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Von Lady Gaga bis zu russischen Doppelagenten: Wiesbaden wird für einen Monat Krimi-neller Hotspot

Bereits zum 5. Mal  heißt es „Wiesbadener KrimiMärz“, für den gesamten Monat wird die Stadt zum Dreh- und Angelpunkt der aktuellen deutschsprachigen und internationalen Kriminalliteratur.

Von Casino-Gesellschaft, Museum Wiesbaden,  Mauritius-Mediathek über  Kulturforum und Marleen bis in die Caligari Filmbühne: Kriminalromane erobern die Stadt.  Doch dieses Jahr sind nicht nur große Säle Schauplatz der Lesungen, einige kommen auch direkt per Live-Stream zu allen Krimiliebhaber:innen nach Hause. „Alle Fans des Kriminalromans erwartet ein hochkarätiges und unterhaltsames Programm“, sagt Kulturdezernent Axel Imholz. „Ich freue mich, dass wir für einige Lesungen auch ein Live-Streaming anbieten. Auf diese Weise vermögen wir viele Krimiliebhaber zu erreichen“.

Hier die Programm-Highlights:

Wiesbadener Krimistipendiatin 2022: Melanie Raabe (Foto oben). Die mehrfach ausgezeichnete Thriller-Autorin Melanie Raabe wird vier Wochen lang in Wiesbaden leben und arbeiten und einen von ihrem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi schreiben. Melanie Raabe ist Buchautorin, Bloggerin, Journalistin und Podcasterin. Neben Thrillern und Kriminalromanen zählt auch sie ein Sachbuch über Kreativität, sowie ein Buch über die Pop-Ikone Lady Gaga und die Kraft des Sich-selbst-Erfindens zu dem Repertoire der Lesebotschafterin. Zum Auftakt des „Wiesbadener KrimiMärz 2022“ stellt sie sich in einer Lesung mitsamt Werkstattgespräch in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft dem Publikum vor. Am 3. März gibt sie ab 19.30 Uhr einen Einblick in ihr bisheriges Werk und liest aus ihrem aktuellen Roman „Die Wälder“. Dieser beginnt als eine Art düsteres Märchen und verwandelt sich für die Protagonistin Nina zunehmend in einen Alptraum.

Russische Doppelagenten und Mossard-Konflikte in Paris

Mit den Autoren Dror Mishani und Yassin Musharbash gewinnt der „Wiesbadener KrimiMärz 2022“ auch eine geopolitische Perspektive, die aktueller kaum sein könnte. Yassin Musharbash, stellvertretender Ressortleiter für Investigative Recherche und Daten bei der ZEIT, wird am Samstag, 5. März, im Museum Wiesbaden seinen Thriller „Russische Botschaften“ vorstellen. Sein Roman ist eine hochaktuelle Geschichte über die Gefahr von Desinformation und Lügenkampagnen, über die Grenzen des Journalismus und über Berlin als ewige Hauptstadt der Spione. Merle Schwalb arbeitet als Investigativjournalistin für den „Globus“, eines der wichtigsten Nachrichtenmagazine der Republik. Als ein Mann ohne Namen in Berlin von einem Balkonstürzt, beginnt für sie eine Recherche der besonderen Art. Mit der Geschichte um den Mord an einem Doppelagenten aus dem Dunstkreis des russischen Geheimdienstes greift der Investigativjournalist und Thriller-Autor Yassin Musharbash ebenso tiefsinnig wie humorvoll die Themen Fake News, „Lügenpresse“ und die Frage nach der Macht der Wahrheit auf.

Dror Mishani, einer der wenigen Krimiautoren hebräischer Sprache mit Weltgeltung, wird am Mittwoch, 16. März, mit seinem neuesten Roman um Inspektor Avi Avraham in der Mauritius-Mediathek zu Gast sein. „Vertrauen“ ist der mittlerweile vierte Fall für den melancholischen Sturkopf Avi Avraham, der ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.

