DIESER BEITRAG WIRD LAUFEND AKTUALISIERT
Auch in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden sitzt der Schock über den Krieg in der Ukraine tief, es gibt es reichlich Zeichen und Worte rund um die Botschaften #standwithukraine und
#staywithukraine – von wehenden Ukraine-Fahnen mit Trauerflor an Rathaus, Landtag, Staatskanzlei und weiteren öffentlichen Orten und Gebäuden über deutliche Worte und läutenden Glocken oder einem „Fuck War“-Graffiti in der Fußgängerzone bis zu einer „Mahnwache für den Frieden in der Ukraine“.
Designagentur Twentyone Brands startet #WirzeigenHaltung-Kampagne
Durch die kürzlich gestartete Aktion möchte die Wiesbadener Designagenture Twentyone Brands einerseits Haltung zeigen und ihre Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung zeigen. „Andererseits geht es um die Notwendigkeit, immer wieder unsere europäischen, demokratischen Werte zu verteidigen, um ein friedliches und respektvolles Miteinander verschiedenster Kulturen zu ermöglichen. Als multikulturelle und bunte Gesellschaft wollen wir zeigen: Wir stehen gemeinsam auf – für Frieden und Freiheit in Europa“, so das Unternehmen. Aus dieser Motivation entstand die Idee zu #WirzeigenHaltung, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen – vom Café bis zur Parkbank. Die entwickelten und kostenlos zur Verfügung stehenden Plakate sind einzeln und als Serie erhältlich und können in Schaufenstern, Eingängen und Außenbereichen aufgehängt werden. Dabei ist jede und jeder eingeladen, die Botschaft zu teilen. Auf Anfrage wird ebenfalls Bildmaterial für Social Media bereitgestellt. Bereits seit Anfang der Woche sind die Aktionsplakate in Geschäften und Unternehmen der Wiesbadener Innenstadt zu finden.
–
Staatstheater kooperiert mit Amnesty International
„Fassungslos mussten wir zusehen, wie Russland unter der Regierung von Wladimir Putin die Ukraine angegriffen hat. Dieser Krieg in Europa bringt unendliches Leid über viele Menschen, denn Krieg lässt keine Gewinner übrig. Die Geschichte lehrt uns diese Wahrheit, die eine allgemeingültige ist und leider nicht an Aktualität verliert“, sagt die Leiterin Kommunikation und Marketing des Staatstheaters Wiesbaden, Juliane Gaebler. Zur Premiere am 20. März und den weiteren Aufführungen von Giuseppe Verdis Oper »Don Carlo« werden Mitarbeitende von Amnesty International im Hessischen Staatstheater Wiesbaden vor Ort sein. Sie informieren zu verschiedenen Aktionen von Amnesty International und über Möglichkeiten, die jede und jeder einzelne hat, um zu helfen, in Form einer Petition selbst aktiv zu werden und das Wort zu ergreifen. (Foto Karl und Michael Forster)
–
Großkundgebung der Kulturschaffenden am 13. März
Eine „Stop the War!“-Großkundgebung mit Auftritten zahlreicher Kulturschaffender organisieren Schlachthof und Palast Promotion am Sonntag, 13. März, von 15 bis 18 Uhr auf dem Dern´schen Gelände. Sie rechnen mit bis zu 5000 Teilnehmer:innen. Bei den kulturellen Beiträgen sollen auch Stimmen von Ukrainer:innen oder russischen Dissident:innen Gehör finden. Über 30 Künstler:innen wurden bereits für Auftritte bei der #WIStandwithUkraine-Kundgebung für Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine gewonnen werden, darunter die aus der Ukraine stammende Sängerin Olga Zaitseva (Foto Simon Hegenberg), Rami Hattab, DJ Janeck, Absinto Orkestra oder Youloosie. Auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende wird dabei sein.
–
#lightforpeace2022 – RMCC und Kurhaus leuchten in den Farben des Friedens
Auch Wiesbaden beteiligt sich an der Aktion #lightforpeace2022 der Veranstaltungsbranche und sendet ein sichtbares Signal gegen den Krieg in die Welt. Am 3. März werden das RheinMain CongressCenter (RMCC) und das Kurhaus Wiesbaden ab 20 Uhr zwei Stunden lang in den Regenbogenfarben des Friedens erleuchten. Der Wiesbadener Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz betont: „Jedes Zeichen der Solidarität ist in diesen Tagen des Krieges immens wichtig. Mit der Beleuchtung in den Regenbogenfarben des Friedens bekunden wir auch öffentlich sichtbar unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine“.
