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Nicht nur lustig: AfD unterstellt Schlachthof Terrorismus-Sympathien und stellt Zuschüsse in Frage

Auf den ersten Blick ist es einfach nur lustig, entsprechend hat der Schlachthof das Bild des Wiesbadener AfD-„Kultursprechers“ Dr. Klaus-Dieter Lork mit der Frage „Kulturstätte oder linkes Zentrum“ auch heute Abend auf seiner Facebookseite geteilt mit der launigen Bemerkung: „Zunächst dachten wir, der Postillon adelt uns durch seine Aufmerksamkeit. Aber nein, es ist die lokale AfD!“ und mit einem ironischen „Dank“ für den „tiefgründigen humoristischen Wert“. Binnen Minuten hagelte es Kommentare voller Spott für den AfD-Politiker und mit großem Support für den Schlachthof. Schaut man sich allerdings nicht nur das Bild, sondern auch die ausführliche „Erklärung“ und die Botschaften des AfD-Stadtveordneten an, der auch Mitglied des Kulturbeirats ist, dann ist die Sache nicht mehr wirklich witzig, sondern alarmierend.

Aktueller Anlass für die AfD-Erklärung mit der Aufforderung „Wir müssen aufpassen, dass der Schlachthof nicht zur Roten Flora Wiesbadens wird“ ist die Verlängerung des kürzlich vom städtischen Kulturausschuss beschlossenen sogenannten „Betrauungsaktes“ der Stadt Wiesbaden zugunsten des Kulturzentrums Schlachthof. Mit einem verbalen Frontalangriff voller Halb- und Unwahrheiten und dem Herleiten hanebüchener Zusammenhänge versucht der AfD-Mann, eine anerkannte und quer durch (bisher) alle politischen Lager anerkannte und unterstützte Kulturinstitution und ein echtes Aushängeschild unserer Stadt zu diskreditieren und fordert aus rein politischen Gründen, ihr die städtische Unterstützung zu entziehen. Dies ist ein Angriff auf die Kunst- und Kulturfreiheit und ein Zensurversuch. Das Vorgehen Lorks in Wiesbaden passt in die bundesweit zu beobachtende Methode der AfD, durch Anfragen und Verlautbarungen zu versuchen, die für sie oft missliebige Kunst- und Kulturszene zu verunsichern und unter Druck zu setzen.

Die vermeintlichen Terror-Unterstützer und Gewalt-Sympathisanten nehmen es einstweilen mit Humor: „Auch wenn wir uns an der schier unglaublichen Unkenntnis erstaunen, die zu diesem schönen Post/Poster geführt haben muss, so überwiegt doch dessen tiefgründiger humoristischer Wert – der den Macher*innen vermutlich auf immer verborgen bleibt. Danke AfD Wiesbaden, da sind uns vor Lachen mal kurz die Zecken aus den linksversifften Dreadlocks gefallen. Nur eines solltet ihr bitte uns und allen anderen Menschen in Deutschland zuliebe nicht machen: Politik.“ (Dirk Fellinghauer/ Foto Schlachthof-facebook)

Kultur(beirat)-Diskussion mit OB-KandidatInnen heute im Rathaus

Das Thema kann auch angesprochen und diskutiert werden heute Abend um 19 Uhr bei der Kultur(beirat)-Podiumsdiskussion mit sechs der sieben OB-KandidatInnen (inklusive AfD-Kandidat Eckhard Müller) im Rathaus-Festsaal. Die interessierte Öffentlichkeit ist willkommen:

https://sensor-wiesbaden.de/welche-zukunft-hat-kultur-in-wiesbaden-oeffentliche-diskussion-mit-ob-kandidierenden/ 

3 responses to “Nicht nur lustig: AfD unterstellt Schlachthof Terrorismus-Sympathien und stellt Zuschüsse in Frage

  1. Herr Dr. Lork, Sie sollten sich erstmal gut informieren und nicht so einen miesen Populismus betreiben. Sie haben wirklich überhaupt gar keine Ahnung was die Geschichte des Schlachthofes in den letzten 25 Jahren angeht. Schämen Sie sich!

  2. Dirk, warum die Solidarität mit der Antifa verbergen? Sei stolz drauf. Du musst nicht lügen. Viele Parteien bekunden ihre Sympathie zu Linksaußen.
    Die Parolen auf dem Gelände kann ohnehin jeder sehen, der mit offenen Augen teilnimmt. „Fick dich Deutschland“ und „ACAB“ gehören noch zu den Harmlosigkeiten.
    Als Journalist machst es Dich unglaubwürdig, das zu bestreiten und Dich lustig zu machen, statt hinzusehen.

  3. Als nächstes werden dann alle Kneipen geschlossen, in denen irgendwann mal irgendwer was rechtspopulistisches in besoffenem Kopf rauskrakelt hat? Sicher nicht! Ist ja deutsches Kulturgut… Die AfD sollte mal lieber Denken vor dem Publizieren solcher Aussagen!

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