Wegen der Sperrung der Schiersteiner Autobahnbrücke verstärkt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) kurzfristig den Schienenverkehr zwischen Mainz und Wiesbaden. Der Autoverkehr wird auf die rheinaufwärts gelegene Weisenauer Brücke gelenkt. Dies teilten heute Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, der Präsident von Hessen Mobil, Burkhard Vieth, und RMV-Chefplaner Thomas Busch auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz mit.
„Alles was möglich ist, um den Verkehr zu entlasten, machen wir. Wir werden dort, wo möglich, zusätzliche Zugfahrten anbieten und die Kapazitäten aufstocken. Darüber hinaus wird Servicepersonal vor Ort an den Bahnhöfen sein und Auskunft geben. Unter www.rmv.de informieren wir rund um die Uhr“, sagte der Geschäftsbereichsleiter Verkehrs- und Mobilitätsplanung des RMV, Thomas Busch. Die Mainz und Wiesbaden verbindende S-Bahn-Linie 8 werde ab Montag jeweils von 6.30 bis 19.30 Uhr mit Langzügen verkehren, so dass dann – einschließlich der Regionalbahnlinie 75 – insgesamt 3600 Plätze pro Stunde und Richtung zur Verfügung stehen.
Bahn öffnet Fernzüge für Regionalreisende
„Auf unsere Bitte hin wird überdies die Bahn vorerst ihre Fernverkehrszüge zwischen Mainz und Wiesbaden für Reisende mit Tickets der Verkehrsverbünde öffnen“, informierte Al-Wazir. „Ich danke der Bahn für diese schnelle und unbürokratische Hilfe in einer schwierigen Situation für Tausende Berufspendler. Ebenso danke ich dem RMV und Hessen Mobil für ihr rasches und umsichtiges Handeln.“ Der Minister nutzte die Situation auch für eine politische Forderung. „Der überraschende Ausfall dieser überaus wichtigen Straßenverbindung zeigt, wie wertvoll ein leistungsfähiger Schienennahverkehr ist“, sagte Al-Wazir. „Der Bund muss auch hier seine Verpflichtung erfüllen und die Unterfinanzierung des Schienenverkehrs beenden.“
Wie der Präsident von Hessen Mobil, Burkhard Vieth, erläuterte, sind die wichtigsten Knotenpunkte im Zulauf auf den Mainzer Autobahnring mit insgesamt neun dynamischen Wegweisern mit integrierten Stauinformationen, sogenannte dWiSta, ausgestattet.
„Die Anzeigen sind schon im Vorfeld vorbereitet und abgestimmt gewesen und konnten sofort mit Beginn der Sperrung geschaltet werden“, erklärte Vieth: „Um Behinderungen durch Tagesbaustellen auszuschließen, wird es außer in Notfällen bis auf Weiteres auf den Umleitungsstrecken keine Tagesbaustellen geben.“
Heute hatte es ein außerordentliches Treffen der von den Straßenbaubehörden der beiden Länder eingerichteten Arbeitsgruppe zur Schiersteiner Brücke gegeben.
Hessen Mobil leitet den Verkehr in Richtung Mainz ab dem Schiersteiner Kreuz mit Hilfe der digitalen Anzeigen über die A 66 und A 671 um. Um die A 671 zu entlasten, wird der Verkehr in Richtung Wiesbaden am Rüsselsheimer Dreieck bei Bedarf über die A 67, A 3, A 66 umgeleitet. Darüber hinaus wird bei Bedarf zur Entlastung der A 66 und der A 671 am Wiesbadener Kreuz der Verkehr in Richtung Mainz über die A 67 und A 60 umgeleitet.
Minister Al-Wazir bat die RMV-Fahrgäste in anderen Regionen um Verständnis für etwaige Verzögerungen, die sich aus der Verlagerung von Kapazitäten in den Raum Mainz-Wiesbaden ergeben könnten. „Das Nahverkehrssystem im Rhein-Main-Gebiet ist schon an normalen Tagen voll ausgelastet. Solche Notlagen lassen sich nicht ohne weiteres kompensieren.“ (dif/ Foto (c) RMV/Kösling)