Unter #lightforpeace2022 sind die Lichtinstallationen der teilnehmenden Veranstaltungshäuser und Eventlocations auch auf Social Media zu finden. Die Veranstaltungsbranche möchte sich damit klar gegen Aggressionen und Krieg positionieren und ein Bekenntnis zum Frieden senden. Initiiert wird die Aktion von Verbandsinitiativen der Veranstaltungsbranche aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.
Fridays for Future: Aus Solidarität am Donnerstag auf die Straße
Fridays for Future verurteilt die Kriegshandlungen und betont hinter der Ukraine zu stehen: „Wir Klimaaktivist*innen stehen hier und überall auf der Welt solidarisch an der Seite der Ukrainer*innen und dem zivilgesellschaftlichen Protest in Russland und Belarus. Gerade sehen wir: Gesellschaften und Demokratien können nicht vollumfänglich frei und sicher sein, solange ihre Energieversorgung von Autokraten abhängt. Wir wissen, dass eine der vielen Antworten auf diesen Krieg ein radikaler Ausstieg aus Kohle und Gas und der entschlossene Einstieg in die erneuerbaren Energieträger sein muss.“ Aus diesem Grund hat FFF sich entschlossen am 03. März weltweit Friedens-Demonstrationen zu veranstalten und damit ein deutliches Zeichen für den Frieden zu setzen. Fridays for Future Wiesbaden ruft ab 16.30 Uhr auf dem Marktplatz/Dernsches Gelände dazu auf gemeinsam ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
Kundgebung
Alle Bürger:innen Wiesbadens sind eingeladen, sich heute (25.2.) um 18 Uhr auf dem Dern´schen Gelände der Mahnwache, bei der auch Oberbürgermeister Gert Uwe Mende sprechen wird, anzuschließen. „Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt“, so das Bündnis für Demokratie. Mit der Kundgebung möchten die Initiatoren „gemeinsam ein Zeichen für europäischen Frieden, staatliche Souveränität und das Völkerrecht setzen“ und deutlich machen, dass sie solidarisch an der Seite der Bürger:innen der Ukraine stehen. „Wir rufen alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener auf, sich diesem Appell für das Völkerrecht anzuschließen und ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen – für ein Leben ohne Angst und Bedrohung, dafür in Selbstbestimmung und Souveränität“, so das Bündnis für Demokratie.
OB und Stadtverordnetenvorsteher verurteilen Angriff
OB Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr haben den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und sich für die Wahrung des Völkerrechts ausgesprochen. „Das sind schreckliche Nachrichten. Wir appellieren an Bundesregierung und EU, weitreichende Maßnahmen gegen Russland zu beschließen“, so der Oberbürgermeister. Mende sprach sich für einen Rückzug der russischen Truppen und für die Wahrung des Völkerrechts aus. „Krieg bedeutet stets unsagbares Leid, vor allem für die Zivilbevölkerung. Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, die augenblicklich Schreckliches erleben müssen“
„Konflikte dürfen nicht mit Waffen, sondern müssen auf friedlichem Weg gelöst werden, die europäische Friedensordnung muss erhalten bleiben“, so Dr. Obermayr, der dazu aufrief, weitere militärische Aktionen zu unterlassen. „Das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Freiheit des Einzelnen müssen geachtet und Opfer unter der Bevölkerung vermieden werden.“ Erfahrungsgemäß führe Krieg zu Flucht und Vertreibung – „wir wollen diejenigen, die darunter zu leiden haben, nach besten Kräften unterstützen und unsere Hilfsbereitschaft zusagen“. Die – ohnehin schon pandemiebedingten – reduzierten Fastnachtsfeierlichkeiten werden von dem Krieg überschattet. „Fastnacht wird dieses Jahr leider im Bewusstsein des Krieges begangen.“
Kirchen läuten Glocken und rufen zu Gebeten
Täglich um 12 Uhr läuten seit Donnerstag Kirchenglocken in Wiesbaden, die Menschen sind zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Am Donnerstagabend fand auch zu später Stunde, um 21.30 Uhr, ein Friedensgebet in der Ringkirche auf.
