Von Hendrik Jung. Fotos Arne Landwehr.
Wenn man bei der Fußball-EM schon über spanische Tore jubeln muss, dann sollte man wenigstens mit San Miguel oder Sangria anstoßen können. Und ein Cheers auf die Iren geht am besten, na klar, im Irish Pub. Wiesbaden bietet in diesen Tagen zahlreiche Möglichkeiten zu europäischer Verbrüderung.
Fußball gucken ist am schönsten live. Deshalb richtet Hellas Schierstein zum Viertelfinale (23./24. Juni) den Hellas Cup auf dem Sportgelände Saareck aus. Ein Hobby-Turnier, an dem außer Vereinen auch die heimische Gastronomie beteiligt ist. Titelverteidiger ist das Team der Kouna Bar. „Die sind heiß auf das Turnier und stellen die besten Mannschaften zusammen, die sie kriegen können“, berichtet der Vereinsvorsitzende Vassilios Anagnostakis. Zu den Viertelfinal-Spielen soll der Turniertag jeweils abgeschlossen sein, um in lockerer Atmosphäre gemeinsam Fußball zu gucken. 100 bis 150 Kilogramm Souvlaki will man für die beiden Tage stecken. Für Besuch von Freunden ist man in Schierstein also bestens gerüstet.
Fußball gucken ist besonders schön, wenn man sicher sein kann, dass die Getränke nicht ausgehen und eine schöne Terrasse lockt. 100 Außenplätze hat etwa das Centro Italia in Sonnenberg zu bieten, wo alle Spiele gezeigt werden sollen. Chefin Laura Buscema kündigt allerdings an: „Bei den Spielen der Deutschen bin ich immer für den Gegner“. Anders im Mykonos in Schierstein, wo es gilt, sich bei gutem Wetter frühzeitig einen Platz im Hof zu sichern. Hier sollen die Spiele von Deutschland und Griechenland gezeigt werden und bei Toren für eines dieser Teams, soll es wie bei der WM eine kleine Überraschung geben. Mit kleinen Überraschungen will sich Wladyslaw Sobecki von der Polski Bar am Röderberg nicht abgeben. „Bei allen Spielen gibt es 30 Prozent Rabatt auf die Getränke“, kündigt er an.
Mitfiebern auf der Herrentoilette
Von der Europhorie profitieren kann man auch im Red Lion Club Old Roczek am Kaiser-Friedrich-Ring. Hier stehen nicht nur 150 Terrassenplätze zur Verfügung. Im angegliederten Getränkehandel winken Sonderpreise für Kronenbourg, San Miguel und Co., wenn die entsprechenden Nationalmannschaften spielen. Kein Tor verpassen muss man(n) im Irish Pub am Michelsberg: Hier bleibt man sogar auf der Herrentoilette auf dem Laufenden, weil selbst da ein Bildschirm an der Wand hängt. „Flasche leer“ wird es außerdem heißen, wenn Giovanni Trapattoni und die Kleeblätter sich für die Finalrunde qualifizieren. „Wahrscheinlich sinken dann die Preise für unseren Irish Cocktail“, kündigt Bedienung Melanie Gladitz an.
Fußball gefeiert wird traditionell auch in der Pizzeria Vesuvio in der Schiersteiner Straße. „Um so besser die Stimmung, um so besser ist der Wirt drauf“, kündigt Maurizio Gaglio kleine Überraschungen an, wenn es für die Squadra Azzurra gut läuft. Auch in der Cantina Fiesta in der Wörthstraße ist der Name Programm. Geifert wird hier bei allen Spielen und weil Benny Pontani wieder Tapas auf die Karte setzen will, plant er bei der EM den einen oder anderen Testlauf. Bezahlen muss man seine Tapas in der Bodega El Antonio in der Moritzstraße, wo vor allem die spanischen und deutschen Spiele zu sehen sein werden. Bei gutem Wetter wird auf der Terrasse gegrillt, bei schlechtem Wetter hat man nach dem Umbau auch drinnen viel Platz.
Besonders lecker ist Fußball gucken, wenn man sich an den Nationalgerichten gütlich tun kann. Wer es gerne portugiesisch hat, kann sich von den Fischspezialitäten im Restaurant Algarve direkt neben dem Gutenbergplatz verwöhnen lassen, wo die Belegschaft bei Spielen der eigenen Mannschaft traditionell in Landesfarbe gekleidet ist. Eine Alternative bietet der Portugiesische SV. „Wir haben in unserem Vereinsheim in der Blücherstraße eine Großleinwand, da werden wir auf jeden Fall die Spiele von Portugal und Deutschland zeigen und der Vorstand kocht dazu typisch portugiesische Spezialitäten“, kündigt Trainer Carlos Saraiva an und betont, dass Besuch von Freunden willkommen ist.