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„Rhein-Main-Hallen bleiben in der Friedrich-Ebert-Allee“

Die Große Koalition im Wiesbadener Rathaus wertet die „informelle Bürgerbeteiligung“ im Zuge des Neubaus der Rhein-Main-Hallen als vollen Erfolg. Die beiden Fraktionsvorsitzenden Bernhard Lorenz (CDU) und Sven Gerich (SPD) berufen sich auf die Ergebnisse einer Bürgerbefragung des Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid, die heute im Rathaus vorgestellt wurden. Die wichtigste Botschaft: „Die Rhein-Main-Hallen bleiben in der Friedrich-Ebert-Allee“.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernhard Lorenz findet: „Die Wiesbadener haben sich klar für die Zukunft der Rhein-Main-Hallen entschieden. Sie wollen den Neubau und votieren klar für einen Standort in der Innenstadt.“ Sein Kollege Sven Gerich von der SPD ergänzt: „Die Ergebnisse sind eine klare Bestätigung unserer Politik. Denn alle Annahmen, Pläne und Ziele der Koalition wurden ausnahmslos und eindrucksvoll bestätigt.“ 

Gericht bewertet die Ergebnisse der Befragung als „klare Handlungsempfehlungen , die nun konsequent umgesetzt werden können.“ Gerade die wirtschaftliche Bedeutung des Ausstellungs- und Kongressgeschäfts für die Stadt und die ansässigen Unternehmen sei von den Befragten unterstrichen worden. „Eine Unterbrechung des Betriebes wird von den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern kritisch gesehen. Dies dürfen wir in der Planung nicht außer Acht lassen“, sagt Lorenz. Und diese Planung erfolgt am Standort Friedrich-Ebert-Allee. Zu diesem Ergebnis kommen beide Koalitionsparteien nach Auswertung aller Ergebnisse. Gerich: „Die Wiesbadener haben uns in den Befragungsergebnissen bestätigt.“ 

Zufrieden zeigten sich beide Fraktionsvorsitzenden auch mit der Tatsache, dass insgesamt nur fünf Prozent der repräsentativ Befragten die beiden von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Standortmöglichkeiten für nicht akzeptabel hielt. Für das Gelände des ESWE-Busbahnhofs in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof hätten sich nur 1,9 Prozent ausgesprochen: „Eine völlig zu vernachlässigende Größe, die in den letzten Wochen zu Unrecht häufig als ernsthafte Alternative dargestellt wurde, obwohl deren Realisierung überprüft und aus vielen Gründen absolut unrealistisch ist“, sprechen die großkoalitionären Fraktionschefs mit einer Zunge. Die genauen Ergebnisse der Telefon- und Vor-Ort-Befragungen sind hier zu finden.

Europaweiter Wettbewerb

Mit einem Architektenwettbewerb werden nun weitere Details herausgearbeitet. Dieser solle nach Ansicht der beiden planungspolitischen Sprecher Hans-Martin Kessler (CDU) und Vera Gretz-Roth (SPD) ein europaweit ausgeschriebenes, begrenzt offenes Verfahren sein. „Der Neubau wird im Kern auf dem Ladehof der jetzigen Rhein-Main-Hallen positioniert und soll die Herbert-Anlagen so wenig wie möglich tangieren“, beschreibt Gretz-Roth den Standort. Hans-Martin Kessler ergänzt: „Wir sind uns – wie die Befragung zeigt – mit der großen Mehrheit der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener einig, dass der Neubau einen existenziellen Eingriff in das laufende Ausstellungs- und Kongressgeschäft vermeiden muss.“ Nur so könnten Arbeitsplätze gesichert werden. Maßgebliche Vorgaben seien auch die Sichtbeziehungen zu der unlängst renovierten Wandelhalle und ihrem als Gartenkunstwerk der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts gestalteten Umfeld.

 Für die verbleibende Grundfläche vom gewählten Neubaufenster bis zur Rheinstraße (dies entspricht in etwa dem jetzigen Standort der Hallen) sollen auch städtebauliche Ideen Bestandteil des Wettbewerbs werden. Dies gilt auch für den Übergangsbereich von dem neuen Gebäude in die Herbert-Anlage. Die neuen Rhein-Main-Hallen sollen zudem als so genanntes „Green building“ nach aktuellen Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) zertifiziert werden. Dies werde laut Umfrage von der Bevölkerung deutlich unterstützt. 

„Bürger weiter aktiv einbinden“

Auch während der Planungs- und Bauphase will die Große Koalition die Wiesbadener Bevölkerung aktiv einbinden. Am Ende des Architektenwettbewerbs sollen die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener erneut befragt werden, welcher Entwurf bevorzugt wird. Die zweite Stufe des Beteiligungsverfahrens werde sich verfahrenstechnisch an der zuletzt durchgeführten Befragung orientieren.

– Foto (c) Rhein-Main-Hallen –