goEast-Festivalchefin „sprachlos und wütend“
Als Leiterin eines Filmfestivals mit Osteuropafokus kommt goEast-Chefin Heleen Gerritsen nach Angaben des Festivals „nicht umhin, sich zur aktuellen Situation an der russisch-ukrainischen Grenze zu äußern“. Ihr am Tag des russischen Einmarschs veröffentlichten Statement sagt sie: „Heute Morgen, am 24. Februar, hat Vladimir Putin einen Großangriff auf die Ukraine angeordnet; Städte im gesamten Land sind betroffen. Die Nachrichten machen uns im goEast-Team sprachlos und wütend. Als Festival, das sich nicht nur für die Freiheit der Kunst einsetzt, sondern für Austausch und Dialog steht, zeigt goEast seit seiner Gründung sowohl Filme aus der Ukraine als auch aus Russland. Ich hoffe sehr auf eine Deeskalation und den Rückzug der russischen Truppen. Die Solidarität des gesamten goEast-Teams gilt den Menschen in der Ukraine.“
VOLT fordert Vorbereitung auf Flüchtlinge in Wiesbaden
„Der Überfall der autokratisch regierten Atom-Macht Russlands auf seinen demokratischen Nachbarn Ukraine stellt die dunkelste Stunde Europas seit Jahrzehnten dar“, erklärt Janine Vinha, Partei- und Fraktionsvorsitzende von Volt Wiesbaden. „Wir fordern nun Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und denjenigen, die vor Krieg und Gewalt zu uns nach Deutschland und Wiesbaden flüchten.“ Vinha fordert: „Um unerwartete Situationen zu vermeiden und ihre Solidarität mit den Menschen der Ukraine zu zeigen, soll sich die Stadt Wiesbaden auf mögliche Flüchtlingsbewegungen aus der Ukraine einstellen, entsprechende Aufnahmekapazitäten bereithalten und eine enge Abstimmung mit den zuständigen Landes- und Bundesbehörden suchen.“ Volt fordert zudem die Stadtverwaltung auf, aktiv den Austausch mit Wiesbadener Unternehmen zu suchen, um einen Überblick über die aus den Sanktionen entstehenden Auswirkungen auf die Wiesbadener Wirtschaft zu erhalten und die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Auch zur Teilnahme an der heutigen Mahnwache und an künftigen „Demonstrationen für den Frieden in Europa und gegen die russische Aggression“ ruft VOLT Wiesbaden auf.
„Mayors for Peace“-Friedensfahne am Rathaus
Am Wiesbadener Rathaus weht die „Mayors for Peace“-Fahne mit der Aufschrift „Peace – Bürgermeister für den Frieden“. „Das soll ein Zeichen für unseren gemeinsamen Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt in Europa sein“, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Zahlreiche Städte des weltweiten Netzwerkes „Mayors for Peace“, darunter auch Wiesbaden, beteiligten sich an der Aktion, die von Hannover als „Lead City der Mayors for Peace“ initiiert wurde. Die Flagge soll auch am Samstag, 26. Februar, vor dem Rathaus hängen.
IHK hilft Unternehmen
IHK Wiesbaden-Präsident Dr. Christian Gastl erklärt sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisch. Die IHK baut ihre Beratung aus. Auch in der Wirtschaftsregion Wiesbaden gibt es starke wirtschaftliche Verflechtungen mit Russland und der Ukraine. Zahlreiche Unternehmen aus der Region sind mit eigenen Niederlassungen dort vertreten. „Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei den Menschen in der Ukraine. Neben der Bevölkerung haben wir dabei die Mitarbeiter:innen der Auslandshandelskammer und der deutschen
Unternehmen vor Ort im Blick. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Konfliktes lassen sich noch nicht genau einschätzen. Es gibt viele Unsicherheiten. Klar ist aber, dass Auswirkungen spürbar sein werden“, sagt IHK-Präsident Dr. Christian Gastl.
Die IHK Wiesbaden hat ihr Serviceangebot zum Handel mit der Ukraine und Russland nun stark ausgebaut. „Wir wollen unseren Unternehmen schnell und unkompliziert zur Seite stehen. Unsere Expertinnen helfen bei allen Fragen rund um den Außenhandel“, verspricht Dr. Gastl. Außerdem hat die IHK auf ihrer Homepage Informationen zum EU-Maßnahmenpaket, sowie zu Finanz- und Handelssanktionen mit Kontakten zusammengestellt: www.ihk-wiesbaden.de/ukraine. Das Angebot wird laufend aktualisiert und erweitert.
