Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine wurde am heutigen ukrainischen Nationalfeiertag, 24. August, am Rathaus der Landeshauptstadt Wiesbaden die ukrainische Flagge gehisst. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende bedankte sich bei dem Anlass für die weiterhin große Hilfsbereitschaft in Wiesbaden. Direkt gegenüber weht heute am Hessischen Landtag die Ukraine-Flagge.
Am 24. August 1991 erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Zugleich dauert der russische Angriffskrieg am heutigen 24. August sechs Monate an. Russland hatte die Ukraine am 24. Februar angegriffen. Millionen Menschen flüchteten, auch nach Wiesbaden. Bisher wurden in der Landeshauptstadt etwa 3.420 Aufenthaltstitel erteilt. Damit können sich Ukrainer:innen zusammen mit ihrem Reisepass im Alltag ausweisen.
OB: Keine Rechtfertigung für Putins Krieg
„Putins Krieg gegen die Ukraine lässt sich durch nichts rechtfertigen. Es ist ein Bruch mit dem Völkerrecht. Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Vereinen und Verbänden, die sich für die Ukraine und geflüchtete Menschen engagieren. Besonders danke ich allen Personen, die geflüchtete Menschen bei sich Zuhause aufgenommen haben“, sagte Mende. „Mein Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen in Ämtern, die unter anderem die Unterbringung in städtischen Liegenschaften organisieren.“
Not und Elend nicht verdrängen
Ende März war in Wiesbaden die Kapazitätsgrenze erreicht, deshalb wurden weitere Unterkünfte für geflüchtete Menschen angemietet. Das entspannte nach Angaben der Stadt die Lage. Die Sporthalle an der Wettiner Straße, die zweitweise eine Notunterkunft war, steht nach den Sommerferien wieder für den Schulsport zur Verfügung. „Auch der Wiesbadener Sport war sehr solidarisch, das möchte ich ausdrücklich anerkennen“, sagte Mende. „Bilder von Kämpfen und Explosionen sind nicht mehr so präsent in den Medien wie zu Beginn des russischen Angriffskrieges. Aber es ist wichtig, dass wir uns der Not und des Elends bewusst bleiben und gegen dieses schreiende Unrecht positionieren und klar den Aggressor Putin als Verursacher benennen.“
Auch Hessischer Landtag zeigt Flagge – „Solidarität und Menschlichkeit“
Auf der anderen Seite des Wiesbadener Schlossplatzes hat heute auch der Hessische Landtag die ukrainische Flagge gehisst. Landtagspräsidentin Astrid Wallmann erklärte dazu: „Der Angriffskrieg Russlands bringt unvorstellbares Leid über die Menschen in der Ukraine. Die Ukraine darf in dieser schwierigen Zeit mit Hessen einen verlässlichen Partner und Freund an ihrer Seite wissen. Frieden, Freiheit und Demokratie sind unteilbar auch unsere Werte.“ Sie habe als Zeichen der Solidarität veranlasst, dass zum Unabhängigkeitstag die ukrainische Nationalflagge vor dem Hessischen Landtag gehisst wird: „Freiheit verpflichtet uns zu Solidarität und Menschlichkeit – und das gilt natürlich insbesondere, wenn die Freiheit direkt vor unserer Haustür in Europa bedroht ist.“
Interesse an Einzelschicksalen
Wallmann betonte: „Hessen unterstützt mit humanitären Maßnahmen die Menschen in der Ukraine und kümmert sich auch um die vielen Zehntausenden zu uns geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer, um ihnen das Ankommen in unserem Land zu erleichtern.“ Erst vor wenigen Tagen habe sie sieben Familien, die seit rund einem halben Jahr in Wiesbaden wohnen, getroffen und sich persönlich über deren Situation informiert: „Es ist mir ein tiefes Bedürfnis, die Menschen in unserem Land willkommen zu heißen und auch in persönlichen Gesprächen mehr über die Einzelschicksale zu erfahren. Wir alle sind aufgerufen, die Not der Menschen zu lindern und ihnen Hoffnung und Perspektiven zu geben.“ Hessens Landtagspräsidentin drückte kürzlich auch dem ukrainischen Generalkonsul in Hessen, Vadym Kostiuk, im Landtag ihre Solidarität aus.
Dank an Engagierte
„Mein Dank gilt insbesondere den vielen Hessinnen und Hessen, die sich für die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer einsetzen: Sie sammeln und verteilen Spenden, sie nehmen privat Menschen zu sich auf, sie geben Halt und Orientierung in unsicheren Zeiten und sie unterstützen mit Rat und Tat. Ihre Mitmenschlichkeit ist ein Vorbild für unsere Gesellschaft“, sagte die Landtagspräsidentin.
Staatskanzlei leuchtet
Die hessische Staatskanzlei am Kranzplatz, Dienstsitz von Ministerpräsident Boris Rhein, soll heute um 21 Uhr nochmal, wie schon gestern Abend in den ukrainischen Naitonalfarben angestrahlt werden. (dif/Fotos Landeshauptstadt Wiesbaden, Hessischer Landtag)
Wenn man, wie ich, während des 2. WK im besetzten Polen /KRAKAU geboren, sich immer wieder mit der UKRAINE beschäftigt hat, auch dort Reisen unternehmen konnte, ist man schier verzweifelt über die gegenwärtige Situation. Zu lange hat man in Deutschland eine positive Entwicklung der Russischen SU erwartet, die schwierigen Bedingungen für die „Nicht-Russen“
übersehen/nicht beachtet. Es ist richtig und menschenfreundlich, Flüchtlinge auftznehmen;
aber die meisten wollen zurück in ihr, dann aber sicheres, Land. Vor Ort können wir leider nicht
viel dazu beitragen: das ginge wohl nur mit sehr schwieriger Russland-Politik.