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„America first, Natur zuletzt?“- Doku von Wiesbadener Filmemacher über Trumps Umweltpolitik heute im ZDF

Für Donald Trump steht Wirtschaftswachstum ganz oben auf seiner politischen Agenda. Doch um welchen Preis? Bleibt der Umweltschutz in den USA auf der Strecke? Diesen Fragen geht der Wiesbadener Filmemacher Andreas Ewels (Foto, bei einer Drehpause) in der Doku „America first, Natur zuletzt?“ nach, die er gemeinsam mit Norbert Porta gedreht hat. Der Film ist heute um 14.50 Uhr  im ZDF und (bis 25. Oktober 2019) jederzeit online hier zu sehen.

Am 6. November 2018 wählen die Amerikaner alle 435 Sitze des Repräsentantenhauses und 35 der 100 Senatssitze neu. Die Wahl wird auch zeigen, ob die Politik Trumps weiterhin großen Zuspruch genießt. Eine der entscheidenden Fragen wird sein, ob Wirtschaftswachstum um jeden Preis weiterhin das Hauptargument für die Wähler sein wird.  Für „planet e.“ begab sich Andreas Ewels mit seinem Team auf Spurensuche in Amerika. Die filmische Reise zeigt ein gespaltenes Land, besonders beim Thema Umweltpolitik.

Schon lange vor Trumps Präsidentschaft begann in West Virginia das sogenannte Mountaintop Removal – das heißt: Bergbau durch Absprengen von Berggipfeln. In der Landschaft hat das über Jahrzehnte tiefe Narben hinterlassen und viele Menschen, so die Vermutung von Wissenschaftlern, krankgemacht. In der Amtszeit von Barack Obama gab es Studien, die dies belegen sollten, doch unter Trump wurden die Studien eingestellt. Die gesundheitlichen Sorgen vieler Bewohner der Bergbaugegend werden ignoriert, von den Folgen für die Umwelt ganz zu schweigen.

Auch im Norden der USA, in Montana und Wyoming, gibt es einen Kampf um die Natur. Für viele Indianerstämme sind Bären heilig. Bei den Northern Cheyenne und anderen Stämmen gilt dies besonders für den Grizzly. Die US-Regierung aber hatte den Grizzly im Jahr 2017 von der Liste der gefährdeten Tiere gestrichen. Damit war eine Bärenjagd in allen US-Bundesstaaten theoretisch wieder möglich – bislang nur in Alaska erlaubt. Erste Lizenzen für die Trophäenjagd sollten vergeben werden. Tierschützer und Ureinwohner hatten dagegen geklagt. Sie argumentierten vor Gericht, dass die Grizzlys nach wie vor um ihr Überleben kämpfen. Das juristische Kriegsbeil ist ausgegraben. „planet e.“ sucht die Parteien auf und spricht mit den Northern-Cheyenne-Indianern, Jägern und Biologen.

Wer sich für Umwelt- und Naturfilme interessiert, sollte sich 30. November bis 2. Dezember vormerken. Dann findet, präsentiert von sensor, im Murnau-Filmtheater die Premiere des neuen Filmfestivals Natourale statt. (dif/Foto Aris Bibudis)