Politische Jugendorganisationen aus Hessen organisieren Kundgebung in Wiesbaden
Die GRÜNE JUGEND Hessen, Jusos Hessen-Süd, Junge Union Hessen und die Jungen Liberalen Hessen rufen unter dem Motto “Stand with Ukraine!” zu einer gemeinsamen Solidaritätskundgebung auf. am Samstag, den 26. Februar, um 14 Uhr auf dem Rathausvorplatz in Wiesbaden. „Jeder Mensch, der seine Solidarität mit der Ukraine ausdrücken möchte, ist herzlich willkommen“, erklären die Jugendorganisationen. Die Hessischen GRÜNE JUGEND, Jusos, Junge Union und Junge Liberale verurteilen den „offenen Bruch internationalen Rechts“ auf das Schärfste und bekunden ihre Solidarität mit der Ukraine. Die Ukraine sei ein unabhängiger, souveräner Staat und integraler Bestandteil Europas: „Wir müssen zeigen, dass wir Angriffskriege im 21. Jahrhundert nicht mehr tolerieren. Wir stehen an der Seite der ukrainischen Bevölkerung, die nun mit Leib und Leben den ultimativen Preis für die imperialistischen Großmachtsfantasien von Putin bezahlt.“
„Wir sind als europäische Generation nach dem Kalten Krieg in Sicherheit und Frieden aufgewachsen. Dieses Privileg, das uns zugutekam, wird uns in diesen Stunden von Putin in der Ukraine genommen. Frieden ist und bleibt das wertvollste Gut. Ihn mit allen verfügbaren Mitteln wiederherzustellen und zu verteidigen, ist das Gebot der Stunde. Frieden in Europa sowie die Achtung der Souveränität und Unabhängigkeit einzelner Staaten geht uns alle etwas an“, schließen die Hessischen politischen Jugendorganisationen ihren Aufruf.
Dank für Hilfsangebote
„Wir danken allen Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern, die sich mit den Menschen in der Ukraine solidarisieren“, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Sozial- und Integrationsdezernent Christoph Manjura. Seit dem 24. Februar erreichen zahlreiche Unterstützungsangebote, aber auch konkrete Fragen die Stadtverwaltung. Auch sei bekannt, dass Wiesbadener Familien mit ukrainischen Wurzeln Verwandte und Freunde aus der Ukraine aufnehmen. „Unser Dank gilt allen Menschen in unserer Stadt, die sich bereit erklären, Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft anzubieten“, teilen Mende und Manjura unisono mit. Auch im Sozialdezernat laufen hierzu die Vorbereitungen auf Hochtouren: „Es stehen derzeit ausreichend Plätze in Notunterkünften zur Verfügung, sodass Menschen, die keine Möglichkeit haben bei Freunden und Verwandten unterzukommen, schnellstmöglich ein Dach über dem Kopf erhalten“. Alle Bürgerinnen und Bürger, die Menschen aus der Ukraine mit ihrem Engagement beim Ankommen in Wiesbaden unterstützen wollen, können sich per Mail an: Hilfen-fuer-Gefluechtete@wiesbaden.de oder werktags telefonisch (0611) 312049 wenden.
Unklar sind jedoch noch einige rechtliche Fragestellungen: Wo müssen sich Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Wiesbaden bei Freunden und Familie angekommen sind, melden? Welche Leistungen können sie im Bedarfsfall beantragen? Wie erhalten sie einen rechtsicheren Aufenthaltstitel und vieles mehr? „Wir bitten daher um Verständnis, dass derzeit noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden können. Sobald uns nähere Informationen vorliegen, werden wir umgehend weitere Informationen zur Verfügung stellen“, bittet Sozial- und Integrationsdezernent Manjura um Verständnis.
Gesprühte Botschaft in der Fußgängerzone
„Fuck War“ hat jemand in großen Buchstaben auf einen Bauzaun in der Fußgängerzone, Langgasse, Ecke Schützenhofstraße, gesprüht.
(sas/Bilder: Wiesbadener Bündnis für Demokratie, Dirk Fellinghauer, Monika Werneke, Angelika Stehle)
DIESER BEITRAG WIRD FORTLAUFEND AKTUALISIERT
Dieser Text war gestern (13.03.2022) bei der Demonstration auf einer Beamer-Leinwand zu sehen:
Spendenaufruf
Stichwort: Ukraine
UNICEF Wiesbaden
IBAN: DE09 3702 0500 3034 8607 95
Bank für Sozialwirtschaft
Jede Spende, die bis zum 27.03.22 eingeht, wird bis zu 5.000€ verdoppelt