gehen aus, und die Reisenden sitzen für eine unbestimmte Zeit in ihrem Abteil. Dann fährt der Zug unangekündigt weiter … alle Reisenden berichten: Ich habe etwas gemacht, was ich schon immer wollte, aber nie konnte.“ Alle sind willkommen – und: „Vorkenntnisse, Vorstellungen und Erwartungen sind hinderlich und werden am Einlass abgegeben.“ Wenn das nichts ist!

„Nichts“ nicht verpassen!

Wer am ersten Wochenende „Nichts“ erlebt hat, berichtet von besonderen Erlebnissen und Erfahrungen. Was erzählt wird, klingt danach, dass man „Nichts“ nicht verpassen sollte! Nur noch Freitag und Samstag, 7. und 8. Juli, jeweils 12 bis 17 Uhr.

Ist dieser Kunstsommer-Zug abgefahren, eröffnet Verena Schmidt vom 14. bis 23. Juli  an gleicher Stelle das „Trendstudio Interflux“ und macht den Laden zum Tauschgeschäft: Wer reinschneit, kann nach festgelegten Kriterien oder überzeugendem Verhandlungsgeschick, „Dinge“ gegen mitgebrachte Ware tauschen – dazu gibt´s Installationen, Performances, Gesprächsformaten und Workshops ergänzt wird.

sensor präsentiert: Wiesbadener Kunstsommer, noch bis 23. Juli an unterschiedlichsten Orten, das volle Programm: www.wiesbaden-kunstsommer.de

In uns allen steckt Fluxus-Poesie – Magnetwörter für den Kühlschrank
Für 5 Euro erhältlich in der Tourist Information, im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden und im Kunsthaus.

Und: sensor verlost 5 Fluxus-Magnet-Puzzle „ Fluxus Poesie“ – Mail mit Postanschrift an losi@sensor-wiesbaden

Alle, die Lust haben, ihre eigene Poesie zu kreieren, können diese an kunstsommer@wiesbaden.de schicken. Sie wird im Anschluss auf www.kunstsommer-wiesbaden.de online gestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemach