Anlässlich des rassistischen Anschlags in Hanau ruft das Wiesbadener Bündnis für Demokratie heute um 14.30 Uhr zu einer Mahnwache auf dem Luisenplatz auf: „Wir wollen damit unser Entsetzen über die rassistische und rechtsterroristische Tat sowie unser Mitgefühl für die Angehörigen und Freund*innen der Opfer zum Ausdruck bringen. Nach dem Oktoberfest-Attentat von 1980 ist der Anschlag von Hanau der schrecklichste rechtsterroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Rechter Terror kann vor allem dort gedeihen, wo Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus gesellschaftlich gesät werden. Es gilt nun – mehr denn je – für jede und jeden Einzelne(n) von uns, sich dem Klima der rassistischen Hetze und jenen, die diese Hetze verbreiten, entgegenzustellen.“
Sprechen werden heute unter anderem Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und der Dekan der Evangelischen Kirche Wiesbaden, Dr. Martin Mencke. Trauerflor weht auch vor dem Wiesbadener Rathaus. Ministerpräsident Volker Bouffier ist angesichts der Tat die Lust auf Fastnacht vergangen: „Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagt nach der furchtbaren rassistischen Gewalttat von Hanau seine Teilnahme an allen Fastnachtsveranstaltungen, unter anderem in Mainz und Kassel, ab“, teilte die Staatskanzlei soeben mit.
Die im Wiesbadener Bündnis für Demokratie zusammengeschlossenen Organisationen, Verbände und Parteien bekennen sich zu folgenden grundsätzlichen Zielvorstellungen:
- Freiheitliches Denken und Handeln, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsvielfalt, Minderheitenschutz, wechselseitiger Respekt und gewaltfreies Miteinander begründen unsere Gemeinschaft.
- Wir treten dafür ein, dass in unserer Stadt die Menschenrechte und unsere freiheitlich-demokratischen Traditionen geachtet werden.
- Wir treten dafür ein, dass neonazistischen, rassistischen und anderen antidemokratischen Gedanken und Ideologien sowie ihren Trägern in unserer Stadt nicht widerspruchslos Agitationsmöglichkeiten eingeräumt werden. Vielmehr sagen wir ihnen unseren unnachgiebigen Widerstand an.
- Das Bündnis ruft ausschließlich zu friedlichen und gewaltfreien Aktionen auf, illegale Aktionen unterstützt das Bündnis nicht. Der Maßstab all unseres Handelns ist das Grundgesetz.
Mitglieder des Bündnisses:
(dif/Foto Dirk Fellinghauer)