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Sie kommen im Regen, aber Wiesbaden lässt sie nicht im Regen stehen: Flüchtlinge erreichen Wiesbaden um 4 Uhr morgens

Flüchtlingsunterkunft_Taunushalle_Nordenstadt

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um circa 4 Uhr morgens sind die ersten der angekündigten Flüchtlinge für die Notunterkünfte in Wiesbaden angekommen und aufgenommen worden. Eine vorsichtige Schätzung liegt bei circa 450 Personen, die Zahlen können im Laufe des Mittwochmittags konkretisiert werden. Nach derzeitigen Informationen stammt ein Großteil von ihnen aus Syrien. Die Flüchtlinge sind nach längerer Reise nach einer Zugfahrt von München aus mit Bussen in der hessischen Landeshauptstadt angekommen. Davor waren sie auf unterschiedlichen Transportwegen vor allem über Frankfurt nach Wiesbaden gebracht worden. Die Flüchtlinge wurden gleichmäßig auf den drei zuerst hergerichteten Hallen Nordenstadt, Breckenheim und Naurod verteilt, wo sie im Regen die vorläufigen Ziele ihrer langen Reisen erreichten.

ESWE-Busse holen Flüchtlinge am Frankfurter Bahnhof ab

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hatte in den Stunden vor der Ankunft seit kurz vor 20 Uhr permanent im intensiven Kontakt mit Land und Hilfskräften gestanden, um alles für die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten. Wegen verschiedener Verzögerungen, unter anderem bei der Zugverbindung, musste die Ankunftszeit für Wiesbaden immer wieder nach hinten korrigiert werden. Die Flüchtlinge waren mit dem Zug nach Frankfurt gekommen und sollten von dort mit Bussen abgeholt werden, die jedoch nicht bereit standen. Stattdessen holten dann Wiesbadener ESWE-Busse die Flüchtlinge ab. Aufgrund der „dynamischen Informationslage“ musste bis zum endgültigen Empfang der Flüchtlinge durch die städtischen Kräfte mit der Bekanntgabe der Ankunftszeit gewartet werden. Die Presse wurde als Mittler für die Öffentlichkeit noch in der Nacht informiert.

Oberbürgermeister Sven Gerich, der die ganze Nacht in der Stabsstelle, die in der Feuerwache 2 eingerichtet ist, verbrachte und dort sogar seine Büroakten aus dem „Tagesgeschäft“ abarbeitete, ist um 3.50 Uhr erneut zu den Notunterkünften gefahren. Er wollte sich ein Bild von der Lage an den vorbereiteten Unterkünften in Nordenstadt, Breckenheim, Naurod und Auringen machen und den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Medienvertreterinnen und -vertretern, die auch in den frühen Morgenstunden informiert werden wollten, Rede und Antwort zu stehen. Zuvor war der Oberbürgermeister nach Einrichtung aller Notunterkünfte um Mitternacht an allen Hallen, um zunächst den Helferinnen und Helfern zu danken.

Gut koordinierte Einsatzkräfte, hilfsbereite Bevölkerung

Die Flüchtlinge kamen im Regen, aber weder die Stadt Wiesbaden selbst mit ihren offenbar unter schwierigen Umständen gut koordinierten Einsatzkräften noch die Wiesbadener selbst lassen die Menschen, die Krieg und Elend entflohen sind, im Regen stehen. Schon seit Bekanntwerden der erwarteten Ankunft war die Hilfsbereitschaft in den letzten Tagen groß. In der Nacht der Ankunft haben Freiwillige als Dolmetscher und Nordenstadter Bürger mit Bettzeug ausgeholfen, um die die rund 300 Feldbetten in der Taunus-Halle auszustatten.  Ortsvorsteher Rainer Pfeifer, der fast rund um die Uhr in der Halle ist, sprach von einer „unbeschreiblichen Hilfsbereitschaft“ der Nordenstadter.

So geht es jetzt weiter: Die Notunterkünfte sind Einrichtungen des Landes Hessen. Das heißt, nachdem die Stadt die Logistik zur Verfügung gestellt und die Flüchtlinge untergebracht hat, wird sich das Land nach jetziger Kenntnis schnellstmöglich unter anderem um die Registrierung der Menschen kümmern und darum, dass sie schnellstmöglich in Erstaufnahmestellen in Hessen registriert werden. „Anfang der Woche hatten wir Signale, dass die Notunterkünfte in Wiesbaden nur eine Zwischenlösung sein sollen und nicht dauerhaft bestehen“, so Oberbürgermeister Sven Gerich. „Wir haben derzeit keine andere Information.“ Weitere Infos zum bisherigen Lauf der Dinge und zu möglicher Hilfe aus der Bevölkerung in diesem Beitrag(dif / Foto Flüchtlinge Willkommen in Nordenstadt)