Es wurde spät, später, sehr viel später – bis unverschämt weit in den Sonntagmorgen hinein feierten am Wochenende Hunderte feucht-fröhlich-friedlich den 30. Geburtstag des einzigartigen Café Klatsch. Die Feier geriet zu einem ausgelassenen und ausschweifenden Straßenfest und lockte vom Kleinkind bis zum Senior eine kunterbunte Menschenschar auf die lässige Festmeile an der Kreuzung Marcobrunnerstraße / Eltviller Straße. Schon nachmittags ging´s bei bestem Wetter los, auf der stattlichen Bühne spielten diverse angekündigte Bands – One Love Crew, Puerto Hurraco Sisters, Nitribitts, Front, Juan de Andalucía – und eine überraschende: Frau Doktor, die Band, die es eigentlich gar nicht mehr gibt, die aber zu diesem ganz besonderen Anlass nochmal alles gab.
Natürlich feierten die Gastgeber sich auch ein ganz klein wenig selbst, die verschiedenen „Generationen“ der Klatsch-Kollektivisten versammelten sich nacheinander auf der Bühne. Nach dem Liveprogramm ging es nahtlos drinnen mit DJs weiter. Das Klatsch füllte sich schnell mit Tanzwütigen, aber auch draußen blieb es voll mit glückseligen Feiernden, die dicht gedrängt liebend gerne in Erinnerungen schwelgten. Irgendwie hatte jeder „seine“ Klatsch-Geschichte parat. Zu später Stunde schaute noch OB Sven Gerich auf seinem Rückweg vom Taunusstraßenfest vorbei, begnügte sich aber bei diesem Kontrastprogramm ganz privat mit seiner Rolle als dezente Randfigur. Angenehm zurückhaltend erschien auch die Ordnungspolizei, die sich immer mal zeigte, aber von Störungen des herrlichen Spätsommernacht-Festes absah. Auch in der Nachbarschaft schien sich einfach niemand zu beschweren, sondern sich im Gegenteil alle zu freuen. An einem benachbarten Hausbalkon flatterte sogar ein riesiges herzliches Glückwunsch-Transparent. Ein unglaubliches Fest ist Geschichte, das Café Klatsch hat Zukunft. Schließlich versprach Veteran Rainer, der einzige, der von Anfang an bis heute dabei ist, in der sensor-Reportage zum Jubiläum „In 20 Jahren feiern wir unseren 50. Geburtstag.“ (dif/ Fotos: mto)