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Saunieren verboten, Lauschen erlaubt: Geschlossene Kaiser-Friedrich-Therme wird zum besonderen Vorleseort

Geschwitzt werden darf bis auf Weiteres nicht mehr in der Wiesbadener Kaiser-Friedrich-Therme, zumindest nicht im dafür vorgesehenen Sinne. Aus Energiespargründen hat die Stadt im September die Schließung der beliebten Sauna inmitten der Stadt beschlossen. Im Januar wird die Kaiser-Friedrich-Therme nun wieder eröffnet – temporär und für einen ganz anderen Zweck: An zwei Samstagen wird die Kaiser-Friedrich-Therme exklusiv für die Kultur zugänglich.

Wiesbadens schönste Therme verwandelt sich am 21. und 28. Januar, jeweils ab 19.30 Uhr, in einen wahrlich außergewöhnlichen Vorleseort. Gäste lauschen an diesen Abenden schweißtreibenden Texten der Weltliteratur: Über das Baden, den Vulkanausbruch, das Nacktsein, die Großwäscherei, den abkühlenden Regen, das Saunieren … Gelesen wird unter dem Motto „Kein Schweiß auf´s Buch“ von Franziska Geyer, Mario Krichbaum, Armin Nufer, und vom Intiatoren-Duo Grit Schade und Oliver Wronka.

Wem nicht schon vom Zuhören warm wird, den wird die kostenlose Thermalheizung erfreuen, bespeist über Quellen im Untergrund. Nur eine Bedingung gibt es: „Kommen Sie bitte bekleidet! No need to undress!“ Sehr wohl sollte man sich aber auch im Winter auf Temperaturen einstellen, die an Sommer erinnern. Einlass ist am 21. und 28. Januar ab 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Spenden willkommen – und frühzeitiges Erscheinen ratsam: Eine Reservierung von Karten ist nicht möglich, die Plätze sind aufgrund der Leseorte begrenzt.

„Die Becken sind zwar leer, aber das Programm ist inhaltsvoll und abwechslungsreich“, versprechen die Veranstalter: „Es erwarten Sie jeweils drei 25-minütige Lesungen aus unterschiedlichen Genres vom Krimi, über Erzählungen bis hin zum FKK-Roman.“ Die Lektüre wird passend zu den diversen Leseorten ausgewählt. Spannend, poetisch, witzig soll es werden, und: Kurze Aufguss-Lesungen runden den Abend ab.

Veranstaltende dieses einzigartigen Erlebnisses inmitten besonderer Jugendstil-Architektur sind Schade/Wronka in Zusammenarbeit mit Mattiaqua und unter Mitwirkung des Atelier Römerberg e.V. sowie mit sensor als Medienpartner und Förderung durch das Kulturamt Wiesbaden und die Ortsbeiräte Mitte, Südost und Hollerborn.

(sun/Foto: R. Fischenich)