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sensor-Wochenendfahrplan: Freudiges Wiedersehen, umfassendes Engagement, vielfältige Feierei

Von Dirk Fellinghauer. Fotos Veranstalter.

An diesem Wochenende beginnt das Jahr 2018. Hä? Läuft doch längst. Richtig. Aber das „Jahr des Engagements 2018“ fängt an diesem Wochenende offiziell an – mit einer „Arbeitsveranstaltung“ am Samstag tagsüber im Rathaus und Vergnügen am Abend im Kulturforum. Wer sich in Sachen Ausgehen, Kultur, Theater, Kunst, Party & Co „engagieren“ will, kommt an diesem Wochenende ebenfalls ausgesprochen gut auf seine Kosten. Und nicht vergessen. Um 2 wird´s plötzlich 3 in der Nacht zum Sonntag, die Uhr wird umgestellt, die Sommerzeit beginnt.

FREITAG

Yakari Pferdemusical: Yakari hat Heidi längst den Rang an den deutschen Bildschirmen abgelaufen. Der kleine mutige Indianer, der mit den Tieren sprechen kann, erlebt mit seinem Pferd Kleiner Donner immer wieder spannende Abenteuer. Bisher gab´s das nur im Fernsehen, nun kommt Yakari auch nach Wiesbaden. Und zwar mit echten Menschen und echten Pferden. Durch die enge Absprache mit den Yakari-Machern sind die Figuren genauso wie in der Zeichentrickserie, nur eben lebensgroß und echt. „Weltpremiere“ ist auf dem Festplatz Gibber Kerb. Danach wird dort bis zum 2. April gewiehert, galoppiert – und gesprochen. Nicht nur was für kleine Fans. www.yakari-show.de

„Am Ende bleibt Schweigen“: In dem Stück „ des „Freien Theaters Wiesbaden“ steht das (Er)Tragen der Schuld im Vordergrund, persönlich-individuell aber auch gesellschaftlich. Es sind die Mauern des Schweigens, die in uns jedem, aber auch in einer ganzen Generation von Müttern und Vätern, ein Vakuum hinterlassen. Drei Schauspieler begeben sich auf eine Reise in das Leben der Generationen von damals und denen, die danach kamen. Können wir uns irgendwann lossagen von den Ereignissen im Dritten Reich und dem, was danach kam? Um 19.30 Uhr im Kulturpalast.

„Orlando“-Premiere/EXIL-Festival: „Das ist unwahrscheinlich, was LLewellyn Reichman da macht“, hören wir aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen. Also ist es sehr wahrscheinlich, dass man etwas verpassen würde, würde man diese Premiere heute im Walhalla im Exil verpassen: Viriginia Woolfs „Orlando“, adaptiert in einer Performance von und mit Llewellyn Reichmann, heute beim EXIL-Festival um 20 Uhr iin der Nerostraße.  Und im Anschluss um 21.30 Uhr der Film „Orlando“ mit Tilda Swinton und Billy Zane. Die Geschichte, zweimal sicher komplett unterschiedlich erzählt: Orlando durcheilt in einem einzigen Leben vier Jahrhunderte, von den Tagen der großen Elisabeth bis heute. Auf halbem Wege wechselt der junge Edelmann das Geschlecht. Aus dem Favoriten der greisen Königin, dem liebeswunden Höfling, dem Gesandten der Krone in fernen Landen wird eine Lady. Sie wird in den literarischen Salons des 18. Jahrhunderts belächelt und empfängt im Zeitalter Viktorias vom Manne ihrer Träume ein Kind. Orlandos Reise durch die Zeit endet im lärmenden London von heute.

Jazz(architekt) am Rhein: Phil Minton und Carl Ludwig Hübsch sind als Improvisatoren unterwegs, um Tag für Tag aufs neue den Schritt ins Unbekannte zu wagen, in eine neue Musik, die sich von selbst zusammensetzt. Derartigem Klingen liegt blindes Einverständnis der Musiker zu Grunde. Gespielt wird, was nötig ist. Die Musik ist der Chef. Und so entsteht von Augenblick zu Augenblick Feines, Wildes, Spannendes und  Magisches vor den Ohren der lauschenden Hörer. Im Talley‘s am Rheinufer, organisiert von Jazzarchitekt.

