„Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich zeigen wollte, dass Mord nicht die einzige Art ist, auf Journalisten Druck auszuüben. Reporter rücken in den Fokus, wenn sie ermordet werden, aber wenn sie jahrelang buchstäblich in den Wahnsinn getrieben werden, kräht kein Hahn danach.“
Aus Angst zu schweigen, das kommt für den weißrussischen Autor und Journalisten Sasha Filipenko nicht in Frage. Auch wenn er wegen seiner Texte und anhaltenden Kritik an den Zuständen in seinem Heimatland Belarus und in Russland ins Exil gehen musste und seine Familie in Belarus regelmäßig vom Sicherheitsdienst einbestellt wird. Sasha Filipenko stellt am Samstag, 23. April , um 20 Uhr seinen Roman „Die Jagd“ im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden vor. sensor präsentiert die Lesung als Medienpartner und verlost Tickets und Bücher.
Am Welttag des Buches, dem 23. April, veranstaltet das Literaturhaus seit einigen Jahren Lesungen zum Thema „Freiheit für das Wort“. Es moderiert und übersetzt die Slawistin Irina Kissin. Aus der deutschen Übersetzung liest Armin Nufer.
In Filipenkos Roman wird nicht nur das System Putin auseinandergenommen, sondern auf schonungslose Weise der Umgang mit Medienvertretern, Whistleblowern und deren Familien aufgezeigt.
2016 erschien sein Roman „Die Jagd“ im russischen Original, am 23. Februar 2022 wurde die deutsche Übersetzung veröffentlicht. Einen Tag später begann der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, und die Realität holte die Fiktion mit ungeahnter Wucht ein. Im Roman schreibt Investigativjournalist Anton Quint öffentlich über die Machenschaften eines russischen Oligarchen. Dieser schwört Rache und setzt eine Hetzjagd auf Quint an, die für ihn und seine Familie immer brutalere Züge annimmt. Filipenko zerlegt das russische System der Unterdrückung als spannenden Thriller mit satirischen Zügen.
Sasha Filipenko wurde 1984 in Minsk geboren und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor und Gag-Schreiber für eine Satireshow. „Die Jagd“ wurde in Russland für den Big Book Award und den russischen Booker-Preis nominiert. Bis 2020 lebte Filipenko mit seiner Familie in St. Petersburg, nun hält er sich im westeuropäischen Exil auf.
Sasha Filipenko liest aus „Die Jagd“, Samstag, 23. April, 20 Uhr. Literaturhaus Villa Clementine. Es gilt eine Empfehlung zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes. Kartenvorverkauf: € 12 / erm. € 9 inkl. VVG. Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon: 0611 / 1729-930; online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.
Weitere Informationen sind unter www.wiesbaden.de/literaturhaus zu finden. – sensor präsentiert und verlost 3 Exemplare des Romans „Die Jagd“ und 3 x 2 Freikarte für die Lesung. Mail bis Freitag, 22. April, 12 Uhr an losi@sensor-wiesbaden.de
(dif/Foto Lukas Lienhard)