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Am Wasser gebaut: Tage der Industriekultur erlauben seltene Einblicke – Highlights in und um Wiesbaden

Von Max Blosche. Foto Paul Müller.

Anfang des Jahres ist Wiesbaden der Kulturregion Frankfurt RheinMain beigetreten. Ein sichtbares, und erlebbares, Zeichen dieser Mitgliedschaft gibt es in diesem Sommer: die 21. Tage der Industriekultur Rhein-Main, mit einem zur „Wasserstadt“ Wiesbaden passenden Fokusthema.

Wasser steckt in fast allem, sei es als Lebensmittel, Rohstoff, Energieträger oder Verkehrsweg.  Rund um dieses Element sind in 39 Kommunen 138 Programmpunkte zusammengekommen. Sie bieten vom 29. August bis 3. September rund 250 Gelegenheiten, die Vielfalt der Industriekultur vor Ort zu entdecken.

Sechs Tage lang können sich Interessierte in die Vergangenheit begeben und sich mit historischen Brunnen und (Heil-)Bädern beschäftigen oder historische Bahnen nutzen, Salzsiedereien und eine Schiffsmühle kennenlernen. Den Bogen zu Gegenwart und Zukunft schlagen Veranstaltungen zu Wassermanagement, Nutz- und Trinkwasserkreisläufen. Wasserwerke und Kläranlagen sind ebenso zu besichtigen wie Wassertürme, Schleusen und Freibäder.

Angeboten werden Hafenrundgänge, Rad-, Bahn-und Schiffstouren entlang des Mains und Rheins sowie Einblicke in die Getränkeindustrie. Kunst ist mit dabei und der Blick in den Himmel, zum Beispiel bei ESA und Eumetsat.

Gemeinsam mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain machen beim Kooperationsprojekt „KlangKunst in Industriekultur“ an fünf besonderen „Wasser-Orten“ in der Region Künstler:innen die Geschichte der Orte klanglich erlebbar. „The dissolution of everydays fiction“ heißt eine Virtual Reality Installation von
Christos Voutichtis in Eltville im Kunstkeller des Weinguts Georg Müller Stiftung. Ein akustisches Triptychon
von Werner Cee wird in den Asbach-Hallen in Rüdesheim zu erleben sein.

Dyckerhoff bis Walkmühle – Highlights in Wiesbaden

Besonders seltene Einblicke verspricht der Tag der offenen Tür der Dyckerhoff-Industriebauten (Foto oeben) am Amöneburger Rheinufer mit Neufert-Hochhaus und gigantischer ehemaliger Kraftwerkshalle mit Blick hinter die Kulissen und Infos über die Zukunftsideen am „Dyckerhoff Rheinufer“ (2. September, Anmeldung info@seg-wiesbaden.de, 0611/77808-0). „Das Wiesbadener Ufer – Ideen aus dem Rhein.Main. Ufer-Konzept“ stehen am 3. September (Anmeldung rdik@krfrm.de) im Fokus einer Radtour vom Schiersteiner Hafen bis nach Kastel.

Die Walkmühle als „ein beeindruckendes Industriedenkmal und zukunftsorientiertes Kunst- und Kulturprojekt“ ist Programmpunkt mit Vortrag und anschließendem Rundgang über das Areal des Wiesbadener Vorzeigeprojekts einer innovativen Form der kulturellen Mischnutzung.

„Auf der Wasserstraße zur Industriekultur“ heißt eine Schifffahrt von Frankfurt nach Wiesbaden am 29. August.  Die Tour mit der Primus Linie eröffnet ungewohnte und spannende Perspektiven auf die Industriekultur, persönlich vorgestellt von Kay-Hermann Hörster, Projektleiter der „Route der Industriekultur Rhein-Main“.

Eine virtuelle Führung durch den Schläferskopfstollen ist „jederzeit“ möglich unter www.schlaeferskopfstollen.de. Der Stollen wurde von 1896 bis 1910 in den Berg geschlagen und erstreckt sich rund 2,8 km lang ins Innere des Schläferkopfes – mit rund 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr ist dieses der ergiebigste der vier Tiefstollen, die Wiesbaden bis heute mit Wasser versorgen.

Das volle Programm: www.krfrm.de

Bei der Route der Industriekultur Junior können Kinder und Jugendliche Industriekultur auf anschauliche, kreative und lehrreiche Art erleben. Das Programm richtet sich an Gruppen aus dem schulischen und außerschulischen Bereich.