SAMSTAG

Auftakt Jahr des Engagements: „Bring. Dich. Ein. Du fürs Wir“ ist das Motto des vom OB ausgerufenen Jahr des Engagements 2018 in Wiesbaden. Der offizielle Auftakt ist an diesem Wochenende. Tagsüber treffen sich alle Engagierten und die es werden wollen zwischen 9.20 und 17 Uhr im Rathaus. Nach gemeinsamem Arbeiten zu den Themen „Bürgerengagement in ausgewählten Städten“ und „Wie gelingt der Austausch zwischen Politik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft“ am Vormittag, beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Nachmittag in verschiedenen Workshops mit den Themen Wertschätzung, Gewinnung von Ehrenamtlichen, Engagement in der Generation 55+ sowie in den sozialen Medien. Abends gibt es dann ein Kulturelles Kaleidoskop um 19 Uhr im Kulturforum am Schillerplatz. Nach der Begrüßung von Kulturdezernent Axel Imholz gestalten zahlreiche Menschen unserer Stadt ohne Gage ein buntes Programm und leisten damit einen ganz persönlichen, wertvollen Beitrag zum Jahr des Engagements. Alle Bürgerinne und Bürger sind bei freiem Eintritt eingeladen.

Marktfrühstück-Saisonauftakt:  Unter den Motto „Willkommen, Frühling!“ wird die neue Saison der Marktfrühstücke auf dem Wiesbadener Wochenmarkt eröffnet. Bis Oktober setzt das monatliche Marktfrühstück eigene Schwerpunkte auch mit saisonalen und regionalen Produkten. Zum Auftakt der neuen Marktfrühstücks-Saison präsentieren sich traditionell alle Wiesbadener Weingüter am Weinstand des Wochenmarktes, die anschließend bis zum 24. November immer im Wechsel ihre Weine und Sekte anbieten. Für die musikalische Unterhaltung sorgen an diesem Tag Colin Frost und Paul Maré, die dem Marktfrühstück stets eine besondere Note verleihen: Das Duo verfügt über ein breites Repertoire an Blues-, Jazz- und Pop-Songs.

GLYG-Eröffnung: Leckere Weine von jungen regionalen Winzerinnen und Winzern, lockere Atmosphäre, Raum (und riesiger Tisch) für Austausch und Geselligkeit – all das und noch viel mehr (wie Sekt und Spirituosen) bietet „Glyg in Flaschen“ eröffnet Marcus Wenig heute und feiert den ganzen Tag. „Junge Leute an das Thema Wein ran bringen, junge Winzer dabei unterstützen, in Wiesbaden Sichtbarkeit zu bekommen“, beschreibt er seine Ideen für seinen Laden (bestens passend integriert in den Hofladen) am „Eingangstor zum Rheingauviertel“ an der Ecke Marcobrunnerstraße/Rauenthaler Straße. Freitags ist „Open Bottle Day“ bis 22 Uhr.

Ausstellungseröffnung Shabnam Miller: „Fine Arts meets Aesthetics“ heißt die Ausstellung der Wiesbadener Künstlerin Shabnam Miller in Salia Osmans HNO Facharztpraxis für Ästhetische Medizin. Von 11 bis 15 Uhr läuft die Vernissage in der Marktstraße 32.

Lauf gegen Rassismus: „ICH lauf gegen Rassismus!“ – die Aufforderung lautet: Lauft oder rollt gemeinsam mit vielen Menschen aus Wiesbaden und der Umgebung gegen Rassismus und setzt damit ein klares Zeichen in der Stadt!“ Leider ja, Stichwort „Schweinefleisch-Debatten“ im Rathaus, ja auch in unserer Stadt nötiger denn je. Mitmachen kann jede*r. Startschuss ist um 15:30 Uhr. Ziel ist, dass ihr so lange, wie ihr könnt, mindestens aber 20 Minuten die um das Wiesbadener Rathaus und den Marktplatz führende Runde lauft/ rollt. Lauft in Gruppen, mit Freunden, Arbeitskollegen oder alleine, jede*r Einzelne zählt. Jede und jeder kann  jederzeit dazukommen. Der letzte Startschuss ist um 17:00 Uhr und das Ende um 17:30 Uhr.

