Von Dirk Fellinghauer. Foto Jim Garamone/DOD.
„Die Amis“ in Wiesbaden vermehren sich. Dies kündigte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin heute in Berlin – Ziel seiner ersten Europareise – an. Die Truppen sollen aufgestockt werden, rund 500 zusätzliche Soldaten dauerhaft „im Raum Wiesbaden“ stationiert werden – auch als „Schlüssel zu Antworten auf russische Provokationen“, wie Austin sagte. Ab dem kommenden Herbst werden die 500 Soldaten mit etwa 750 Familienmitgliedern erwartet, 35 neue zivile Jobs sollen entstehen.
Der abgewählte US-Präsident Trump hatte noch kurz vor Ende seiner Amtszeit angekündigt, die Truppen in Deutschland als „Strafe“ für zu geringe Militärausgaben mit dem Abzug von etwa 12.000 der 35.000 in Deutschland stationierten Soldaten um rund ein Drittel zu reduzieren.
US-Präsident konzentriert Kehrtwende auf Wiesbaden
Sein Nachfolger Joe Biden hatte diese Pläne umgehend gestoppt und „eingefroren“. Er plant nun im Gegenteil die Aufstockung der US-Präsenz, konzentriert wird die Kehrtwende auf den Raum Wiesbaden.
Russland im Fokus der Truppenaufstockung
In einer Pressemitteilung des Pentagons zur geplanten Truppenaufstockung im Raum Wiesbaden, mit auch die Cyberabwehr und elektronische Kriegsführung in Europa gestärkt werden soll, heißt es heute: „Russlands Aktivitäten in Georgien, seine illegale Annexion der Krim von der Ukraine, die anhaltende Bedrohung der Ukraine und anderer Nachbarstaaten, seine militärische Aufrüstung und seine zunehmenden Cyberangriffe betreffen Europa.“ Deutschland sei als die europäische Wirtschaftsmacht „der Schlüssel, um auf diese Provokationen zu antworten.“ Und Wiesbaden soll quasi der Schlüsselkasten sein.
Die zusätzlichen Soldaten kämen nach Deutschland, um Konflikte zu verhindern, aber auch, um wenn nötig, „zu kämpfen und zu siegen“, sagte der US-Verteidigungsminister heute in Berlin.
Nicht nur zusätzliche Soldaten kündigen sich in Deutschland an. Vor kurzem wurde bekannt, dass auf der Air Base in Erbenheim ein Dutzend zusätzlicher Black Hawk-Hubschrauber stationiert werden soll.
Doch keine Rückgabe: Liegenschaften in Kastel bleiben amerikanisch
Konkrete Auswirkungen hat die Kehrtwende des US-Militärs auch auf Liegenschaften, auf die die Stadt Wiesbaden längst lauert, um hier Wohnraum zu entwickeln: Mit der geplanten Rückgabe der Areale Kastel Housing und Kastel Station werde es nichts, ließ die „U.S. Army Europe and Africa“, die ihr Hauptquartier in Wiesbaden hat, heute per Pressemitteilung wissen. Man werde diese Liegenschaften behalten. Man habe eng mit den Verantwortlichen auf deutscher Seite zusammengearbeitet, um eine Einigung über die Beibehaltung dieser Standorte zu erzielen, wird der zuständige Generalmajor Chris Mohan in einer Pressemitteilung zitiert: „Wir sind sehr dankbar für ihre fortgesetzte Unterstützung“.
Wie findet ihr es, dass die US-Truppen in Wiesbaden aufgestockt werden? „Welcome to Wiesbaden!“ oder „Ami stay home!“?
Ich bin Pazifist und Wehrdienstverweigerer.
Die Regierungen der USA haben in den letzten 20 Jahren mehr als genug Schaden angerichtet !
Daher fordere ich: AMI GO HOME ! Kriegsverbrecher gehören nach Den Haag !
„Wer das Böse ohne Widerspruch hinnimmt, arbeitet in Wirklichkeit mit ihm zusammen!“
Martin Luther King