Kinderkrimis – Von geheimen Notizbüchern bis zum Ritt auf der Kanonenkugel

Spannende Kriminalfälle gibt es auch für alle nachwachsenden Krimifans. Am 11. März präsentiert Autorin Jutta Wilke, in einer Grundschullesung, mit „Das Karlsgeheimnis“ die Geschichte von Emil. Der am liebsten Krimiautor werden möchte, damit verdient man schließlich am meisten. Als dann Karl vom Büdchen an der Ecke verschwindet, steckt Emil plötzlich in einem waschechten Kriminalfall und ganz schön in der Klemme. Ob Emil den Fall lösen kann? Am 25. März stellt Franziska Biermann den neusten Fall der Detektivin Jacky Marrone vor: „Jacky Marrone – Ritt auf der Kanonenkugel“ steckt voller kniffliger Fragen, Witz, Spaß und Spannung und lädt zum Miträtseln ein.

Krimi-Schauplatz Wiesbaden

Max Annas kehrt an den Ort der Inspiration seines Kurzkrimis „Fatima“ zurück. . Am Samstag, 19. März, wird die Geschichte aus der nächtlichen Wiesbadener Fußgängerzone im Museum Wiesbaden erstmals öffentlich zu hören sein. „Fatima“ beschreibt einen kurzen, unverhofften Moment von Solidarität unter Geflüchteten im Angesicht der Konfrontation mit den städtischen Ordnungshütern. Theodore, Sharif und Sharifs Cousine Fatima müssen Sharifs Mobiltelefon wiederbeschaffen. Weil auf eben diesem Telefon das einzige Bild gespeichert ist, das Sharif noch von seiner Mutter hat. Schauplatz ist die nächtliche Wiesbadener Fußgängerzone. Und um an das gestohlene Handy zu kommen, sind ihnen fast alle Mittel recht.

Schlaglichter auf die regionale Krimiszenerie wirft auch die Kriminacht unter dem Motto „Tatort Rhein-Main“ am Samstag, 12. März, im Kulturforum. Mit Jürgen Heimbach, Ivonne Keller und Ralf Schwob werden an diesem Abend drei Autorinnen und Autoren aus Mainz, Karben und Groß-Gerau aus ihren aktuellen Romanen lesen, deren Geschichten weit über unsere heimatlichen Gefilde und die unmittelbare Gegenwart hinaus zielen. Unmittelbar in Wiesbaden spielt dagegen der Kettenkrimi „Drei Schwestern, erbberechtigt“, den mehr als 25 Autor:innen im Frühjahr und Sommer 2021 auf der Website des Fördervereins des Literaturhauses in Fortsetzungen verfasst haben und der am Mittwoch, 9. März, in einer Lesung des Schauspielers Oliver Wronka im Literaturhaus Villa Clementine in Auszügen zum Vortrag kommt.

Zum Abschluss des „Wiesbadener KrimiMärz 2022“ finden schließlich zwölf  Krimiautor:innen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zusammen, um ihre abgründigen Fantasien zu vereinen. Mit dem Krimi-Spektakel „Rache, Raub und Regenwald“ unterhält die Autorengruppe „Dostojewskis Erben“ am Donnerstag, 31. März, im Marleen ihr Publikum mit drei kurzweiligen Szenen aus drei verschiedenen Perspektiven.

Das komplette Programm des Wiesbadener KrimiMärz sowie alle Infos zu Tickets und Vorverkauf sind unter www.wiesbaden.de/krimimaerz zu finden.

Veranstaltet wird das spannende Programm außer vom Literaturhaus Villa Clementine und dem Kulturamt auch von der VHS Wiesbaden, dem unabhängigen Wiesbadener Buchhandel, dem kuenstlerhaus43, Kunststätte Monta, das Eine-Welt-Zentrum Wiesbaden e.V. und der Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V..

(sas/Foto: Veranstalter)