Kinder-Kurzfillme: Das Caligari steht ganz im Zeichen des Kurzfilms für Kinder. Das Medienzentrum Wiesbaden e.V. und das Kulturamt laden ein zu einer exklusiven Kinoveranstaltung mit „Kurzfilmen für Kinder – Mit Prädikat“, die der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Film- und Medienbewertung kuratiert und veröffentlicht hat. In einer 50-minütigen Veranstaltung am Samstag, 24. und Sonntag, 25. März, jeweils 15 Uhr im Rahmen des Caligari-Traumkino) erwartet die jüngsten Kinogänger ein buntes Programm mit vier lustigen, spannenden und überraschenden Kurzfilmen.

5 Jahre Les Deux Dienstbach:  Bon Anniversaire! Viele haben schon bei Jennifer und Nathalie Dienstbach gefeiert, nun dürfen die Zwillingsschwestern mal – beziehungsweise schon wieder, sie haben ja gerade erst fulminant „Umzugsparty“ ihrer „tante Simone“ am Sedanplatz gefeiert – sich selbst feiern. Nun also: Ihr Team, den Laden, die wundervolle Idee, in der ehemaligen Apotheke ein Stück Frankreich einziehen zu lassen. Mit viel Liebe haben sie vor 5 Jahren auf Flohmärkten typisch französische Einrichtung gekauft und einfach einen ungewöhnlichen Laden aufgemacht. Das Lächeln der Zwillinge, die Entspanntheit des ganzen Teams und die Atmosphäre sind einmalig in der Stadt. Ihren Erfolg wollen sie nun mit allen feiern. Mit Amuse-Bouche statt à la carte und Live Musik von Marion & Sobo, vielen französischen Chansons und sicher viel Rotwein. Um 18 Uhr im Les Deux Dienstbach in der unteren Albrechtstraße.

Earth Hour: Zum 8. Mal geht in Wiesbaden, wie in der ganzen Welt, an diesem Tag, in dieser Stunde, in dieser „Earth Hour“ das Licht aus. An öffentlichen Gebäuden, aber auch in Firmen, an Sehenswürdigkeiten oder auch zu Hause, im Kleinen. Denn jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass wir alle länger etwas von unserem Planeten haben. Das Umweltamt hat dazu ein buntes Programm zusammengestellt. Um 18.30 wird im Murnau Filmtheater der Film „FURUSATO – Wunde Heimat“ gezeigt. Um 20.30 gehen dann am Schlachthof für 60 Minuten die Lichter aus. In dieser Zeit sorgt eine spektakuläre Feuershow sowie der Chor „Zwischentöne“ für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Fürs „Dinner in the Dark“ sorgen ein Food Truck und ein Waffelstand. Wer möchte, kann mit einem mitgebrachten Windlicht, das aus Windlichtern aufgestellte Symbol der Earth Hour 60+ verstärken. Die 60+ steht für das Ziel, ein Bewusstsein für ein umweltfreundlicheres Leben und Handeln zu schaffen – weit über die 60 Minuten heraus.

„Empty-Shelters“-Ausstellungseröffnung – Sven Sauer und Igor Posavec: „Korea zeigt wie Deutschland heute ohne Wiedervereinigung aussehen könnte.“ Betrachtet man Koreas Geschichte, so zeigen sich Ähnlichkeiten zu Deutschland. Beide Länder wurden in den 60iger Jahren geteilt, durch Stellvertreter-Parteien wieder aufgebaut und wirtschaftlich beeinflusst. Der Unterschied: die Wiedervereinigung hat in Korea nicht stattgefunden. Die Arbeiten von Sven Sauer und Igor Posavec vermitteln ein schwer fassbares Gefühl, welches mit der Kamera nicht eingefangen werden kann: Sie zeigen einen Zustand in Seoul, der im Alltag den Kriegszustand verdrängt und ihn dennoch nicht leugnet … Die Vernissage zur von Susann Heintz und Thomas Wunsch kuratierten in der Linse-Galerie in der Seerobenstraße läuft den ganzen Tag über ab 11 Uhr, um 19 Uhr gibt es einen Artist Talk.

