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Preis für den besten Jury-Riecher verdient Wiesbaden: Martina Hefter gewinnt (auch) Deutschen Buchpreis

Gäbe es einen Preis für den besten Riecher im Literaturbetrieb, wären die LiteraturkritikerInnen Katharina Borchardt (SWR), Mara Delius (Literarische Welt, Die Welt) sowie Andreas Platthaus (FAZ) prädestiniert dafür, selbigen zu ergattern. Das Trio bildete die Fachjury für den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden – und ihre Wahl fiel vor Monaten auf Martina Hefter: jene Frau, die nun heute Abend – am Vorabend der Frankfurter Buchmesse – auch den Deutschen Buchpreis abgeräumt hat.

„In ihren Arbeiten verknüpft sie auf einzigartige Weise darstellende und textliche Verfahren. Martina Hefter textet Tanz, und sie tanzt Texte. Befreiend!“ begründete die Wiesbadener Jury die Wahl. „Auf faszinierende Weise verbindet der Roman zermürbenden Alltag mit mythologischen Figuren und kosmischen Dimensionen, er navigiert zwischen Melancholie und Euphorie, reflektiert über Vertrauen und Täuschung“, urteilte die Jury des Deutschen Buchpreises über den ausgezeichneten Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ der 59-Jährigen Allgäuerin.

„Der Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2024 geht an die Autorin, Lyrikerin und Performancekünstlerin Martina Hefter. Die Preisverleihung findet am Dienstag, 12. November um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt“, heißt es in der bereits im August versandten Pressemitteilung. So weit, so – fast – richtig. Seit heute Abend muss es heißen: Die Preisverleihung findet im Kulturforum Wiesbaden statt. Denn: Martina Hefter wurde heute im Frankfurter Römer mit dem begehrten Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Da ist erhöhtes Publikumsinteresse vorprogrammiert. Und ein Locationwechsel eine logische Maßnahme.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende wird den Wiesbadener Preis am 12. November – im Kulturforum! – überreichen, Kulturdezernent Hendrik Schmehl spricht ein Grußwort. Im Rahmen der Veranstaltung stellt Martina Hefter auch ihr Werk vor. Die Laudatio hält Katharina Borchardt. Naomi wird die Preisverleihung musikalisch umrahmen.

Martina Hefter, 1965 geboren in Pfronten im Allgäu, lebt und arbeitet als Autorin, Lyrikerin und Performancekünstlerin in Leipzig. Sie studierte zeitgenössischen Tanz in Berlin und literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Neben ihrer literarischen Arbeit beschäftigt sie sich mit Projekten, die Sprache und Bewegung in Verbindung bringen. Von ihr erschienen zahlreiche Gedichtbände. Zudem ist sie Autorin mehrerer Romane, dazu zählt der aktuelle, 2024 bei Klett-Cotta erschienene Roman „Hey guten Morgen, wie geht es Dir?“ (2024): Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen.

Eine direkte Verbindung vom Deutschen Buchpreis nach Wiesbaden gab es bereits 2016. Damals gewann Frank Witzel, der in Wiesbaden geboren wurde und aufgewachsen ist (genauer gesagt, in Biebrich), die renommierte Auszeichnung für sein 817 Seiten starkes Romankaleidoskop mit dem Titel „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“. (Dirk Fellinghauer/Fotos Maxmilian Gödecke, Dirk Fellinghauer)

 

 

 

1 response to “Preis für den besten Jury-Riecher verdient Wiesbaden: Martina Hefter gewinnt (auch) Deutschen Buchpreis

  1. Habe mir das Buch schon bestellt, es wird aber noch etwas dauern, wurde mir gesagt!
    „Freue mich schon sehr darauf! Brigitte 🍀💚☘️

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