Wiesbaden feiert: Wenn „Wiesbaden feiert“, dann lohnt sich das 13-fach. Mit einem Eintrittsbändchen gibt’s in über 13 Locations freien Eintritt und viele Getränke- und Snackspecials. Cool sind auch die Liveacts. Die Urban Club Band spielt im Park Café, die legendären Disco Boys heizen das Coyote Café richtig ein, im Kulturpalast wird zu den 80er und 90ern getanzt. Alle Infos auf Facebook unter „Wiesbaden feiert“.

Das Lokal feiert (Micha) – YouLoosie spielt auf: Und, nach dem wild und bis weit in den Morgen hinein gefeierten 18., noch ´ne heiße Sause im Lokal am Sedanplatz, mit DJ, Livemusik und hoch die Tassen. Warum denn jetzt schon wieder? Ei, de Micha wird Fuffzisch. De Micha? De Chef!! Und wer spielt? YouLoosie! YouLoosie? Der Uzi Mayer! Und You Le. Zurück aus Berlin. Eine Art Comeback. Ganz ganz groß.  Schön, dass ihr wieder hier seid!

SONNTAG:

Musikalischer Frühling: Das Johann-Strauß-Ensemble Herbert Siebiert ist die „kleinere Formation“ des „Johann-Strauß-Orchesters“.  Das besondere Wiener Flair der Konzerte und Veranstaltungen des Johann-Strauß-Ensembles Wiesbaden entsteht nicht zuletzt durch die temperamentvollen Musiker, die die Atmosphäre der Kaffeehäuser des „alten Wiens“ vermitteln. Um 16 Uhr im Schloss Biebrich mit der Sopranistin Anja Stader als Solistin.

Die grüne Lüge:  Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Hurra! Wenn wir den Konzernen Glauben schenken, können wir mit Kaufentscheidungen die Welt retten. Eine populäre und gefährliche Lüge. Gemeinsam mit der Umweltexpertin Kathrin Hartmann zeigt der preisgekrönte Regisseur Werner Boote (PLASTIC PLANET, ALLES UNTER KONTROLLE) in seinem neuen Dokumentarfilm, wie wir uns dagegen wehren können. Er thematisiert sowohl Nachhaltigkeitsaspekte im alltäglichen Leben des Konsumenten, als auch Innovationen und neue Trends mit dadurch verbundenen globalen Herausforderungen auf diesem Gebiet. Eine spannende Erkundungsreise in die ‚grüne Welt‘.  Um 18 Uhr sind im Caligari Regisseur Werner Boote und Autorin Kathrin Hartmann zu Gast.

Aeham Ahmad spielt und liest: Ein junger Mann spielt Klavier inmitten der Bombenkrater. Über YouTube hat sein Spiel Menschen auf der ganzen Welt erreicht und bewegt. Nun erzählt der längst in Wiesbaden lebende Aeham Ahmad die Geschichte seiner behüteten Kindheit in einem noch friedlichen Syrien, von seinem blinden Vater, dem Instrumentenbauer, von seinen Freunden, mit denen er durch die Straßen von Damaskus zieht. Er erzählt auch von dem Beginn des schrecklichen Krieges und von seiner lebensgefährlichen Flucht nach Deutschland. Immer wieder ist es seine Musik, die andere Menschen getröstet, ermutigt und ihm selbst buchstäblich das Leben gerettet hat. Um 18:00 Uhr
im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ bei freiem Eintritt im Hinterhof-Palazzo, Walramstraße 35.

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